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News des 16. April 2010

Die seitens HT4U vermeldete Übertaktung eines AMD Phenom II X6 1090T auf 6.29 GHz (unter Zuhilfenahme von flüssigem Stickstoff) ist positiverweise für AMDs kommende Sechskern-Prozessoren nicht nur ein einzelnes sehr gutes Ergebnis, sondern vielmehr deuten auch andere jetzt schon gemeldete Übertaktungsergebnisse dieser Prozessoren mit eher normaler Kühlung und Spannungszugabe auf ein unerwartet hohes Taktpotential hin. Genaueres können natürlich erst die kommenden echten Tests sagen, aber es geht durchaus in diese Richtung, als daß 4 GHz für AMDs Sechskerner kein besonderes Problem darstellen würden – wirklich nicht schlecht angesichts der Zugabe von zwei Rechenkernen und einer TDP von weiterhin nur 125 Watt. Das neue Low-K-Dielektrikum des Thuban-Kerns scheint wirklich gut zu funktionieren, was AMD – sollte man dies auf die regulären Vierkern-Prozessoren umsetzen – nicht unerhebliche Taktspielräume eröffnen dürfte.

Der Planet 3DNow! vermeldet zudem weitere Listungen zu AMDs Sechskern-Prozessoren: So wurde der Phenom II X6 1055T mit 2.8 GHz zu 199 Euro gesichtet und der Phenom II X6 1090T mit 3.2 GHz zu 299 Euro. Dies wären wirklich sehr gute Preise, welche Intel massiv unter Druck setzen würden – nicht nur, daß AMD (voraussichtlich) mit diesen Prozessoren eine gegenüber Intels QuadCores vergleichbare Performance anbietet, AMD hat eben ebenfalls noch den besseren Preis und den psychologischen Effekt der sechs Rechenkerne, welche sich in Zukunft in der Performance schließlich auch noch steigern können. Im selben Preisbereich hat Intel nämlich nur die eher langsam getakteten QuadCore-Modelle Core i7-860 und Core i7-920/930 (ca. 250 Euro) aufzubieten, schon die nur etwas taktschnelleren Core i7-870 und Core i7-950/960 (ab 500 Euro) kosten gleich klar mehr.

Nach den Intel-Geschäftszahlen hat nunmehr auch AMD seine Geschäftszahlen veröffentlicht – und beide Unternehmen sehen dabei gut aus, gerade auf der Gewinnseite. Intel hat dabei einen starken Umsatz erzielt und beim Gewinn eines der besten Quartal der Neuzeit geschrieben – beachtenswert besonders deshalb, weil dafür das erste Kalenderquartal eher weniger prädestiniert ist (sondern mehr das vierte Kalenderquartal). AMD hingegen hat nicht nur einen überzeugenden Umsatz hingelegt, sondern endlich auch einmal einen guten Gewinn, welcher nicht durch Sonderposten (wie im letzten Quartal) erreicht wurde. Betrachtet man sich nur diese Zahlen, scheint die Wirtschaftskrise im IT-Segment eigentlich vorbei zu sein – was natürlich nicht ganz stimmt, viele andere (vor allem kleinere) Firmen müssen sich immer noch ziemlich abstrampeln, um wieder auf den grünen Zweig zu kommen. Aber zumindest die Voraussetzungen in Form von Käuferlaune und Investitionswillen stimmen – weil ohne diese Faktoren AMD und Intel niemals so gute Umsatzzahlen aufstellen können.

AMD Intel nVidia
(Mio $) Umsatz Gewinn Umsatz Gewinn Umsatz Gewinn
Q4/06 1773 -527 9694 1501 879 164
Q1/07 1233 -363 8852 1610 844 132
Q2/07 1378 -332 8680 1278 935 173
Q3/07 1776 -396 10090 1860 1116 236
Q4/07 1770 -1772 10712 2271 1200 257
Q1/08 1487 -234 9673 1443 1153 177
Q2/08 1362 -569 9470 1601 893 -121
Q3/08 1797 122 10217 2014 898 62
Q4/08 1162 -1274 8226 234 481 -148
Q1/09 1177 -308 7145 647 664 -201
Q2/09 1184 -249 8024 -398 777 -105
Q3/09 1396 -77 9389 1856 903 108
Q4/09 1646 1288 10569 2282 983 131
Q1/10 1574 257 10299 2442 ? ?

Fudzilla haben ein paar Details zu Intels 6er Chipsatz-Serie, welche zum Jahresanfang 2011 ansteht. Hauptpunkte dieser Chipsatz-Serie werden der native Support von SATA III und der Prozessoren der Sandy-Bridge-Architektur in den neuen Sockeln 1155 und 1356 sein, während der native Support von USB 3.0 wie bekannt fehlt und seitens Intel frühestens bei der 7er Chipsatz-Serie tief im Jahr 2011 nachgeholt werden wird. Daß Intel zudem seine eigene Light-Peak-Technologie viel lieber als USB 3.0 in Front sehen will, wird mittels einer Meldung seitens der PC Games Hardware nochmals deutlich unterstrichen – gut möglich, daß sich Intel derzeit alle Optionen für die Zeit nach der 6er Chipsatz-Serie offenhält und bei einem für Intel optimalen Verlauf gar keinen nativen USB 3.0 Support mehr bringen wird, sondern gleich auf Light Peak geht. Für die Zwischenzeit bedeutet dies aber durchaus eine offene Flanke zugunsten anderer Chipsatz-Hersteller – wenn diese es schaffen, diese Flanke denn auch zeitnah auszunutzen.