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News des 18. Februar 2010

Die türkische Webseite Donaim Haber hat ein AMD-Dokument vorliegen, welches den Launch zweier neuer ATI-Produkte ankündigt: Zum einen die Radeon HD 5830 zum 25. Februar (nächste Woche Donnerstag) und zum anderen die Radeon HD 5870 "Eyefinity6" am 11. März. Die Radeon HD 5830 ist an dieser Stelle schon ausführlich besprochen wurden und wird wohl als kleinere Schwester der Radeon HD 5850 ohne großartigen Preis- und Leistungsunterschied in den Markt gehen. Die Radeon HD 5870 "Eyefinity6" stellt hingegen ein Sondermodell der Radeon HD 5870 mit gleich sechs DisplayPort-Anschlüssen und der standardmäßige Speicherausrüstung von 2 GB RAM dar. Da allerdings bei dieser Karte jede andere Anschlüsse fehlen, dürfte diese Spezialausführung wohl wirklich nur dort gekauft werden, wo man mit mit vielen Monitoren gleichzeitig arbeiten will.

Für den "Normalbedarf" an Radeon HD 58x0 Grafikkarten mit gleich 2 GB Grafikkartenspeicher bereiten die Grafikkarten-Hersteller inzwischen entsprechende Modelle vor, namentlich bekannt ist derzeit die Asus Radeon EAH5870 Matrix. Nachdem es lange Zeit diesbezüglich nur Standardversionen der Radeon HD 58x0 Grafikkarten gegeben hat, ist diese scheinbar von ATI höchstselber aufgestellte Schwelle nunmehr gefallen. Dies mag sicherlich auch mit den im März zu erwartenden GeForce GTX 470 & 480 Grafikkarten von nVidia zusammenhängen, welche aufgrund ihres "krummen" Speicherinterfaces von 384 Bit DDR (die GeForce GTX 470 eventuell noch etwas kleiner) wohl gleich mit Speicherbestückungen von 1,5 GB antreten werden – was einfach nach "mehr" aussieht als bei den standardmäßigen Radeon HD 58x0 Karten.

Stichwort Fermi: Die GeForce GTX 470 & 480 Karten auf Basis der neuen nVidia-Architektur werden zwar auf der CeBIT im Hinterzimmer zu sehen sein, allerdings wird die offizielle Vorstellung weiterhin erst in der zweiten März-Hälfte und eine umfassende Lieferbarkeit nicht vor dem April erwartet. Ähnlich wie ATI beim Launch der Radeon HD 5850/5870 dürfte nVidia nach dem Fermi-Launch sicherlich erst einmal vom Kundenansturm überrannt werden – zumindest dann, wenn die GeForce GTX 470 & 480 Karten nicht enttäuschen. "Heiss" im anderen, wortwörtlichen Sinne soll die GeForce GTX 480 auf jeden Fall werden, laut Fudzilla liegt deren Stromverbrauch im Rahmen der GeForce GTX 285 (186W Spieleverbrauch, 214W unter FurMark) und der von nVidia angesetzte TDP-Wert soll sogar noch etwas höher als beim letzten SingleChip-Spitzenprodukt (204W TDP) ausfallen. Was aber letztlich dazu passt, was man zu Fermi hört: Erstklassige Performance, aber erkauft mit einer hohen Transistorenzahl, großer Die-Fläche und einem sehr hohen Stromverbrauch.

Wie nochmals Fudzilla berichten, scheint die Nehalem-Nachfolgearchitektur "Sandy Bridge" wohl keinen großen Sprung in der Pro/MHz-Leistung mitzubringen, da laut Intel diese nur 20 Prozent schneller als Nehalem sein soll. Dabei bezieht sich dieser Vergleich auf die jeweiligen Topprodukte der DualCore-Sparte im Mobile-Bereich (also DualCore-Sandy-Bridge gegen Arrandale-Nehalem) – was auch bedeutet, daß nicht zwingend auf gleicher Taktfrequenz verglichen wurde. Schon allein, wenn die schnellste Mobile DualCore-SPU der Sandy-Bridge-Architektur mit ca. 25 Prozent mehr Takt als der schnellste direkte Nehalem-Vorgänger antritt, wären diese 20 Prozent insgesamter Leistungsgewinn schon erreicht – in diesem Fall erzielt auf identischer Pro/MHz-Leistung.

Ganz so "schlimm" wird es in der Praxis wohl nicht sein, aber diese insgesamten 20 Prozent lassen jedoch keinen großen Platz für wirkliche Steigerungen der Pro/MHz-Leistung. Dabei steht Intel bei Sandy Bridge kein neues Fertigungsverfahren (weiterhin 32nm) zur Verfügung und sind daher große Taktratensteigerungen ebenfalls eher unwahrscheinlich. Wahrscheinlich wird es bei Sandy Bridge einen Mix aus einer geringfügigen Taktratensteigerung und einer geringfügigen Steigerung der Pro/MHz-Leistung geben – nicht wirklich das, was sich jetzt nach einem großen Brecher anhört. Andererseits ist aufgrund des knappen Zeitplans von Intel – aller zwei Jahre eine neue CPU-Architektur – auch nicht viel mehr möglich. Nehalem lag zwar auch innerhalb dieses Plans, aber dies war wohl eher ein Sonderfall, da an Nehalem schon zu Pentium-4-Zeiten geforscht wurde.

In der Zukunft werden die neuen Intel-Architekturen aber sicherlich nicht mehr so viel neues auf einmal bringen – dafür gibt es halt neue Intel-Architekturen dann schon aller zwei Jahre und nicht mehr wie früher im Zeitraum von vier bis fünf Jahren. Damit sind zum einen schwächere Architekturen eher zu verkraften, ist die Konkurrenz dauerhaft auf Trab zu halten und – sehr wichtig – muß man nicht lange Zeiträume nur mit Taktratensteigerungen überbrücken, die mühsam aus den vorhandenen CPU-Designs herausgeprügelt werden müssen. In diesem Punkt unterscheidet sich der CPU-Markt der neuen Dekade wohl grundlegend von dem der letzten Dekade, wo viele CPU-Serien jahrelang am Markt waren und über diesen Zeitraum immer regelmäßig mit Taktraten-Updates versehen wurden – um am Ende eine deutlich höhere Spitzenfrequenz zu erreichen als bei der jeweiligen Markteinführung (Pentium III: mit 500 MHz in den Markt gekommen, Spitzentakt drei Jahre später bei 1400 MHz).