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News des 13. April 2011

In der Wochenend-News haben wir dem Testbericht von Tom's Hardware zur Radeon HD 6790 mit den interessanten Benchmark-Ergebnissen zur GeForce GT 530 leider Unrecht getan – die technischen Daten zu eben jener GeForce GT 530 wurden doch notiert, wir bitten Leser und THG um Entschuldigung. Die dort laufende GeForce GT 530 taktete mit 700/1400/667 MHz ungewöhnlich niedrig (die angegebenen "1333 MHz" dürften ein Fehler aufgrund der DDR-Verdopplung sein, es ist kein DDR3-Speicher mit diesem physikalischen Takt erhältlich), die regulären Taktraten dieser Karte dürften wohl bei 750/1500/900 MHz liegen (der Chiptakt ist bekannt, der Speichertakt ergibt sich aus der angegebenen Bandbreite von 28,8 GB/sec). Auf diesen Taktraten wird die GeForce GT 530 noch ein bißchen gegenüber den THG-Benchmarkergebnissen zulegen können, allerdings reicht es natürlich niemals für den Ausbruch aus dem unteren Mainstream-Segment, was heutzutage eigentlich schon zu wenig für ein gutes Einsteiger-Niveau ist.

Stichwort Einsteiger-Grafikkarten: "Früher" galten mal LowCost-Grafikkarten als "Einsteiger-Lösung", seit einiger Zeit werden nur noch Modelle des unteren Mainstream-Segments (ab Radeon HD 5550, ab GeForce GT 430) dafür empfohlen – und nunmehr scheint es so, als müsste man diese Empfehlung auf eine neue, noch höhere Stufe legen. Grundlage dafür ist zum einen, daß sich bei der unteren Mainstream-Klasse seit einiger Zeit nur noch arg unterdurchschnittliche Entwicklungen ergeben haben: Bei AMD bietet eine Radeon HD 4670 aus dem Jahr 2008 auch schon ihre 320 Shader-Einheiten auf, was heutzutage durch Beschleuniger des gleichen Marktsegments immer noch nicht klar überboten wurde – im Gegensatz zum HighEnd-Segment, wo sich in diesem Zeitraum eine Verdopplung der Hardware-Einheiten ergeben hat. Bei nVidia ist dies nicht unähnlich, schon eine GeForce 9600 GT brachte 64 Shader-Einheiten und ein sattes 256 Bit DDR Speicherinterface ins Mainstream-Segment und ist durch die heutigen Mainstream-Beschleuniger von nVidia immer noch nicht klar geschlagen.

Gegenüber dieser unterdurchschnittlich langsamen Entwicklung bei der Hardware steht zum anderen die natürliche Weiterentwicklung der Anforderungen: Waren Radeon HD 4670 und GeForce 9600 GT zu ihren Zeiten sehr beachtbare Mainstream-Beschleuniger, mit denen man ordentlich was reißen konnte, sind diese Karten heute nur noch unter Einschränkungen für aktuelle Spiele nutzbar – meistens wird man gleich ganz auf Anti-Aliasing verzichten müssen, unter FullHD öfters auch noch auf die maximale Grafikqualität. Da die an deren Stelle getretenen (und kommenden) neuen Mainstream-Lösungen in Form von Radeon HD 5500/5600, 6500/6600 und GeForce GT 430/440, 530/440 jedoch nur in überschaubaren Maße mehr Performance bieten, trifft auf diese das gleiche Urteil zu: Nur eingeschränkt für heutige Spiele nutzbar, meistens sogar schon zu schwach für eine FullHD-Auflösung ohne Anti-Aliasing und jedoch maximaler Grafikqualität – sprich, man muß auch bei diesen von der maximalen Grafikqualität heruntergehen.

spielbare Frameraten unter aktuellen Spielen (grobe Verallgemeinerungen)
1280x1024 1680x1050 1920x1200 2560x1600
LowCost
Radeon HD 6450, GeForce GT 520
Medium-Grafikqualität ohne Anti-Aliasing Low-Grafikqualität ohne Anti-Aliasing überfordert überfordert
Mainstream II
Radeon HD 5500/5600/6500/6600, GeForce GT 430/440/530/540
High-Grafikqualität mit 4x Anti-Aliasing High-Grafikqualität ohne Anti-Aliasing Medium-Grafikqualität ohne Anti-Aliasing überfordert
Mainstream I
Radeon HD 5700/6700, GeForce GTS 450 & GTX 550
High-Grafikqualität mit 4x Anti-Aliasing High-Grafikqualität mit 4x Anti-Aliasing High-Grafikqualität mit 2x Anti-Aliasing Medium-Grafikqualität ohne Anti-Aliasing
Performance II
Radeon HD 5800/6800/6950, GeForce GTX 460/560
unterfordert High-Grafikqualität mit 4x Anti-Aliasing, höhere Modi & Supersampling teilweise möglich High-Grafikqualität mit 4x Anti-Aliasing, höhere Modi & Supersampling teilweise möglich High-Grafikqualität mit 2x Anti-Aliasing
HighEnd
Radeon HD 6970, GeForce GTX 570/580
unterfordert High-Grafikqualität mit 4x Anti-Aliasing, höhere Modi & Supersampling teilweise möglich High-Grafikqualität mit 4x Anti-Aliasing, höhere Modi & Supersampling teilweise möglich High-Grafikqualität mit 4x Anti-Aliasing, höhere Modi & Supersampling teilweise möglich

Und dann ist doch schon der Vergleich zu LowCost-Grafikkarten gerechtfertigt, welche ja auch über grundsätzliche 3D-Fähigkeiten verfügen, jedoch nicht über die Power für die maximale Grafikqualität und Anti-Aliasing – auch hier muß man schließlich von der maximalen Grafikqualität heruntergehen. Die ersten Grafikkarten, wo dies nicht erforderlich ist, fangen halt nicht mehr bei der unteren Mainstream-Klasse an, sondern bei der oberen Mainstream-Klasse um Radeon HD 5770 und GeForce GTX 550 Ti – wobei hier sogar der Vorteil besteht, daß diese Grafikkarten-Klasse die FullHD-Auflösung meistens sogar mit etwas Anti-Aliasing ableisten kann. Zukünftige Spiele werden diesen Punkt aber mit der Zeit auffressen, so daß, wenn eine Grafikkarte für FullHD-Monitore ohne dem Zwang zu Abspeckungen bei der Grafikqualität gesucht wird, man nichts mehr unterhalb von Radeon HD 5750 und GeForce GTS 450 kaufen sollte.

Jetzt kann man sicherlich darüber streiten, ob dies schon der Maßstab sein muß, mittels welcher man eine neue Einsteigerklasse ausruft – immerhin schaffen die Grafikkarten des unteren Mainstream-Segments durchaus noch die FullHD-Auflösung, wenn auch ohne Anti-Aliasing und zumeist mit Abspeckungen an der Grafikqualität zugunsten einer spielbaren Framerate. Aber andererseits erwartet man doch gerade von einer Einsteiger-Lösung eine gewisse Problemlosigkeit in der Nutzung – das Herumpfriemeln an Grafikqualitäts-Optionen in einem Spiel, um irgendwie eine spielbare Framerate zu erreichen, gehört sicherlich nicht dazu. Im Einsteigerbereich wird üblicherweise etwas gesucht, womit man einschalten, maximale Grafikqualität festlegen und dann zu guter Framerate loslegen kann. Dies ist mit der unteren Mainstream-Klasse nicht mehr gegeben und wird durch die demnächst erscheinenden neuen Mainstream-Beschleuniger Radeon HD 6570 & 6670 sowie GeForce GT 530 & 540 nicht besser, sondern mit neuen Spielen sogar noch schlechter. Der (vernünftige) Einstieg ist etwas nach oben gewandert und findet nunmehr nicht unterhalb von Radeon HD 5750 und GeForce GTS 450 statt.

Der Heise Newsticker berichtet über die erste Beta der Linux-Distribution "Qubes OS" der Sicherheitsexpertin Joanna Rutkowska, welche für die Aufdeckung einiger elementarer Windows-Sicherheitsprobleme verantwortlich ist. Mit Qubes OS will man daher viele Sicherheitsprobleme bei der Wurzel packen, dazu laufen alle Anwendungen bei Qubes OS in eigenen virtuellen Maschinen – ein Schadcode kann somit weder das System noch andere Anwendungen befallen. Von der Sache her ist der Ansatz sehr elegant und es steht die Frage im Raum, wieso Microsoft sich nicht schon längst mit ähnlichem befasst – denn wenn das ganze einen breiten Nutzen haben soll, dann doch unter Windows mit seiner Vielzahl an Nutzern und Anwendungen. Dabei muß man gar nicht den so extremen Weg wie mit Qubes OS gehen – es würde schon eine einzelne Windows-eigene Sandbox ausreichen, in welcher neue Programme nach der Installation hereinkommen und erst nach gewisser Prüfzeit dann wirklich im System verankert werden.

Denkbar und sinnvoll sind dabei auch Überlegungen in diese Richtung hin, nicht mehr jedem dahergelaufenen Programmen den lesenden Zugriff auf das komplette Dateisystem zu geben – schließlich führt dies dazu, daß jedes kleine Programm mit Internetzugriff bei dessen Start alle wichtigen Daten und gespeicherten Passwörter auslesen und innerhalb weniger Sekunden ins Internet übertragen könnte. Da es kaum möglich ist, den Internet-Zugriff aller Programme zu limitieren, kann der Weg aus dieser Problematik nur über eine Beschränkung der Lese-Freigaben gehen. Die allermeisten Programme benötigen schließlich überhaupt keinen lesenden Zugriff auf die kompletten Benutzerdateien, sondern eigentlich immer nur auf die zu diesem Programm gehörenden Benutzerdateien (wie das Fotoprogramm nur Fotos interessieren und ein Spiel nur die zum Spiel gehörenden Spielstände).

Während es gegenüber schädlichen Anwendungen (selbst wenn diese dem Virenscanner unbekannt sind) schon diverse Schutzmaßnahmen gibt, stehen heutige Betriebssysteme rein spionierenden Anwendungen in gewissem Sinne offen wie ein Scheunentor – profan gesprochen: Jede kleine App könnte faktisch alles an auf dem PC gefundenen Daten und Dateien ins Internet kopieren, die Umgehung einer Firewall ist meistens auch nicht so das große Problem. An dieser Stelle müssen zukünftige Betriebssysteme ansetzen, die einzelne Anwendung muß zukünftig wesentlich weniger Rechte bekommen – am besten natürlich zu lösen über Sandboxen oder virtuelle Maschinen, wo Anwendungen selbst bei böswilligen Absichten nicht ausbrechen können.