Von Twitterer Kopite7kimi kommen nach den kürzlichen Hardware-Daten zur dritten GA102-Ausführung gleich noch die (angeblichen) Hardware-Daten zur vierten Ausführung des GA102-Chips (im Gaming-Bereich) hinterher: "GA102-250". Von der Nummer her zwischen GeForce RTX 3080 (GA102-200) und GeForce RTX 3090 (GA102-300) gelegen, sollen hiermit 78 Shader-Cluster an einem 384 Bit GDDR6X-Interface geboten werden, was dann klar näher zur GeForce RTX 3090 (82 SM @ 384 Bit) als zur GeForce RTX 3080 (68 SM @ 320 Bit) rangiert. Damit ergibt sich aller Vermutung nach eine Speicherbestückung von 12 GB GDDR6X – annehmend den Umstand, dass nVidia mit dieser kleineren GA102-Lösung die GeForce RTX 3090 (24 GB GDDR6X) nicht gleich komplett ersetzen will. Ein Verkaufsname wurde zwar noch nicht genannt, aber alles andere als "GeForce RTX 3080 Ti" würde kaum noch ins Namensschema passen – was auch halb indirekt durch den Twitterer selber bestätigt wird.

A new spec of GA102, between 3080 and 3090.
GA102-250-A1, 9984FP32, 384bits GD6X
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 27. Oktober 2020

In jedem Fall würde diese vierte GA102-Ausführung der GeForce RTX 3090 vermutlich sehr nahe kommen, immerhin gibt es hiermit nur 4 Shader-Cluster weniger samt dem gleichen Speicherinterface. Möglicherweise sind die Taktraten von "GA102-250" auch noch etwas niedriger angesetzt, dies muß sich noch ergeben. Damit geht "GA102-250" allerdings natürlich auch in den bereits ziemlich kleinen Performance-Zwischenraum zwischen GeForce RTX 3080 (4K Perf.Index 325%) und GeForce GTX 3090 (4K Perf.Index 364%) hinein, zwischen welchen wie bekannt gerade einmal +12% Performance-Differenz existiert. Selbst wenn das Performance-Niveau der GeForce RTX 3090 durch "GA102-250" nicht ganz erreicht wird, ergibt sich damit doch eine klare nVidia-interne Konkurrenzsituation zwischen "GA102-250" und der GeForce RTX 3090 – in welcher letztere mehr oder weniger nur ihren doppelten Speicherausbau ein ernsthaftes Pro-Argument hat.

Denn dass "GA102-250" ähnlich teuer wird wie die GeForce RTX 3090, muß man weniger befürchten: Die Karte dürfte nVidias Konter zur Radeon RX 6900 XT (Basis "Navi 21 XTX") darstellen, nachdem der Navi-21-Chip möglicherweise doch etwas stärker ausfällt, als von nVidia erwartet. Trifft diese Wettbewerbssituation zwischen AMD und nVidia zu, dann kann sich nVidia bei "GA102-250" wohl keinen so abgehobenen Preispunkt wie bei der GeForce RTX 3090 mehr leisten – es dürfte vermutlich bei unter 1000 Dollar/Euro bleiben, aber dies hängt natürlich auch von AMDs Preisvorstellung bei der Radeon RX 6900 XT ab. Terminlich ist leider zu "GA102-250" noch nichts bekannt, aber da auch die Vorbereitung einer neuen Grafikkarte auf Basis eines bereits bekannten Grafikchips seine Zeit benötigt, ist vor dem Dezember eigentlich kaum etwas zu erwarten.

Je nach Höhe des von nVidia gewählten Preispunkts könnte "GA102-250" durchauch auch etwas für potentielle Käufer der GeForce RTX 3080 sein, welche mit deren Speichermenge von nur 10 GB hadern. 2 GB mehr bei "GA102-250" sind zwar nicht viel (und AMD wird mit +6 GB klar mehr bieten), aber für eingeschworene nVidia-Käufer könnte dies trotzdem ein ausreichendes Argument sein – passender Preispunkt wie gesagt vorausgesetzt. Somit wäre die Speichermenge wohl das größte Argument zugunsten von "GA102-250", währenddessen die Mehrperformance gegenüber der GeForce RTX 3080 logischerweise nicht beachtenswert ausfallen kann. Denn sofern nVidia die Karte tatsächlich "GeForce RTX 3080 Ti" nennt, wäre es die Abstand schwächste "xx80 Ti" Lösung aller Zeiten: Vermutlich keine 10% Mehrperformance zur darunterliegenden regulären "xx80" Lösung, wo nVidia in dieser Situation bisher üblicherweise eher +25-30% aufgeboten hatte.