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Hardware- und Nachrichten-Links des 11. April 2016

Aus dem Chiphell-Forum (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommt die Meldung, wonach nVidia nun tatsächlich das kürzlich angedachte System zur Bestückung mit GDDR5 & GDDR5X beim GP104-Chip verwenden soll: GDDR5-Speicher für die kleinere GP104-Lösung, spekulativ "GeForce GTX 1070" genannt – und GDDR5X für die größere GP104-Lösung, spekulativ "GeForce GTX 1080" genannt. Hinzu notiert das Chiphell-Forum noch 8 GB Grafikkartenspeicher, fünf Display-Ausgänge (3x DisplayPort, 1x HDMI, 1x DVI) sowie einen 8poligen Stromstecker auf beiden Boards. Sind diese Angaben korrekt, dann würde nVidia tatsächlich sehr früh mit GDDR5X-Speicher in den Markt kommen – und läßt sich allerdings die Hintertür offen, die größere GP104-Lösung GeForce GTX 1080 vielleicht nur in kleinen Stückzahlen lieferfähig zu haben, wenn die GDDR5X-Produktion eventuell Probleme macht oder dem Bedarf einfach nicht hinterherkommt. Selbst im schlimmsten Fall würde man somit erst einmal die kleinere GP104-Lösung GeForce GTX 1070 im Markt stehen haben, womit der GP104-Launch selber gesichert wäre. Unter Umständen geht aber auch alles glatt und die Speicherchip-Hersteller können GDDR5X in ausreichender Menge für eine große Auslieferungsmenge ab Juli 2016 zur Verfügung stellen – dies bliebe die Praxis abzuwarten.

Klar geht aus dieser Ansetzung aber auch hervor, das zwischen GeForce GTX 1070 & 1080 (ob die Verkaufsnamen derart kommen oder nVidia da eventuell etwas ganz neues aus dem Hut zieht, ist noch unsicher) ein großer Unterschied in der Speicherbandbreite existieren wird – bei 3500 MHz GDDR5 gegen 3000 MHz GDDR5X sind dies immerhin 71% mehr Speicherbandbreite, selbst bei 3500 MHz GDDR5 gegen 2500 MHz GDDR5X wären es noch +43%. Unter höheren Auflösungen dürfte sich dies schon in erheblichen, für zwei Grafikkarten basierend auf demselben Grafikchip eher ungewöhnlich hohen Performancedifferenzen bemerkbar machen – und eventuell wird die GeForce GTX 1070 damit effektiv auf eine gute Nutzbarkeit rein unter FullHD heruntergedrückt (und teilt in dieser Frage ihr Schicksal mit der Vorgängerlösung GeForce GTX 970). Die GeForce GTX 1080 wird hingegen im Idealfall eine Speicherbandbreite wie GeForce GTX 980 Ti & Titan X erreichen (384 GB/sec), was jene Karte – abgesehen von der Rechenleistung – ziemlich gut für höhere Auflösungen geeignet erscheinen läßt, jedenfalls gemessen am Status einer HighEnd-Lösung unterhalb der (nachfolgenden) Enthusiasten-Lösungen.

Ein weiterer Test des Carrizo-basierten Desktop-Prozessors AMD Athlon X4 845 kommt von der PC Games Hardware. Gegenüber den bisherigen Tests vom Planet 3DNow! sowie von Golem ändert sich nicht mehr so viel: Als LowCost-CPU ist der Athlon X4 845 auf der Höhe der Zeit und sogar das insgesamt bessere Produkt gegenüber Intels LowCost-Angeboten in Form der Pentium-Modelle. Denkt man sich allerdings die (bei diesem Modell deaktivierte) iGPU hinzu, wird AMD einen wesentlich höheren Preispunkt ansetzen und geht es dann gegen die Core-i3-Modelle von Intel, wogegen auch der Athlon X4 845 trotz aller seiner Fortschritte keine Chance bei der reinen CPU-Performance hat. Die PCGH hat sich bei ihren Messungen zudem stark auf den AMD-internen Vergleich gegenüber den Vorgänger-Architekturen Richland & Kaveri konzentriert – wobei eher selten wirklich bedeutsame IPC-Vorteile zugunsten von Carrizo ermittelt werden konnte. Der Hauptvorteil von Carrizo liegt in der höheren Energieeffizienz bis zu gewissen Taktraten, was aber eben nur für das Mobile-Segment interessant ist.

Für die kommende Bristol-Ridge-Generation auf Carrizo-Basis sieht dies im übrigen rein bezogen auf Desktop-Gefilde nicht besonders rosig aus: Der Athlon X4 845 liegt unter Anwendungs-Benchmarks nur auf 63,6% des Niveaus eines Core i3-6100, unter Spiele-Benchmarks gar nur auf 53,2%. Da die Taktraten des AMD-Prozessors mit 3.5/3.8 GHz auch schon gar nicht einmal schlecht sind und die kommenden Desktop-Modelle von Carrizo nicht wirklich höher takten werden, bleibt nur noch der DDR4-Speicher als zusätzliche Beschleunigung zwischen jenem Athlon X4 845 und den kommenden Bristol-Ridge-APUs. Eine vergleichbare Performance zu Intels Core-i3-Modellen wird sich da nicht ergeben können – dies käme dann schon einem Wunder gleich, wenn dieser große Abstand noch überbrückt werden könnte. Intel hat mit seinen letzten CPU-Generationen augenscheinlich ganz gut bei der Performance der Core-i3-Modelle zugelegt – denn noch zu Richland-Zeiten gab es durchaus die Situation, das die schnellsten AMD-APUs sich mit den Core-i3-Prozessoren von Intel auch bei der reinen CPU-Performance angelegen konnten.