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Hardware- und Nachrichten-Links des 11. August 2020

Die nVidia-Webseite zeigt nun mittels eines Countdowns einen für den 1. September (um 18 Uhr deutscher Zeit) angesetztes "GeForce Special Event" an, welche per Videostream zu diesem Zeitpunkt online gehen wird. Die Pressemitteilung verspricht "die neuesten Innovationen in den Bereichen Gaming und Grafik", erwartet wird natürlich die Vorstellung von nVidias Gaming-Ampere im Rahmen der (wahrscheinlich) "GeForce 30" Serie. Jenes Ankündigungs-Event ist dabei nicht mit einem Launch zu verwechseln, in letzter Zeit hat nVidia gern seine neuen Produkte zuerst einmal nur angekündigt und dann (etwas) später erst gelauncht. Der eigentliche Launch erster GeForce-30-Karten ist dann aber noch im Laufe des Septembers zu erwarten, ziemlich sicher gibt es die GeForce RTX 3080, mit hoher Wahrscheinlichkeit auch noch GeForce RTX 3090 (oder "3080 Ti") samt GeForce RTX 3070 Ti. Interessant wird, wie tief das Ankündigungs-Event bereits bezüglich des weiterführenden Produkt-Programms innerhalb der GeForce 30 Serie blicken läßt. Allerdings ist nVidia gewöhnlich knausrig mit solcherart Vorab-Informationen, ergo sollte man kaum mehr als die Daten zu den demnächst anstehenden Grafikkarten erwarten.

    nVidia "GeForce 30" Serie Release-Fahrplan

  • 1. September 2020:   Vorstellung der "GeForce 30" Serie  
  • Mitte September:      Launch der GeForce RTX 3080 10GB
  • Ende September:      Launch von GeForce RTX 3090 24GB & GeForce RTX 3070 Ti 8GB
  • Anfang Oktober:       Launch der GeForce RTX 3080 20GB
  • Anmerkung: Angaben basieren durchgehend auf Gerüchten!

Zur Frage der Preis-Differenz der speicherverdoppelten Ampere-Grafikkarten läßt sich sagen, dass dies vom reinen Kostenaufwand her wohl einen mittlerer Akt darstellt. Laut der Preise des Elektronikbauteil-Händlers Digi-Key kostet eine Speicherverdopplung ca. 12 Dollar pro GByte – bei einer 20-GB-Karte ergo ca. 120 Dollar (der alternative Anbieter Components-Mart hat grob dieselben Preise, führt aber die 2-GB-Chips nicht). Zu beachten wäre, dass dieser Betrag bei höher getakteten GDDR6-Speicher natürlich auch noch etwas größer sein kann – mehr als 16 Gbps wird derzeit aber bei den Händlern nicht geführt. Auf die Preise jenes Händlers werden im OEM-Geschäft aber noch satte Rabatte kommen, nVidia bzw. die Grafikkarten-Hersteller kaufen direkt beim Speicherchip-Hersteller sicherlich zur Hälfte oder gar niedriger ein (unbelegte Annahme!). Was nVidia somit für die Speicherverdopplung wirklich ansetzt, läßt sich derzeit noch nicht ermessen, aber mindestens werden es wohl ca. 60 Dollar/Euro pro Karte sein. Ob es deutlich mehr wird, hängt dann primär an den Marktchancen: Sobald nVidias Produkt-Strategen sehen, dass die Karten mit verdoppeltem Speicher viel mehr Interesse auf sich ziehen, dürfte auch deren Mehrpreis um so höher angesetzt werden.

Produkt-Nummer Technik Stückpreis (Preis/GB)
Micron 1GB GDDR6 @ 14Gbps MT61K256M32JE-14 8 Gbit (1 GByte) GDDR6 mit 3500 MHz QDR (14 Gbps) $10.67 ($10.67)
Micron 2GB GDDR6 @ 14Gbps MT61K512M32KPA-14 16 Gbit (2 GByte) GDDR6 mit 3500 MHz QDR (14 Gbps) $22.28 ($11.14)
Micron 2GB GDDR6 @ 16Gbps MT61K512M32KPA-16 16 Gbit (2 GByte) GDDR6 mit 4000 MHz QDR (16 Gbps) $25.17 ($12.59)
Preise des Elektronikbauteil-Händlers Digi-Key vom 11. August 2020 bei einer Mindestabnahme von 2000 Stück (ohne MwSt.)

Begrenzt wird dies dann durch die nächsthöhere nVidia-Karte im Portfolio: Es wäre schließlich kaum sinnvoll, eine GeForce RTX 3070 Ti mit 16 GB und erheblichen Aufpreis zu erstehen, wenn es zum gleichen Preis schon eine GeForce RTX 3080 mit zwar nur 10 GB Speicher, aber deutlich höherer Performance gibt. In diesem Fall muß der Preis der GeForce RTX 3070 Ti 16GB natürlich trotz Preisaufschlag wegen der Speicherverdopplung letztlich unterhalb des Preises der GeForce RTX 3080 10GB liegen. Auch AMDs Navi-21-basierte Grafikkarten dürften die Preise der Speicherverdopplungen bei Gaming-Ampere auszubremsen helfen, denn bei angenommen einer echten Konkurrenz-Sitation (mittels gleichwertiger oder ähnlicher Performance) kann nVidia für eine GeForce RTX 3080 mit 20 GB auch nicht drastisch mehr verlangen als AMD für eine gleichwertige Navi-21-Lösung mit 16 GB. All dies führt letztlich dazu, dass es sicherlich nicht weniger als 60 Dollar/Euro sowie kaum viel mehr als 100 Dollar/Euro für die Speicherverdopplung sein werden – wie gesagt ein mittlerer Preisaufschlag. Ganz so günstig wie bei früheren Lösungen mit Speicher-Wahlmöglichkeit kann es natürlich nicht ausfallen, aber dies liegt auch einigermaßen zurück und betraf üblicherweise nur die Differenz von 2-4 GB an GDDR5-Speicher.

Für etwas Verwunderung hat die seitens Twitterer Rogame in der SiSoft-Datenbank gefundene "Cezanne"-APU gesorgt, zeigte jene NextGen-APU auf Basis von "Zen 3" sich doch (weiterhin) mit 8 Shader-Clustern der Vega-Architektur. Dies entspricht dem Niveau der aktuellen Renoir-APU und ist natürlich insbesondere bezüglich der Grafik-Architektur nunmehr nominell zurückhängend. Allerdings dürfte AMD in dieser Frage schlicht darauf warten, dass DDR5-Speicher spruchreif wird – wofür im (preissensitiven) APU-Bereich nicht primär das Vorhandensein eines Angebots zählt, sondern natürlich dessen Marktfähigkeit. Erst dann wird man bei diesen Mainstream-APUs den Wechsel auf die Navi-Architektur vollziehen (gleich Richtung "RDNA2"), da deren höhere Leistungsfähigkeit einfach mehr Speicherbandbreite bedingt und dies ohne DDR5-Speicher ein nutzloses Unterfangen wäre. Aus dem gleiche Grund scheint allerdings auch die Mini-APU "van Gogh" trotz Zen-2-Unterbau schon RDNA-basiert zu sein: Da dort wesentlich weniger Shader-Cluster verbaut werden, reicht auch die Speicherbandbreite von DDR4 aus. Natürlich sieht es schon etwas kurios aus, wenn AMD nächstes Jahr zum einen die Mainstream-APU "Cezanne" mit Zen3/Vega-Technik bringt, zum anderen die Mini-APU "van Gogh" mit Zen2/Navi-Technik.

Desktop APU Mini-APU Server HEDT
Zen Summit Ridge Raven Ridge Dali Naples Whitehaven
Zen+ Pinnacle Ridge Picasso - - Colfax
Zen 2 Matisse Renoir van Gogh Rome Castle Peak
Zen 3 Vermeer Cezanne ? Milan Genesis Peak
Zen 3+ Warhol Rembrandt ? - ?
Zen 4 Raphael ? ? Genoa ?
Anmerkung: Die Einordnung zukünftiger AMD-Codenamen ist teilweise spekulativ.

Zum Punkt der PCI-Express-Performance von "Horizon Zero Dawn" kommen aus unserem Forum Anmerkungen, wonach hierbei auch den Testern von Eurogamer und GameStar "Unstimmigkeiten" in dieser Frage aufgefallen sind. Danach läuft es wohl weniger darauf hinaus, als dass das Spiel wirklich einen so großen Bedarf an PCIe-Bandbreite hätte – sondern eher, dass jenes je nach Laune auch einfach mal selbsttätig auf PCI Express x4 zurückfällt. Anders formuliert scheint hier ein gewisser Bug zumindest teilweise mit beteiligt zu sein – wie es selbige reihenweise unter dem PC-Port von "Horizon Zero Dawn" gibt. Erstaunlich, dass man im Jahr 2020 die PC-Ports noch derart unvollkommen in den Handel schicken kann – so als hätten die zuständigen Produktmanager über die letzten Jahre absolut nichts hinzugelernt. Dass es noch schlimmere Beispiele gibt (aktuell Fast & Furious Crossroads, zu begutachten im Verriß von Worth A Buy @ YouTube) darf dafür sicherlich keinen Maßstab abgeben.

Die DigiTimes notiert die Pläne Chinas, die chinesische Halbleiterfertigung innerhalb der nächsten 5 Jahre auf eine "verbesserte" 7nm-Fertigung sowie die "FD-SOI" Fertigungs-Technologie zu bringen. Dies soll zugleich auch einhergehen mit Plänen des chinesischen Halbleiterfertigers SMIC für deren 7nm-Fertigung, weitere Nodes unterhalb 7nm sowie den EUV-Einsatz in deren Fertigungsverfahren. Beides sind natürlich "nur" Planungen, im erstgenannten Fall auch eher aus politischer/staatlicher Richtung her – aber nichtsdestotrotz besteht natürlich das große Interesse samt der finanziellen wie intellektuellen Ressourcen, diese Vorhaben auch zu realisieren. Noch ist diesen Planungen aber kein Anschluß an die technologische Weltspitze zu entnehmen, denn wenn SMIC dann die 7nm-Fertigung erreicht haben wird, werden TSMC & Samsung längst bei 5nm sein bzw. an noch kleineren Fertigungstechnologien arbeiten. SMIC & Co. sind derzeit immer nur die "zweite Welle", so wie man aktuell die 14/12nm-Fertigung beherrscht und für entsprechend unkritische Halbleiterprodukte auch einsetzt.