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News des 1. September 2010

Aus dem Forum von Xtreme Systems kommen erste Benchmarks zur GeForce GTS 450. Dafür benutzt wurde eine Asus-Karte, welches ab Werk mit satten 925/1850/2000 MHz läuft – zum Beweis gibt es sogar einen Screenshot der Verpackung, welche auf die 925 MHz Chiptakt hinweist. Ausgehend von den regulären 783/1566/1804 MHz der GeForce GTS 450 ist dies eine exzellente ab-Werk-Übertaktung – scheinbar hat der GF106-Chip der GeForce GTS 450 ähnliche Taktreserven wie der GF104-Chip der GeForce GTX 460. Gebencht wurde die Asus-Karte dann auf ihren höheren Taktraten sowie auf dem Referenz-Takt der GeForce GTS 450 gegen eine Radeon HD 5770 sowie eine GeForce GTX 460 – mit einem zu erwartenden Ergebnis: Auf den regulären Taktraten reicht es für die (normal getaktete) GeForce GTS 450 nicht, um mit der Radeon HD 5770 konkurrieren zu können.

Radeon HD 5770 GeForce GTS 450 GeForce GTS 450
@ 925/1850/2000 MHz
GeForce GTX 460
Call of Juarez
1280x1024, 4xAA
53,3 fps 51,5 fps 59,4 fps 77,0 fps
Call of Juarez
1600x1200, 4xAA
41,7 fps 39,2 fps 45,3 fps 59,3 fps
Crysis
1280x1024, noAA
32,7 fps 23,9 fps 27,7 fps 35,8 fps
Crysis
1600x1200, noAA
23,8 fps 17,1 fps 19,8 fps 25,6 fps
Far Cry 2
1280x1024, 8xAA
41,8 fps 51,5 fps 60,0 fps 73,4 fps
Far Cry 2
1600x1200, 8xAA
34,0 fps 41,3 fps 48,2 fps 59,2 fps
World in Conflict
1280x1024, 4xAA
44 fps 42 fps 48 fps 59 fps
World in Conflict
1600x1200, 4xAA
35 fps 33 fps 38 fps 48 fps

Allerdings dürfte es problemlos reichen, um überhalb der Performance einer Radeon HD 5750 zu kommen – und da der US-Listenpreis von 129 Dollar (hierzulande vielleicht 120 Euro) auch eher in Richtung der Radeon HD 5750 geht, passt das schon für die GeForce GTS 450. Zudem bestätigt sich, daß der Performanceabstand der GeForce GTS 450 zur Radeon HD 5770 ausreichend gering ist, als daß nVidia diesen bereits mit einer GeForce GTS 450 mit nur 192 Bit DDR Speicherinterface und weiterhin denselben Taktraten überbrücken könnte. Ob nVidia eine solche Karte zu denselben Taktraten wie bei der GeForce GTS 450 herausbringt oder aber mit dieser Karte den offensichtlich vorhandenen Taktspielraum des GF106-Chips ausnutzt, ist noch unklar – sicher ist nur, daß überhalb der der GeForce GTS 450 eine weitere GF106-Variante mit dem Codenamen "D12-P1-35" in den nVidia-Plänen steht.

Laut Donanim Haber (maschinelle Übersetzung ins deutsche) soll der nVidia GF108-Chip am 12. Oktober in Form der GeForce GT 430 vorgestellt werden. Als weitere Informationen werden ein 128 Bit DDR Speicherinterface und 1024 MB GDDR3-Speicher genannt, was auf die bisherigen Vorab-Informationen passt. Danach wird der GF108-Chip wahrscheinlich mit 96 Shader-Einheiten und 16 TMUs antreten (zwei Shader-Cluster nach dem GF104-Prinzip), hinzu kommt das besagte 128 Bit DDR Speicherinterface, welches aber anscheinend nicht für schnellen GDDR5-Speicher genutzt wird. All zu viel Bandbreite braucht die Karte aber sowieso nicht, da sie nur in den unteren Mainstream-Bereich geht und dort die GeForce GT 240 ablösen soll. Mit vernünftigen Taktraten – im Gespräch sind 700/1400/900 MHz – sollte dies erreichbar sein, allerdings dann auch nicht mehr.

Radeon HD 5500/5600 Serie GeForce GT 4xx Serie
Chipbasis AMD RV830/Redwood, 627 Mill. Transistoren in 40nm auf 104mm² Die-Fläche nVidia GF108, 40nm, ca. 127mm² Die-Fläche
Technik DirectX 11, 400 Shader-Einheiten, 20 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Interface (bis GDDR5) DirectX 11, 96 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Interface (bis GDDR5)
Taktraten 775/2000 MHz
(Radeon HD 5670)
700/1400/900 MHz
(GeForce GT 430)
Rechenleistung 620 GFlops
(Radeon HD 5670)
269 GFlops
(GeForce GT 430)
Texel-Füllrate 15,5 GTex/sec
(Radeon HD 5670)
11,2 GTex/sec
(GeForce GT 430)
Bandbreite 64,0 GB/sec
(Radeon HD 5670)
28,8 GB/sec
(GeForce GT 430)
Kartenvarianten Radeon HD 5550 DDR2 (320SE, 550/400 MHz)
Radeon HD 5550 DDR3 (320SE, 550/800 MHz)
Radeon HD 5550 GDDR5 (320SE, 550/1800 MHz)
Radeon HD 5570 DDR2 (650/400 MHz)
Radeon HD 5570 DDR3 (650/900 MHz)
Radeon HD 5570 GDDR5 (650/1800 MHz)
Radeon HD 5670 (775/2000 MHz)
GeForce GT 420 (?)
GeForce GT 430 (700/1400/900 MHz)

So eine richtige Konkurrenz gegenüber der Radeon HD 5570 GDDR5 oder gar der Radeon HD 5670 dürfte der GF108-Chip somit kaum werden, dafür sind dessen Möglichkeiten angesichts der relativ geringen Anzahl an Hardware-Einheiten und dem Verzicht auf den schnelleren GDDR5-Speicher deutlich zu limitiert. Technisch ist der GDDR5-Speicher beim GF108-Chip sicherlich einsetzbar, allerdings verzichtet nVidia offenbar bewußt auf diesen – wir vermuten mal aus Preisgründen, denn bei AMDs Radeon HD 5550 und 5570 kosten die GDDR5-Varianten doch regelmäßig 20 Euro mehr als die DDR3-Varianten, was in diesem Preissegment schon einen deutlichen Unterschied ausmacht. Angesichts dieser Daten will der Funke beim GF108-Chip jedoch nicht so richtig überspringen – in diesem Preissegment wäre eher mehr Performance vonnöten und nicht zwingend mehr Features (DirectX11).

Gestern hatten wir über Performance-Messungen eines GeForce GTX 460 SLI-Gespanns gegen eine Radeon HD 5970 berichtet, welche ziemlich gut für die nVidia-Lösung ausgegangen sind. Dazu passend sind auch frühere Werte seitens Expreview eines stark übertakteten GeForce GTX 460 SLI-Gespanns gegen eine Radeon HD 5970 4GB, welche ihrerseits ja auch mit höheren Taktraten läuft. Hierbei konnte sich die auf 850/1700/2050 MHz laufenden GeForce GTX 460 1024MB SLI ebenfalls gut in Szene setzen – im Schnitt der Benchmarks liegt diese leicht vorn, wobei die AMD-Karte speziell unter 2560x1600 der nVidia-Lösung dann schon wieder näher kommt. Das ganze ist ein guter Ausblick darauf, was der GF104-Chip leisten könnte, wenn man ihn beispielsweise für eine DualChip-Lösung benutzen würde: Dabei würde diese vielleicht nicht mit ganz so viel Takt, dafür aber im Vollausbau mit den vollen 384 Shader-Einheiten angesetzt werden.

Mit den richtigen Taktraten kann so eine potentiell "GeForce GTX 490" genannte Karte wie gesagt selbst die Radeon HD 5970 4GB mit deren erhöhten Taktraten erreichen – aber natürlich ist dies aus heutiger Sicht trotzdem ein Phyrrussieg, weil wahrscheinlich nur kurz nach dem Launch einer solchen nVidia DualChip-Karte im vierten Quartal schon zwei neue DualChip-Lösungen von AMD auf Cayman-Basis anstehen (wahrscheinlich Radeon HD 6950 & 6970 genannt). Diese dürften sicher noch einmal 30 Prozent mehr Performance oben drauf legen, was dann für den GF104-Chip unerreichbar ist. Selbst der GF100-Chip im SLI-Verbund dürfte sich damit abmühen, aber eine DualChip-Grafikkarte auf GF100-Basis ist aus Verlustleistungsgründen sowieso nicht mehr in den nVidia-Planungen enthalten.

AnandTech haben Zahlen und Daten zu den seitens Intel geplanten Mobile-Prozessoren der Sandy-Bridge-Architektur. Beachtenswert gegenüber der Liste der geplanten Sandy-Bridge-Prozessoren des Desktop-Segments ist erstens der Verzicht auf Prozessoren ohne HyperThreading – selbst die Mobile-QuadCores haben also durchgehend HyperThreading – und zweitens der hohe Grad des TurboMode-Taktaufschlags von bis zu 1100 MHz. Selbiger wird auch bei der integrierten "GT2 Graphics" Grafikeinheit wirken und diese von regulär 650 MHz Takt auf dann 1150 bzw. 1300 MHz anheben. Dies ist ähnlich den Taktraten der Desktop-Ausführung von "GT2 Graphics", welche regulär mit 800 MHz und unter dem TurboMode mit bis zu 1350 MHz takten soll und von deren erfolgreichem Wirken man sich schon im Sandy-Bridge-Artikel von AnandTech überzeugen konnte.

Kerne Takt (TurboMode) L3-Cache Grafikeinheit TDP
Core i7-2920XM 4 + HT 2.5 GHz (3.5 GHz) 8 MB 12 Kerne mit 650 MHz Takt (TurboMode 1300 MHz) 55W
Core i7-2820QM 4 + HT 2.3 GHz (3.4 GHz) 8 MB 12 Kerne mit 650 MHz Takt (TurboMode 1300 MHz) 45W
Core i7-2720QM 4 + HT 2.2 GHz (3.3 GHz) 6 MB 12 Kerne mit 650 MHz Takt (TurboMode 1300 MHz) 45W
Core i7-2620M 2 + HT 2.7 GHz (3.4 GHz) 4 MB 12 Kerne mit 650 MHz Takt (TurboMode 1300 MHz) 35W
Core i5-2540M 2 + HT 2.6 GHz (3.3 GHz) 3 MB 12 Kerne mit 650 MHz Takt (TurboMode 1150 MHz) 35W
Core i5-2520M 2 + HT 2.5 GHz (3.2 GHz) 3 MB 12 Kerne mit 650 MHz Takt (TurboMode 1150 MHz) 35W

Gegenüber dem aktuellen Mobile-Programm auf Nehalem-Basis steigert Intel vor allem im QuadCore-Bereich die Taktraten, hier wirkt sich die 32nm-Fertigung positiv aus. Allerdings dürften die hier genannten Mobile-Prozessoren auf Sandy-Bridge-Basis nur die Speerspitze des Intel-Angebots darstellen, da die bei Notebook-Herstellern und Konsumenten beliebten 18- und 25-Watt-Prozessoren fehlen, welche Notebooks mit höheren Akkulaufzeiten ermöglichen. Und vielleicht schafft es Intel auf Basis der 32nm-Fertigung sogar, auch mal einen QuadCore-Prozessor unterhalb der 45-Watt-Marke anzubieten – AMD hat schließlich sogar schon Vierkerner mit 25 Watt TDP im Angebot. Denn letztlich werden die 45- und 55-Watt-Prozessoren doch nur bei einem Bruchteil aller Notebooks verkauft, die große Masse des Geschäfts läuft mit den Prozessoren mit 18W, 25W und 35W TDP ab.

Zu erwähnen wäre noch eine etwas zurückliegende Meldung der PCPro, wonach Windows 7 inzwischen mehr Nutzer als Windows Vista hat, Windows XP aber immer noch eine installierte Basis von mehr als Windows Vista & 7 zusammengenommen aufbietet. Diese Zahlen stammen von einer Internet-Firma, beziehen sich also nur auf am Internet angeschlossene PCs – bezieht man die nicht am Internet angeschlossenen PCs mit ein, dürfte Windows XP sogar noch etwas besser dastehen. Und natürlich beziehen sich diese Zahlen auch auf weltweit alle Internet-Nutzer – in den westlichen Ländern dürfte der Anteil an Windows-XP-Installationen niedriger als im weltweiten Durchschnitt liegen, in den Schwellenländern dagegen höher. Mit dieser Meldung trifft im übrigen eine alte Vorhersage unsererseits ein, wonach Windows Vista niemals an die Spitze bei der installierten Basis aufsteigen wird – weil sich Windows XP zum einen gut gegenüber Vista gehalten hat und Vista wiederum nach dem Launch von Windows 7 nunmehr recht schnell verschwindet.