2

Erster 3DMark-TimeSpy-Wert zu AMDs Vega 10 aufgetaucht

Für einiges Aufsehen sorgt derzeit ein erster (sinnvoller) Benchmark-Wert zu AMDs Vega-Grafikkarten, welcher in der Benchmark-Datenbank von Futuremark entdeckt wurde: Hierbei wurde eine nominell "unbekannte" AMD-Grafikkarte im TimeSpy-Benchmark des 3DMark13 vermessen. Deren niedriger Speichertakt von 700 MHz deutet recht stark auf eine Vega-basierte Grafikkarte hin – da auf diesem Speichertakt derzeit nur mit HBM-Speicher ausgerüstete Grafikkarten unterwegs sind und wegen der genannten 8 GB Speicher alle Fiji-basierten Grafikkarten ausfallen. Eben jener Speichertakt von nur 700 MHz deutet allerdings auch an, das es sich hierbei um ein klares Vorserien-Sample oder alternativ eine beschnittene Karte handeln sollte – denn die Serien-Exemplare von Vega 10 werden eigentlich bei (mindestens) 800 MHz Speichertakt erwartet, die Profi-Varianten werden in jedem Fall mit 1000 MHz Speichertakt antreten. Ob Vorserien-Sample (mit noch nicht finalen Taktraten) oder beschnittene Karte – in jedem Fall wird das gezeigte Ergebnis noch nicht dem Topmodell von Vega 10 entsprechend, bei jenem darf man ein höheres Ergebnis erwarten.

Hot Hardware KitGuru PurePC 枫叶之血
nVidia GeForce GTX 1080 Ti 9463 9497 9310 -
nVidia GeForce GTX 1080 7096 7153 7163 -
nVidia GeForce GTX 1070 - 5772 5801 -
AMD Vega 10 (?) - - - 5721
AMD Radeon R9 Fury X 5200 5191 5219 -
Anmerkung: Durchgehend reine GPU-Werte.

Aufgrund der generellen Ergebnishöhe dürfte es sich allerdings ziemlich klar um den größeren Vega-10-Chip handeln: 5721 GPU-Punkte im TimeSpy sind etwas mehr als bei der Radeon R9 Fury X und damit in jedem Fall für den kleineren Vega-11-Chip nicht erreichbar. Andererseits ist das Ergebnis gerade einmal auf Augenhöhe mit der GeForce GTX 1070 – ergo also nicht wirklich gut, sondern sogar eher als "schlecht" einzuordnen. Als mögliche Erklärung hierzu bietet sich (neben noch nicht ausgereifter Treiber für die deutlich veränderte Vega-Architektur) zuerst die Lösung eines beschnittenen Chips an. Denn ein voller Vega 10 mit 4096 Shader-Einheiten sollte auf 14% mehr Chiptakt samt neuer Architektur (selbst bei nominell geringerer Speicherbandbreite) sicherlich besseres erreichen können als nur +10% Mehrperformance zur Radeon R9 Fury X mit Fiji-Chip und zurückhängender GCN3-Architektur. Für diese Performance hätte AMD auch keinen neuen Grafikchip auflegen müssen, dafür hätte man einfach nur den Fiji-Chip auf die 14nm-Fertigung schrumpfen können.

Insofern hat die Auflösung "beschnittener Chip" plus geringerer Takt als das Topmodell (welches in Richtung 1500 MHz Chiptakt gehen sollte) sowie unausgreifter Treiber sicherlich etwas für sich – und kann damit eventuell diesen schwachen Benchmark-Wert erklären. Wenn nicht, wäre es ein enormer Fehlschlag von AMD, nur auf der Performance der GeForce GTX 1070 herauszukommen – oder aber, nach finalen Treibern, vielleicht irgendwo zwischen GeForce GTX 1070 & 1080 zu liegen. Das Ziel des auf ~500mm² Chipfläche einzuordnenden Vega-10-Chips muß dagegen klar darin bestehen, die GeForce GTX 1080 Ti anzugreifen, jener Enthusiasten-Lösung von nVidia wenigstens nahezukommen. Selbst eine Performance irgendwo in der Mitte zwischen GeForce GTX 1080 & 1080 Ti wäre angesichts dessen schon eine gewisse Enttäuschung. Ob AMD allerdings diesen hohen Erwartungen (auch an sich selbst) gerecht werden kann, steht auf einem ganz anderen Blatt – was sich allerdings innerhalb des laufenden Quartals aufklären wird, denn AMD hat selbiges zuletzt mehrfach als Launchtermin für Vega bestätigt.