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AMD spart sich zukünftig die exklusiven Spezialprozesse bei GlobalFoundries

Im Zuge des jährlich neu ausgehandelten "Wafer Supply Agreements", mittels welchem AMD und GlobalFoundries die ungefähre Menge der abzunehmenden Wafer festlegen, hat AMD auch den Abschied von den bisher für AMD exklusiv aufgelegten Spezialprozessen bekanntgegeben. Zukünftig wird man sich nur noch aus GlobalFoundries' normalen Prozessportfolio bedienen, was für AMD ansonsten beizusteuernde Entwicklungsgelder reduziert. Allerdings verliert man damit perspektivisch auch den Vorteil der SOI-Fertigung, welche GlobalFoundries letztmalig unter 28nm anbieten wird. Ob GlobalFoundries später noch einmal SOI oder ähnliches anbieten wird, ist ungewiß – derzeit konzentriert sich der Auftragsfertiger eher stark auf das Bulk-Verfahren, weil man damit schnell neue Fertigungsverfahren in den Markt werfen kann.

Dabei ist derzeit schon klar, daß AMD die 28nm-Bulk-Fertigung von GlobalFoundries zumindest für die 2014er Kaveri-Prozessoren nutzen wird – ob dies auch bei der zweiten Bulldozer-Ausbaustufe mit Steamroller-Rechenkernen passieren wird, bleibt noch abzuwarten. Obwohl es zuerst als etwas seltsam erscheint, ausgewachsene PC-Prozessoren in einem LowCost-Verfahren aufzulegen, macht dies in der speziellen Situation von AMD eventuell doch Sinn: Denn AMD kann Intel derzeit weder bei der Performance noch der Verlustleistung angreifen. Schlimmer noch: Jeder Angriff würde einen Gegenangriff von Intel nach sich ziehen, welche in diesen beiden Punkten einfach am viel längeren Hebel sitzen.

AMD kann daher sein Heil allein darin suchen, Intel maßvoll beim Preis zu unterbieten, was ja auch derzeit der Fall ist. Hier ergibt sich die einzige Situation, wo Intel nicht zwingend nachzieht – um seine durchschnittlichen Verkaufspreise nicht sinnlos herunterzudrücken, wird Intel AMD beim Preis einen wie gesagt maßvollen Spielraum geben. AMD muß demzufolge sehen, wie es seine Prozessoren zu einem möglichst günstigen Preis herstellen kann, wenn mehr Performance und/oder weniger Verlustleistung absolut nicht zum Ziel führen werden. Deswegen ist es gut möglich, daß AMD zukünftig generell versuchen wird, beim günstigeren Bulk-Fertigungsverfahren zu bleiben – weil es die einzige Chance darstellt, angesichts der niedrigen Prozessorenpreisen von AMD noch Gewinn zu machen.

Falls dem so wäre, wird man dies allerdings kaum breit kommunizieren, denn dies bedeutet natürlich auch einen klaren Abschieb vom Performance-Wettstreit mit Intel. Selbst mit einer wirklich herausragenden Prozessoren-Architektur dürfte AMD im Bulk-Verfahren nicht auf die benötigten Taktraten kommen können, um Intel jemals zu schlagen. Dies bedeutet nicht, daß AMD keine performanten und auch konkurrenzfähigen Prozessoren mehr anbieten kann – es bedeutet nur, daß AMD wohl kaum noch einmal etwas in den höheren Preissphären machen bzw. daß man jene Intel auch zukünftig komplett überlassen wird.

Nachtrag vom 11. Dezember 2012

Der Planet 3DNow! hat einen kürzlichen Vortrag von AMD-CEO Rory Read aufgetrieben, in welchem jener genaueres über die seitens AMD geplante Kostenreduktion auf Produktionsseite bekanntgab. Grundsätzlich wird damit die vorstehende Meldung bestätigt, wonach AMD zukünftig keine exklusiven Fertigungsverfahren bei seinen Auftragsfertigern GlobalFoundries und TSMC mehr ordern, sondern sich nur noch aus deren Standard-Portfolio bedienen will. Die Zielvorstellung von AMD ist dabei, zukünftig nur noch je ein Fertigungsverfahren bei GlobalFoundries und bei TSMC zu nutzen – welche im Idealfall auch noch so ähnlich sind, daß man notfalls ein Chipdesign ohne größere Anpassungsarbeiten von dem einen zum anderen Auftragsfertiger verschieben könnte. Dies hört sich erneut danach an, daß AMD künftig nur noch das günstigere Bulk-Verfahren nutzen will – trotzdem bleibt die Option zu höherwertigen Fertigungsverfahren natürlich offen, nur wird AMD diese künftig nicht mehr mitentwickeln, sondern sich wie gesagt allein auf das Angebot der Auftragsfertiger verlassen. Nach wie vor ist dabei bei GlobalFoundries noch eine 28nm FD-SOI Fertigung im Gespräch, über welche der Planet 3DNow! dann weitere Details berichtet.