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News des 26. Februar 2010

Die X-bit Labs vermelden die Aussage eines nVidia-Offiziellen, wonach kleinere Fermi-Ausführungen zur Jahresmitte antreten werden. Dem Wortlaut nach scheint es sich dabei nur um eine weitere Grafikchip-Serie zu handeln, wahrscheinlich also nVidias Fermi-basierte Performance-Lösung (die Titelzeile einer "Lower Cost" Lösung ist diesbezüglich etwas mißverständlich). Die X-bit Labs werfen hierzu den Codenamen GF104 in die Runde, was wir allerdings bezweifeln wollen, weil die "4" bei nVidia immer für die obere Mainstream-Serie steht (G94 aka GeForce 9600 GT oder GT215 aka GeForce GT 240), welche mit Preisen von bis zu 100 Euro in den Markt geht und daher nicht der direkt unterhalb der HighEnd-Variante GF100 (und deren Preisen ab 300 Euro) rangierende Chip sein kann.

ATI/nVidia Produktportfolio & Roadmap – 26. Februar 2010

Der direkt unterhalb des GF100-Chips passende Performance-Chip ist der GF102, dessen Kartenvarianten GeForce GTS 440 & 450 vermutlich im Preisrahmen von 150 bis 200 Euro in den Markt einsteigen werden. Damit passt diese Meldung auch zu einer früheren Meldung, wonach nVidia die Fermi-Architektur nicht so bald auf LowCost- und Mainstream-Gefilde umstellen wird: Dort hat man schließlich die anscheinend ganz gut laufenden 40nm-Produkte GT218 (GeForce G210), GT216 (GeForce GT 220) und GT215 (GeForce GT 240), womit man nicht so unter unmittelbarem Zugzwang ist. In den höheren Marktsegment sieht dies wie bekannt anders aus, hier ist nVidia derzeit vom Preis/Leistungsverhältnis her teilweise klar gegenüber den DirectX11-Karten von ATI geschlagen, womit neue Lösungen nicht nur für das HighEnd-Segment (GF100), sondern auch für das Performance-Segment (GF102) mehr als angebracht erscheinen.

Es ist in der gestrigen News noch nicht so richtig herausgekommen, wo wir das eigentliche Problem der Radeon HD 5830 sehen, daher nochmal: Die Karte, die als Zwischenlösung zwischen Radeon HD 5770 und 5850 geplant war, liegt von der Performance her einfach zu nah an der Radeon HD 5770 und zu weit weg von der Radeon HD 5850. Die Tendenz zur Radeon HD 5770 ist zu deutlich (nur 15 Prozent schneller), ATI hat hier nicht den Punkt getroffen, wo sich die Radeon HD 5830 Performance-technisch wirklich lohnen würde. Dafür wäre ein Performanceabstand zur Radeon HD 5770 von ca. 25 Prozent besser gewesen (und dann noch ca. 20 Prozent zur Radeon HD 5850), sprich ziemlich genau in der Mitte zwischen den beiden Karten mit der leichten Tendenz zur größeren Karte. So aber ist die Radeon HD 5830 problemlos durch ab Werk übertaktete Varianten der Radeon HD 5770 ersetzbar, die fast genauso schnell sind, dafür aber weniger kosten und immer noch deutlich weniger Strom aus der Steckdose ziehen.

Gemäß Fudzilla soll die für Anfang 2011 angesetzte neue Intel-Architektur "Sandy Bridge" bereits PCI Express 3.0 unterstützen. PCI Express wird eine weitere Verdopplung der Datenrate auf dann (theoretisch) 16 GB/sec pro Richtung mitbringen. Dadurch, daß die aktuellen Intel- wie AMD-Prozessoren inzwischen weitgehend frühere Chipsatz-Funktionen übernehmen, muß Intel auch das Update der PCI-Express-Schnittstelle in seine Prozessoren integrierten – und zwar aufgrund der erwarteten Lebensdauer dieser neuen Prozessoren-Architektur möglicherweise früher, als es überhaupt entsprechende Grafikkarten gibt. Somit ist nicht gesagt, daß es Anfang 2011 wirklich schon Grafikkarten auf PCI Express 3.0 zu kaufen geben wird, diesbezüglich haben die Grafikchip-Entwickler eigentlich noch gar nichts konkretes verlauten lassen.

Laut dem Heise Newsticker ist der neueste Entwurf des neuen Jugendmedienschutzstaatsvertrag nunmehr abgeschlossen und auf den Gesetzgebungsweg gebracht wurden. Zu früheren Fassungen dieses Gesetzeswerks hatten wir schon berichtet (Meldung #1 & Meldung #2), zwischendurch gab es das große Zurückrudern der Verantwortlichen, daß das "doch alles nicht so gemeint sei" – was aber immer abzuwarten bliebe, ob sich wirklich etwas entscheidendes ändert. Denn auch die jetzt vorliegende Fassung spricht wieder von Sendezeitbegrenzungen fürs Internet als mögliche Jugendschutzmaßnahme. "Möglich" meint in diesem Fall, daß die Webseiten-Betreiber zwischen verschiedenen Jugendschutzmaßnahmen wählen können, die Alternative für die Sendezeitbegrenzung wäre dann eine Kennzeichnung der eigenen Webseiten für Filterlösungen.

Dies wäre wohl eine gangbare Möglichkeit für die meisten Webseiten-Betreiber – wenngleich die technische Umsetzung dessen noch in den Sternen steht, denn für diese Idee müssen erst einmal die am Markt vorhandenen Filterprogramme staatlich überprüft und zertifiziert werden. Wenn von diesen aber wirklich die Anforderung erfüllt werden soll, eine "hohe Zuverlässigkeit bei der Erkennung aller Angebote" zu bieten, dann scheitert die Idee gleich wieder an der technischen Undurchführbarkeit, denn eine wirklich hochklassige Jugenschutz-Filtersoftware ist derzeit nicht in Sicht. Bleibt zu hoffen, daß dann nicht die andere mögliche Maßnahme in Form der Sendezeitbegrenzungen hervorgeholt wird – daß diese absurde Idee überhaupt Gesetzeskraft erlangen soll (selbst wenn nur als Option), ist somit zweifellos als gefährliche Zeitbombe zu erachten.