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News des 8. März 2010

HT4U berichten über einen neuen Intel-Sockel zum Jahresende – vermutlich ist damit der an dieser Stelle schon erwähnte Sockel 1155 für die Prozessoren aus der kommenden "Sandy Bridge" Architektur gemeint. Zu diesem war bislang noch nicht klar, ob sich Intel einfach nur einen Pin gegenüber dem bekannten Sockel 1156 einspart und daß ansonsten Sockel und Mainboards zueinander kompatibel sind – nach der Meldung von HT4U geht die Tendenz aber eher in die entgegengesetzte Richtung. Denn wenn laut HT4U die Mainboard-Hersteller nicht begeistert über diesen neuen Sockel sind, dann scheint der Sockel 1155 wohl Neuerungen in diese Richtung hin mitzubringen, auf daß keine Kompatibilität zum bekannten Sockel 1156 besteht – so daß die Mainboard-Hersteller dann wieder neue Arbeit haben. Damit wird es wohl nicht möglich sein, Mainboards mit Intel-Chipsätzen der kommenden 6er Serie einfach mit einem Sockel 1156 auszustatten und damit CPU-Support sowohl für Nehalem/Westmere als auch Sandy Bridge zu bieten.

Die derzeitigen Informationen deuten jedenfalls eher dahin, als wäre der Sockel 1155 doch inkompatibel zum Sockel 1156. Für Sandy Bridge würden damit immer auch neue Mainboards fällig, und – was viel schlimmer ist – Nutzer brandneuer Sockel-1156-Platinen würde der Upgrade-Weg zu Sandy Bridge wohl versperrt bleiben. Dies schmälert den Wert dieser Hardware natürlich nicht unerheblich, denn viele Nutzer erwarten von einem Mainboard-Neukauf, das man wenigstens ein (bedeutsames) CPU-Upgrade noch auf diesem Board betreiben kann. Andererseits ist Intel dafür bekannt, immer wieder diese Upgrade-Pfade durch neue Technologien abzuschneiden – der Nutzer soll halt im Idealfall zu jedem Prozessor auch ein neues Mainboard kaufen (mit immer einem neuen Intel-Chipsatz). AMD ist in dieser Frage bekannt nutzerfreundlicher, denn hier gibt es Sockel-Wechsel zumeist nur in größeren Abständen. Für die Prozessoren des Jahres 2011 wird aber auch bei AMD wohl ein neuer Sockel vonnöten, da AMD mit den neuen Architekturen Bulldozer und Llano doch einiges ändern wird.

Die PC Games Hardware hat sich angesehen, welche Hardware man so für den neuen Strategietitel Napoleon: Total War benötigt: Üblicherweise sind Strategiespiele zumeist reichlich CPU-lastig, manche Titel nutzen dann auch schon konsequent alle Rechenkerne selbst von QuadCore-Prozessoren (und mehr) aus. Dies trifft auf dieses Spiel aber leider noch nicht zu, Napoleon: Total War ist weiterhin auf Zweikern-Prozessoren optimiert und profitiert nur unmerklich von QuadCore-Modellen. Allerdings sollte man auch nicht unterhalb eines DualCore-Modells antreten, denn dann werden die Frameraten doch zu niedrig – ideal für Napoleon: Total War ist also ein DualCore-Modell mit hohem Takt. Und wenn die CPU-Performance erst einmal stimmt, kommt erstaunlicherweise die Grafikkarte viel stärker ins Spiel, als man angesichts dieses Genres vermuten würde.

Denn schon ab einem Core 2 Duo E6400 mit 2.4 GHz ist das CPU-Limit erreicht – ein Core 2 Duo E8400 mit 3.0 GHz ist nur minimal schneller, weil von der Grafikkarte eingebremst. Dabei wurde für diesen Test schon eine Radeon HD 5870 benutzt – Napoleon: Total War ist erstaunlicherweise ziemlich deutlich Grafikkarten-limitiert und weniger denn CPU-limitiert. Leider gibt es hierzu keine durchgehenden Messungen, aber es scheint fast so, als wäre ohne Anti-Aliasing mindestens eine gutklassige Mainstream-Karte vonnöten und für das Spielen mit Anti-Aliasing dann eine Karte der Performance-Klasse. Andererseits kann man in diesem Spiel wohl sehr viel durch Tuning herausholen: Die PCGH hat hierzu löblicherweise vieles ausgemessen und somit einige Grafikoptionen herausgearbeitet, deren Abschaltung wirklich viel an Performance herausholen kann.

Gemäß HT4U könnte es kurz- und mittelfristig zu einer Knappheit an USB 3.0 Gerätschaften kommen, da es derzeit nur einen Hersteller für die entsprechenden Controllerchips (NEC) gibt und dessen Lagerbestände kürzlich komplett aufgekauft wurden. Aber auch so sollen die Hersteller schon Schwierigkeiten mit den Controller-Nachlieferungen haben – die Nachfrage nach USB 3.0 ist also offenbar deutlich größer als gedacht. Dies deckt sich mit unserer Einschätzung, wonach USB 3.0 viel eher vom Markt angenommen werden dürfte als SATA III, da die Nutzungsmöglichkeiten von USB 3.0 breiter und der Performancegewinn (vor allem subjektiv) höher ist: Denn während SATA III im Festplatten-Bereich derzeit aus Performance-Sicht noch nicht benötigt wird und somit nur sowieso schon schnelle SSDs noch etwas schneller macht, kann USB 3.0 die sehr beliebten externen Festplatten massiv beschleunigen – noch dazu von einem niedrigen, nicht mehr zeitgemäßen Niveau aus. USB 3.0 ist daher gegenüber SATA III das deutlich interessantere neue Feature, was es nochmals mehr verwunderlich macht, daß die Chipsatz-Hersteller dieses nicht umgehend in ihre Mainboard-Chipsätze integrieren.