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News des 28./29. November 2009

Bei Legion Hardware hat man sich die Grafikkarten-Performance unter Left 4 Dead 2 speziell unter 8x Anti-Aliasing angesehen. Dieses Setting ist zwar für LowCost- und einige Mainstream-Grafikkarten nicht geeignet, da das Spiel aber keine besonderen Performance-Anforderungen hat, natürlich für alle Grafikkarten mit anständiger Rohleistung vorzuziehen. Und selbst unter 8x Anti-Aliasing erreichen noch Karten vom Schlage Radeon HD 3850 & 4670 Performance-Werte von über 30 fps bis zur Auflösung von 1920x1200, erst ab der Auflösung von 2560x1600 wird dann für 30 fps mindestens eine GeForce 9800 GT erforderlich. Schon mit kleineren Lösungen des Performance-Sektors ist man hier also sehr schnell im Sorgenfrei-Land – Left 4 Dead 2 hat für Performance- und HighEnd-Grafikkarten zweifellos die Reserven auch für Supersampling Anti-Aliasing.

Beachtenswert ist im übrigen, daß in diesem Test die nVidia-Grafikkarten trotz des gewählten 8x Multisampling Anti-Aliasings sehr gut mitgehalten haben, obwohl dieses Setting landläufig als große Stärke der ATI-Karten gilt. Davon ist hier allerdings nichts zu sehen, vielmehr zeigt sich das Verhältnis der Karten ziemlich exakt so, wie man es von Messungen unter 4x Anti-Aliasing erwarten würde: Die GeForce GTX 275 knapp vor der Radeon HD 4890, die GeForce GTX 260 knapp vor der Radeon HD 4870 und die GeForce 9600 GT deutlich vor der Radeon HD 4670. Dies mag eventuell damit zusammenhängen, daß (unter normalen Settings) das Spiel nVidia-Grafikkarten etwas bevorzugt – und dann unter 8x Anti-Aliasing die übliche Stärke der ATI-Beschleuniger unter diesem AA-Setting eben durch die gewisse nVidia-Bevorzugung des Spiels wieder ausgeglichen wird.

Laut der ComputerBase wird Elpida im ersten Quartal 2010 als dritter Speicherhersteller GDDR5-Speicher mit bis zu 6 GBit/sec/Pin anbieten, was in einer Taktrate (des Datensignals) von 3000 MHz resultiert (bei GDDR4/GDDR5-Speichern wird offiziell der Befehlstakt angegeben – in diesem Fall 1500 MHz – was aber wenig zielführend ist, da die Befehlsübertragung deutlich weniger relevant als die eigentliche Datenübertragung ist). Hynix und Samsung bieten solch schnellen Speicher schon an – ein Angebot, welches allerdings bislang noch von keinem der Grafikchip-Entwickler genutzt wird. Gut möglich, daß diese Speerspitze der aktuellen Speicherproduktion momentan einfach noch zu teuer für ein Massenprodukt ist. Dies könnte sich natürlich ändern, wenn jetzt Elpida als weiterer Wettbewerber hinzukommt – zudem werden die ganz regulären Produktionsfortschritte des Jahres 2010 diese Speichertaktfrequenzen sicherlich näher in Richtung der Bezahlbarkeit drücken.

Diese Entwicklung nährt dann auch die Hoffnung auf schneller getaktete RV870-Varianten: Beim Chiptakt hat ATI sicherlich wenig Probleme, in einiger Zeit auch Karten mit nahe oder gleich 1000 MHz anzubieten – dazu muß man nur in der Produktion die passenden Chips aussortieren. Allerdings würde eine hypothetische Radeon HD 5890 mit 1000 MHz Chiptakt keinen besonderen Sinn machen, wenn man nicht gleichzeitig auch den Speichertakt – sowieso schon ein gewisser Bremsklotz des RV870-Designs – deutlich erhöhen würde. Bezahlbare Speicherchips mit 3000 MHz Takt würden hier genau richtig kommen, damit könnte sich eine solche hypothetische Radeon HD 5890 (1000/3000 MHz) auch wirklich deutlich von einer Radeon HD 5870 (825/2400 MHz) absetzen. Das zu erwartende Leistungsplus von immerhin 20 Prozent könnte dann auch nVidias GF100-Chip aus der Fermi-Architektur sehr gefährlich werden – sofern es nVidia nach den Taktproblemen des GF100 überhaupt noch schafft, sich deutlich vor ATI zu positionieren.

Bei Ten Ton Hammer hat man sich die Performance von Windows Vista vs. Windows 7 speziell unter Massive Multiplayer Online Games (MMOGs) angesehen. Den Test gewinnt Windows 7 um eine geringe Differenz, letztlich gibt es hierbei – wie eigentlich bei Betriebssystem-Tests zu erwarten – keine größeren Unterschiede, auch wenn einzelne Spiele schon mal etwas mehr abweichen. Beachtenswert ist der Test aber vor allem wegen seiner Spieleauswahl, welche durchgehend auf sehr selten getestete MMOGs fällt: Aion, Age of Conan, Champions Online, Dungeons & Dragons Online, EverQuest 2, Lord of the Rings Online, Vanguard – Saga of Heroes, Warhammer Online – Age of Reckoning und natürlich World of WarCraft waren mit dabei, wobei alle Benchmarks live im Spiel und nicht mittels irgendwelcher Zwischensequenzen aufgenommen wurden.

Golem und der Spiegel berichten über eine schweizer Studie zum Thema "Völkerrecht in Videospielen" (Download, PDF) – untersucht wurde dabei, ob sich eine Reihe aktueller Kriegs- und Shooter-Spiele (in ihrer virtuellen Realität) an die Regeln des humanitären Völkerrechts halten, insbesondere an die Genfer Konventionen. Die Studie will dabei positiverweise nur Fakten und keine Meinung liefern – wobei man trotzdem darüber diskutieren kann, ob man damit Spiele nicht viel zu ernst nimmt. Selbst wenn Spiele mal in realitätsnahen Settings angesiedelt sind, handelt es sich trotzdem immer noch um Fantasieprodukte, welche zumeist gerade nicht die wirkliche Realität abbilden sollen. Und wenn man ganz zynisch ist, dann kann man sogar sagen, daß die Mißachtung der Genfer Konventionen doch mittlerweile typisch für die heutigen (realen) bewaffneten Konflikte geworden ist und Spiele in diesem Punkt eventuell näher an der Realität liegen als man sich zuzugeben getraut.