AMD hat sich bezüglich seiner beiden noch ausstehenden kleineren Modelle der Threadripper-2000-Riege nunmehr festgelegt: Der 12-Kerner Ryzen Threadripper 2920X sowie der 24-Kerner Ryzen Threadripper 2970WX werden am 29. Oktober erscheinen – wobei dies (wie bei den schon im Markt befindlichen CPU-Modellen 2950X & 2990WX) wohl Termine für deren regelrechten Verkaufsstart sind. Zugleich wird am 29. Oktober mit einem Update der "Ryzen Master" Software auch ein neuer Operationsmodus für die beiden großen CPU-Modelle 2970WX & 2990WX verfügbar werden: Der "Dynamic Local Mode" ist eine Erweiterung des regulären "Local Mode" (NUMA-Speicherzugriff zugunsten besserer Latenzen) und zieht dabei jene zwei Prozessoren-Dies vor, welche über eine direkte Speicher-Anbindung verfügen. Damit soll ein Mix aus beiden Welten erreicht werden: Zuerst werden immer jene CPU-Kerne mit Arbeit gefüllt, deren Speicherinterface aktiv ist – und erst wenn eine Anwendung dennoch mit noch mehr CPU-Kernen skalieren will, kommen die weiteren CPU-Kerne (jene ohne aktives Speicherinterface) ins Spiel.

AMD Ryzen Threadripper 2990WX: Performancegewinn durch den "Dynamic Local Mode"

Dies hört sich durchaus praktikabel an, da hierbei vor allem CPU-Kerne nicht zwingend abgeschaltet werden müssen – dies kann man durch die Zuschaltung des "Legacy Compatibility Modus" bei störrigen Anwendungen bzw. Spielen dennoch tun, ist aber keine Bedingung des "Dynamic Local Mode". AMD hat in jedem Fall mit dem 32-Kerner Ryzen Threadripper 2990WX unter vier Spieletiteln immerhin +22% Mehrperformance in diesem Modus gegenüber dem normalen "Local Mode" ausgemessen, mit einer Spitze von +47% bei Battlefield 1. Gut möglich, das hiermit die bekannten Performance-Rückgänge unter manchen Spieletiteln beim Einsatz von 24 bzw. 32 CPU-Kernen generell beseitigt werden können. Damit könnte sich jener "Dynamic Local Mode" dann als ernsthafte Alternative zum defaultmäßigen "Creator Mode" (UMA-Speicherzugriff zugunsten einer höheren Speicherbandbreite) erweisen – mit sogar dem Potential, selbst unter Anwendungs-Benchmarks noch näher an die default-Performance heranzukommen.

Hiermit deutet sich also durchaus eine Lösung für die mit Threadripper-Prozessoren oberhalb von 16 CPU-Kernen existierende Fragestellung an, wie man jene in der reinen Praxis sinnvoll nutzen kann. AMDs bisherige Lösung der verschiedenen zur Verfügung stehenden Operationsmodi konzentriert sich bekannterweise nur auf die bestmögliche Performance unter einzelnen Softwarefeldern – entweder bestmögliche Anwendungs-Performance oder eben bestmögliche Spiele-Performance. Da für das Umschalten jeweils ein Reboot erforderlich ist, erscheint diese (bisherige) Lösung als wenig praxistauglich – insbesondere bei Prozessoren der Workstation-Klasse, welche eigentlich per Definition durchlaufen sollen. Der "Dynamic Local Mode" hat somit die Chance, diese Problematik in positiver Weise aufzulösen – und bei Gelingen müssen sicherlich alle der bisherigen Benchmarks zum Ryzen Threadripper 2990WX neu erstellt und nachfolgend die Performance dieses 32-Kerners generell neu betrachtet werden.