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News des 7. Mai 2010

Langsam aber sicher kommt nun auch in westlichen Breitengraden die Radeon HD 5550 zu (halbwegs) vernünftigen Preisen in den Markt, nachdem die Karte eigentlich schon im Februar vorgestellt und bislang vorwiegend in Fernost vertrieben wurde. Die Radeon HD 5550 baut wie bekannt auf dem Mainstream-Chip RV830/Redwood auf, besitzt aber nur 320 Shader-Einheiten und 16 Textureneinheiten von den ursprünglich bei diesem Chip vorhandenen 400 Shader-Einheiten und 20 TMUs. Auch die Möglichkeit zu schnellem GDDR5-Speicher wird bei der Radeon HD 5550 nicht genutzt, diese Karte setzt auf mit 400 MHz taktenden DDR2- oder mit 800 MHz taktenden DDR3-Speicher – wobei letzterer natürlich klar vorzuziehen wäre, da die DDR3-Versionen der Radeon HD 5550 preislich nicht bedeutsam höher gehandelt werden als die DDR2-Versionen der Karte.

Radeon HD 5450 Radeon HD 5550 Radeon HD 5570 Radeon HD 5670
Chipbasis ATI RV810/Cedar, 292 Mill. Transistoren in 40nm auf 63mm² Die-Fläche ATI RV830/Redwood, 627 Mill. Transistoren in 40nm auf 104mm² Die-Fläche
Technik DirectX 11, 80 Shader-Einheiten, 8 TMUs, 4 ROPs, 64 Bit DDR Interface (bis GDDR5) DirectX 11, 320 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 8 ROPs, 128 Bit DDR Interface (bis GDDR5) DirectX 11, 400 Shader-Einheiten, 20 TMUs, 8 ROPs, 128 Bit DDR Interface (bis GDDR5) DirectX 11, 400 Shader-Einheiten, 20 TMUs, 8 ROPs, 128 Bit DDR Interface (bis GDDR5)
Taktraten DDR2: 650/400-500 MHz
DDR3: 650/800 MHz
DDR2: 550/400 MHz
DDR3: 550/800 MHz
650/900 MHz 775/2000 MHz
Speicherausbau 512 oder 1024 MB DDR2/DDR3 512 oder 1024 MB DDR2/DDR3 512 oder 1024 MB DDR3 512 oder 1024 MB GDDR5
Idle-Stromverbrauch 8W ca. 8W 9W 13W
MM-Stromverbrauch 9W ca. 11W 12W 25W
Spiele-Stromverbrauch 14W ca. 25W 32W 51W
Bauform SingleSlot, LowProfile, passiv gekühlt SingleSlot SingleSlot, teilweise LowProfile SingleSlot
Preisbereich 35-50 Euro 55-75 Euro 60-80 Euro 70-100 Euro

Allerdings ist der Preis der Radeon HD 5550 immer noch ein Problem, da dieser im Mittel nur 5 Euro niedriger liegt als bei der Radeon HD 5570 – und letztere Karte ist vor allem gegenüber der DDR2-Version der Radeon HD 5550 natürlich klar schneller (um die 30 bis 40 Prozent). Noch hat sich hier kein ordentlicher Preispunkt für die Radeon HD 5550 herausgebildet, welche eigentlich zumindest für die DDR2-Version der Karte bemerkbar niedriger als bei der Radeon HD 5570 ausfallen sollte. Somit kann immer noch keine Empfehlung für die Radeon HD 5550 auch im Einsteigerbereich ausgesprochen werden – vom Preis/Leistungsverhältnis her ist die Karte nach wie vor enttäuschend. Und wer sowieso keine Spiele-Performance benötigt, kommt mit der Radeon HD 5450 preislich klar besser, ohne deswegen auf die Neuerungen der Radeon HD 5000 Serie verzichten zu müssen.

Aber natürlich hat es neu in den Markt kommende Hardware derzeit zumindest in Euroland schwer, denn diese wird durch den derzeit rasant fallenden Dollar/Euro-Kurs stark behindert. Wenn beispielsweise ein Grafikkarten-Distributor sich Anfang Mai ein paar Radeon HD 5850 Karten vom taiwanesischen Hersteller hat schicken lassen, hätte man Ende April dafür einen Ladenpreis von vielleicht 265 Euro angesetzt, ausgehend vom Listenpreis von 299 Dollar. Versucht man dasselbe Geschäft nur 10 Tage später, kommt bereits ein Ladenpreis von 280 Euro heraus – ohne daß ATI oder der Grafikkartenhersteller auch nur einen Cent am Händlerpreis gedreht hätten. Gegenüber den letzten Euro-Höchstständen vom Jahresende 2009 kommt sogar eine Differenz von bis zu 45 Euro heraus – dieselbe Radeon HD 5850 hätte es damals für 235 Euro geben können.

Dollar/Euro-Kursentwicklung Mai 2009 bis Mai 2010

Was ja auch real war – unser Dezember-Grafikkartenüberblick setzte die Radeon HD 5850 mit Preisen von 240 bis 270 Euro an, sprich die Karte war seinerzeit durchaus für 240 Euro verfügbar. Im April-Grafikkartenüberblick steht da schon 250 bis 280 Euro und das Blick auf das aktuelle Marktgeschehen sagt aus, daß unter 270 Euro kaum noch etwas zu bekommen ist. Zwar gibt es noch einige Angebote zu 250 Euro, aber diese sind nicht lieferbar und ob die Händler diese Preise angesichts der Währungsmarktturbulenzen aufrecht erhalten wollen, wäre zu bezweifeln. Es ist deutlich zu sehen, daß die Händler zwar hier und da noch Karten zu relativ günstigen Preisen abverkaufen, welche sie auch zu günstigen Preisen eingekauft haben – aber Nachbestellungen werden wohl durchgehend zu höheren Preisen abgehandelt werden.

Hierbei muß man zudem auch noch einrechnen, daß Hardware-Preise tendentiell durch den Preiskampf der Groß- und Einzelhändler über eine gewissen Zeitraum immer etwas sinken, ohne Währungseffekt hätte der Preis der Radeon HD 5850 ausgehend von den 240 bis 270 Euro im Dezember momentan also eher etwas niedriger sein sollen – und nicht um runde 30 Euro höher. Insofern ist der Hardware-Kauf in Euroland gegenüber dem Jahreswechsel klar teurer geworden – und wird dies auch weiterhin bleiben, wenn sich der Eurokurs nicht entscheidend erholt. Wie es mit dem Dollar/Euro-Verhältnis weitergeht, kann natürlich niemand sicher voraussagen – womit genausowenig klar ist, ob es nicht noch weiter herunter mit dem Kurs geht, was ja nochmals schlechter für den Hardwarekäufer in Euroland wäre. Kurzfristig ist zumindest keine klare Kurserholung in Sicht, so daß man unter Umständen jetzt nochmal zuschlagen sollte, sofern man irgendwo Preise sieht, welche noch auf dem alten Dollar/Euro-Niveau basieren.

HT4U berichten von einer weiteren Zukunftstechnologie, mittels welcher Intel kommende Prozessoren beschleunigen will. Die "Anaphase Technology" geht dabei das Problem an, daß viele Programme heutzutage nicht gut an Mehrkern-Prozessoren angepasst sind und teilt diese demzufolge eigenständig und spekulativ in mehrere Threads auf. Dies kann gut gehen – dann sind Leistungssteigerungen bis zu 41 Prozent möglich. Natürlich kann die Anaphase-Einheit auch auf Programmcode treffen, welcher gar nicht gut auf die spekulative Aufteilung durch den Prozessor reagiert – beispielsweise schon perfekt von Hand auf Mehrkern-Prozessoren angepasster Programmcode. Ob dies dann Leistung kostet oder ob man mittels Anaphase solcherart gutklassigen Programmcode erkennen kann, ist noch nicht klar. In jedem Fall ist Anaphase aber eine Sache für die eher entfernte Zukunft, ist also noch nicht in den kommenden Prozessorendesigns von Intel zu erwarten.