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Gerüchteküche: Intels DG2-512 soll die Performance einer GeForce RTX 3070 Ti aufbieten

Vom YouTube-Kanal Moore's Law Is Dead kommt ein größerer Leak mit Informationen zu Intels Xe-HPG, sprich zu den kommenden "DG2" Desktop-Grafikkarten auf Basis Intels Xe-Architektur. Garniert wird dies mit dem Bild einer "DG2-512" Grafikkarte, was die Glaubwürdigkeit dieser Informationen unterstreichen soll. Intel arbeitet derzeit wohl schon mit lauffähigen Testsamples, ist allerdings vom Marktstart noch um einiges entfernt – selbiger ist nicht vor dem vierten Quartal 2021 zu erwarten. Dann soll DG2-512 erscheinen, kurz darauf gefolgt von DG2-128 und mit noch unbestimmten Termin dann DG2-256 – was von den fünf real in der Vorbereitung befindlichen DG2-Modellen somit DG2-96 und DG2-384 noch vermissen läßt. Die derzeit bei Intel getestete DG2-512 soll dabei mit immerhin 2.2 GHz Chiptakt, 16 GB Speicher und aber einer TDP von 275 Watt antreten – letztere ist etwas höher als eigentlich geplant, augenscheinlich puscht Intel dies aus Performance-Gründen.

Denn DG2-512 liegt derzeit bezüglich der Performance zwischen GeForce RTX 3070 und 3080, wobei selbst für das finale Produkt definitiv nicht das Performance-Level der GeForce RTX 3080 erwartet werden darf. Vielmehr will Intel seine Spitzenlösung "DG2-512" wohl eher in Konkurrenz zur GeForce RTX 3070 Ti verstanden wissen – was allerdings nur wenig mehr als bei der bisherigen GeForce RTX 3070 sein dürfte und (vermutlich) gerade einmal so dem Niveau der Radeon RX 6800 (non-XT) entsprechen würde. Die wirkliche Leistungsspitze anzugreifen, ist damit ergo außerhalb der Planung Intels – es sei denn, "DG2-960" würde noch realisiert werden, was jedoch angesichts des TDP-Werts von DG2-512 als unrealistisch erscheint. Denn Intel würde bei mit dieser Performance-Klasse bei der Energieeffizienz klar zurückhängen, womit der Weg hin zu schnelleren Beschleunigern (trotz bestmöglicher Fertigung in Form von TSMCs 6nm) eigentlich verbaut ist.

Sofern DG2 bzw. Xe eine vernünftige Skalierung mit der Anzahl der jeweils zur Verfügung stehenden FP32-Einheiten aufbietet, kann man hiervon ausgehend bereits auf Performance- und TDP-Werte des restlichen DG2-Portfolios schätzen. Jene grobe Prognose führt dann zum Bild, dass Intel mittels der DG2-Garde ein durchaus breites Grafikkarten-Angebot vom Einsteiger-Niveau bis gehobenen Midrange-Niveau aufbieten können sollte. Man kann darüber diskutieren, dass hierbei echte HighEnd-Beschleuniger fehlen, aber dies ist für einen Wiedereinstieg in diesen Markt nach mehr als zwei Dekaden Grafik-Abstinenz seitens Intel auch irgendwo verständlich. Eher erfreulich ist, dass voraussichtlich bereits ein ziemlich breiter Teil des Grafikkarten-Markts durch Intels DG2-Beschleuniger abgedeckt werden kann, sprich somit ein ernsthafter Wettbewerb mit AMDs und nVidias Angeboten stattfinden sollte.

Hardware Speicher Performance-Klasse TDP Release
DG2-512 512 EU (4096 FP32) @ 256 Bit 8/16 GB GDDR6 angebl. GeForce RTX 3070 Ti angebl. 275W angebl. Q4/2021
DG2-384 384 EU (3072 FP32) @ 192 Bit 6/12 GB GDDR6 geschätzt ca. GeForce RTX 2080 geschätzt 200W vermtl. irgendwann 2022
DG2-256 256 EU (2048 FP32) @ 128 Bit 4/8 GB GDDR6 geschätzt ca. GeForce RTX 2060 geschätzt 140W vermtl. Anfang 2022
DG2-128 128 EU (1024 FP32) @ 64 Bit 4 GB GDDR6 geschätzt ca. GeForce GTX 1650 geschätzt 70W angebl. Q4/2021 bis Q1/2022
DG2-96 96 EU (768 FP32) @ 64 Bit 4 GB GDDR6 geschätzt ca. GeForce GTX 1050 geschätzt 40W vermtl. irgendwann 2022
Anmerkung: alle Daten zu noch nicht veröffentlichten Grafikkarten basieren weitgehend auf Gerüchten & Annahmen

Dies soll zudem laut MLID durch eine ziemlich aggressive Preisgestaltung unterstützt werden – beispielsweise will Intel im Midrange-Bereich bei 200-300 Dollar anbieten. Welche DG2-Lösung hiermit konkret gemeint ist, bleibt unklar – gerade auch weil Intel oftmals andere Klassifizierungen für die einzelnen Marktsegmente benutzt. Aber natürlich bleibt Intel als "Neueinsteiger" in diesen Markt mit sicherlich noch keinem so rundem Angebot wie bei AMD & nVidia üblich auch nicht viel anderes übrig, als sich preislich attraktiv zu machen. Zum angesagten späten Launchtermin (erst im vierten Quartal 2021) dürften sich die Grafikarten-Preise vermutlich (hoffentlich) wieder deutlich auf dem Rückzug befinden, so dass Intel nicht gegen die aktuellen Straßenpreise, sondern vielmehr gegen die Listenpreise von AMD & nVidia kalkulieren muß. Als weitere Pluspunkte der DG2-Beschleuniger will Intel ein gutes Software-Paket, überzeugende Encoding- und Prosumer-Eigenschaften sowie einen DLSS-Kontrahenten namens "XeSS" aufbieten.

Nichtsdestrotrotz dürfte Intel vorerst AMD & nVidia nirgendwo wirklich unter Druck setzen können, die (schlechtere) Energieeffizienz ist wahrscheinlich nicht ausreichend für den ganz großen Auftritt. Aber natürlich sollte dieser dritte Wettbewerber trotzdem gern entgegengenommen werden, denn im aktuellen Grafik-Duopol haben sich die beiden "Alt"-Anbieter inzwischen in einem Zustand der ständig hochziehenden Grafikkarten-Listenpreise eingerichtet – da tut etwas Wettbewerb von einem hungrigen Neueinsteiger ganz gut. Intel ist zudem überhaupt nicht im Druck, mit den allerersten Desktop-Grafikkarten sofort Volltreffer landen zu müssen, denn sicherlich existiert eine langjährige Roadmap, anhand welcher man sich durchaus auch erst langfristig an AMD & Intel heranrobben kann. MLID erwähnen hierzu abschließend einen DG2-Nachfolger mit Codenamen "Elasti" ("DG3"?), welchen Intel für einen Marktstart anno 2023 plant.