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News des 25. Januar 2010

Gut spekuliert werden kann derzeit darüber, ob die für dieses Jahr angekündigte Refresh-Generation zur Radeon HD 5000 Serie etwas mit der "Northern Islands" Grafikchip-Generation zu tun hat, welche AMD in einer früheren Roadmap allerdings erst für das Jahr 2011 angesetzt hatte. Da aber die seitens ATI für "Northern Islands" angegebene 32nm-Fertigung (inzwischen ist bei Chipfertiger TSMC daraus die 28nm-Fertigung geworden) nicht mehr dieses Jahr zur breiten Verfügung steht, tendieren wir derzeit stark dazu, "Northern Islands" als die angekündigte native DirectX11-Architektur anzusehen – sprich, diesen Chip, bei welchem ATI mit der bisherigen R600/RV670/RV770/RV870-Architektur bricht und wieder einen grundlegend neuen Ansatz bringt. Dieses Jahr scheint ATI dagegen die aktuelle RV8xx-Architektur ("Evergreen") noch ein letztes Mal melken zu wollen und mit einer kompletten Refresh-Kartenserie im zweiten Halbjahr anzutreten.

nVidia arbeitet hingegen laut Fudzilla ebenfalls an einer Refresh-Serie zur originalen Fermi-Architektur, welche sich im Gegensatz zu dieser nicht verspäten soll. Möglich wird dies durch weitgehend voneinander unabhängige Designteams, welche gleichzeitig an unterschiedlichen Chipgenerationen arbeiten. Auch hier soll es sich um eine typische Refresh-Generation handeln, welche also keine großartigen neuen Impulse bringt, sondern primär nur mehr Performance. Ähnlich wie ATI dürfte nVidia aber auch beim Fermi-Refresh das Problem haben, daß der 28nm-Prozeß von TSMC erst sehr spät in diesem Jahr kommt und daß man demzufolge die Refreshgeneration unter Umständen weiterhin in 40nm auflegen muß. Gegenüber ATI hat nVidia hier allerdings den Vorteil des späteren Launchfensters: Während ATIs Evergreen-Refresh in vollständiger Anzahl im zweiten Halbjahr antreten soll, setzt nVidia seinen Fermi-Refresh erst im vierten Quartal 2010 an – hier liegt dann eine realistische Chance auf die 28nm-Fertigung.

Auf der tschechischen Webseite Czech Gamer gibt es einen scheinbaren Vorabbericht zu nVidias 3D Vision Surround, welches Multimonitoring mit stereoskopischem 3D verbindet. Allerdings gibt es einige Punkte, welche uns daran hindern, diesen Artikel für voll zu nehmen: Zum einen dürfte es derzeit kaum Vorabversionen der entsprechenden Software in freier Wildbahn geben – und wenn, dann sollte diese eigentlich nur mit Fermi-Karten funktionieren und nicht mit der benutzten GeForce GTX 285. Und zum anderen sind die Performancewerte mit dem Zusatz "est." für "estimate" (geschätzt bzw. zu erwarten) unterlegt, was nochmals Zweifel nährt, ob Czech Gamer diese Software wirklich im Test hatte – der allgemein ziemlich negative Schreibstil des Artikels hilft zudem auch nicht weiter. Man sollte wenn dann nVidia schon die Gelegenheit geben, daß neue Feature auf der dafür passenden Grafikkarte mit einem fertigen Treiber zu präsentieren, solcherart "Tests" bringen niemanden etwas.

Auf der japanischen Seite ASCII ist eine Intel Chipsatz-Roadmap aufgetaucht, welche bereits die kommende 6er Chipsatz-Serie enthält. Hauptmerkmal dieser Chipsatz-Serie wird der native Support von USB 3.0 und SATA III sein – wobei derzeit noch nicht ganz sicher ist, ob dies auch auf den wohl schon im zweiten Quartal diesen Jahres (passend zum Launch der Sechskern-CPU Core i7-980X) zu erwartenden X68-Chipsatz zutrifft. Der Rest der 6er Chipsatzsätze (für die Mainstream- und LowCost-Prozessoren von Intel) erscheint sowieso erst im Jahr 2011 und wird dann ganz sicher den Support dieser beiden neuen Technologien enthalten. Daß Intel diese interessanten Technologie so lange nicht mittels der eigenen Chipsätze nativ unterstützt, verwundert etwas, hängt aber möglicherweise mit dem allgemeinen Releasefahrplan bei Intel zusammen, welchen man nur wegen USB 3.0 und SATA III nicht umstossen will.

Allerdings könnte hierbei unter Umständen AMD Boden gut machen, denn deren kommende 8er Chipsatz-Generation (beispielsweise der 890G-Chipsatz) verfügt zumindest über native SATA III Unterstützung. Ansonsten werden diese Feature auf guten Retail-Mainboards schon jetzt von den Mainboard-Hersteller über Zusatzchips eingebunden, wenngleich dies natürlich die Preise etwas nach oben treibt. Zudem gibt wenigstens für USB 3.0 interessante Nachrüst-Hardware in Form von USB-3.0-Steckkarten, womit auch ältere PCs auf den neuen Standard gebracht werden können. Beim Verbau in einen PCI Express 1.1 x1 Steckplatz erreicht man zwar nicht die volle durch USB 3.0 mögliche Bandbreite, allerdings ist das Beschleunigungspotential trotzdem erheblich und limitiert zumeist doch zuerst die Performance der damit üblicherweise angebundenen externen Festplatten.

Gemäß CVG musste sich der Chef des Streamingspiele-Dienstes Onlive gegenüber Vorwürfen seitens Betatestern über Latenzprobleme bei Onlive rechtfertigen. Die Erklärung des Onlive-Chefs, daß einige Betatester sich schlicht nicht im passenden (sprich räumlich am nächsten gelegenen) Onlive-Rechenenzentrum eingeloggt hätten, klingt allerdings ziemlich an den Haaren herbeigezogen – denn damit könnte man nur das absolut vereinzelte Auftauchen von Latenzproblemen erklären. Andererseits ist derzeit auch nicht klar, wie verbreitet die berichteten Latenzprobleme wirklich sind, erst bei einer Quantifizierung dessen wüsste man, ob es sich hier um ein grundsätzliches Problem bei Onlive handelt. Wirklich schlauer wird man in dieser Angelegenheit aber sowieso erst nach einem unabhängigen Test, vorher ist alles nur Spekulation (unsererseits) oder Propaganda (seitens Onlive).