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Benchmarks zur Radeon RX 590 unter Final Fantasy XV zeigen überraschend großen Performancegewinn an

Nachdem Videocardz zuerst zwei Indizien zu einer "PowerColor Radeon RX 590 Red Devil" gefunden haben – zum einen eine Zertifizierungs-Listung, zum anderen ein Kartenfoto – gibt es nunmehr regelrechte Benchmarks zur Radeon RX 590 auf Basis des kommenden Polaris-30-Chips. Selbige wurden erneut in der Benchmark-Datenbank von Final Fantasy XV entdeckt, welche neben den Resultaten zur Radeon RX 590 natürlich auch entsprechende Vergleichswerte zur Verfügung stellt. Zu beachten wäre, das jene den Durchschnitt aller jemals getätigten Benchmark-Durchläufe unter Final Fantasy XV wiedergeben – inklusive also auch werksübertakteter oder manuell bis zum Anschlag übertakteter Karten. Jenen Durchschnittswerte haben also sicherlich einen gewissen Overclocking-Aufschlag zu verkraften – andererseits ist nicht klar, auf welchen Taktraten die getestete Radeon RX 590 lief, ob hierbei also nicht auch eine werksübertaktete Kartenausführung zu Grunde liegt.

Radeon RX 480 Radeon RX 580 (480➔580) Radeon RX 590 (580➔590)
WQHD "Standard" 4113 4324  (+5,1%) 4802  (+11,1%)
WQHD "High" 3105 3160  (+1,8%) 3570  (+13,0%)
UltraHD/4K "Standard" 2144 2292  (+6,9%) 2537  (+10,7%)
UltraHD/4K "High" 1711 1816  (+6,1%) 2122  (+16,9%)
gemäß der Resultate aus der Final Fantasy XV Benchmark-Datenbank (Stand 27. Oktober 2018)

Insofern sind diese Werte noch nicht auf die Goldwaage zu legen, kleinere Differenzen können dann bei wirklich vergleichbaren Tests durchaus noch herauskommen. Jene werden vor allem aber klären müssen, ob (und wieso) die Radeon RX 590 so derart stark herauskommt: Denn mit Performancezugewinnen von 11-17% gegenüber der Radeon RX 580 gibt es deutlich bessere Resultate, als vorab erwartet werden konnten. Da zudem die Performancedifferenz zwischen Radeon RX 580 und Radeon RX 480 unter diesen FF15-Benchmarks ziemlich exakt zum allgemeinen Performancebild zwischen diesen beiden Karten passt, hat das ganze durchaus ein gewisses Gewicht. Zwar könnten bei den Durchschnittswerten in dieser Benchmark-Datenbank sicherlich auch unterdurchschnittliche Ergebnisse eingehen – aber das jene so zahlreich sein sollten, das damit trotz der erwartbar vielen Ergebnisse zu werksübertakten und manuell übertakteten Karten eine ersthaft zu niedrige Durchschnitts-Performance herauskommt, ist auch nicht besonders glaubwürdig.

Wollte man diesen Benchmarks allerdings glauben, ergibt sich umgehend ein anderes Problem: Jene fallen klar zu hoch für einen Refresh aus bzw. für das, was man sich bisher unter dem Polaris-30-Chip vorgestellt hatte. Denn AMD hatte mit dem ersten Polaris-Refresh gerade einmal 5-6% Mehrperformance herausgeholt. Für den zweiten Polaris-Refresh steht zwar nunmehr eine "neue" Fertigung zur Verfügung (natürlich nur von 14nm auf das wenig bessere 12nm), dafür hat man allerdings üblicherweise bei einem zweiten Refresh viel mehr Probleme, noch etwas bedeutsames herauszuholen. Und selbst wenn die 12nm-Fertigung von Polaris 30 irgendwie zu einem richtigen Mehrtakt führt – die Polaris-basierten Midrange-Grafikkarten hängen gut an ihrer Speicherbandbreite, da sind 15% Performancegewinn rein über einen höheren Chiptakt kaum erreichbar (bzw. nur bei extremen Chiptaktraten). Dies würde dann eher auf Verbesserungen an der Speicherbandbreite bei der Radeon RX 590 hindeuten – erreicht entweder über höher getakteten GDDR5-Speicher (4500 MHz anstatt 4000 MHz) oder aber GDDR5X-Speicher (wobei Polaris 10 nominell über keinen GDDR5X-Support verfügt).

So wirklich sicher sein kann man sich aufgrund der Konstellation, welche die Benchmark-Datenbank zu Final Fantasy XV bietet, noch nicht sein – hierbei sind einfach noch zu viele potentielle Fehlerquellen vorhanden. Andererseits ist die Ergebnishöhe schon wieder derart gut, das die Radeon RX 590 kaum als "lame duck" herauskommen wird – sprich, besser als der Sprung von Radeon RX 480 auf RX 580 dürfte es sicherlich werden. Die kürzlichen 3DMark13-Ergebnisse zur Radeon RX 590 gehen schließlich in dieselbe Richtung, auch dort gab es Performance-Zuwächse oberhalb von +10%. AMD wäre es ja zu gönnen, wenn man mal etwas überraschendes aufbieten kann – selbst wenn es nur ein etwas besser als erwartet laufender Polaris-Refresh ist. Sollte die Radeon RX 590 wenigstens +10% auf die Radeon RX 580 oben drauf legen, wird im übrigen klarer, wieso nVidia sich (jetzt noch) zu einer GeForce GTX 1060 GDDR5X hinreißen läßt: Jene 10% Mehrperformance sind ein handfestes Argument, wenn bislang die Performance im Midrange-Segment (zwischen RX 580 und GTX 1060) prinzipiell gleichschnell ausgefallen ist.