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News des 23. November 2009

Hardware-Infos bringen Informationen über die Spezifikationen einer anscheinend doch geplanten Radeon HD 5950. Diese soll mit 2880 Shader-Einheiten und 144 Textureneinheiten an einem 256 Bit DDR Speicherinterface antreten, die Taktraten sollen 650 bis 675 MHz für den Chip und 1800 bis 2000 MHz für den Speicher lauten. Damit würde eine solche Karte bei der Rechen- und Texturierleistung zwischen 16 und 19 Prozent hinter der Radeon HD 5970 zurückliegen, bei der Speicherbandbreite würde der Unterschied zwischen 0 und 10 Prozent betragen. Die damit erzielbare Performance dürfte nicht wesentlich hinter derjenigen der Radeon HD 5970 zurückliegen, je nach dem endgültigem Taktratenabstand werden es wohl zwischen 5 und 15 Prozent sein. Interessant könnte diese Karte wohl vor allem aus preislicher Sicht werden, denn die Verwendung von Radeon HD 5850 Chips müsste eigentlich ein klar niedrigeres Preisniveau als bei der Radeon HD 5970 ergeben.

Radeon HD 5950 Radeon HD 5850 CrossFire Radeon HD 5970 Radeon HD 5870 CrossFire
Chipbasis jeweils 2x ATI RV870, 2150 Millionen Transistoren in 40nm auf 334mm² Die-Fläche
Technik DirectX 11, 2880 Shader-Einheiten, 144 TMUs, 2x 32 ROPs, 2x 256 Bit DDR Interface DirectX 11, 3200 Shader-Einheiten, 160 TMUs, 2x 32 ROPs, 2x 256 Bit DDR Interface
Taktraten 650-675/1800-2000 MHz 725/2000 MHz 725/2000 MHz 850/2400 MHz
Rechenleistung 3744-3888 GFlops 4176 GFlops 4640 GFlops 5440 GFlops
Texturierleistung 94-97 MT/sec 104 MT/sec 116 MT/sec 136 MT/sec
Bandbreite 230-256 GB/sec 256 GB/sec 256 GB/sec 307 GB/sec

Denn aufgrund dieser Taktfrequenzen wäre ein Listenpreis von um die 500 Dollar angebracht, was in Euroland – und nachdem sich die derzeit aufgrund der Nichtlieferbarkeit aller RV870-basierten Karten überzogenen Straßenpreise beruhigt haben – in ca. 400 Euro Straßenpreis resultieren sollte. Dies würde dann das preisliche Loch zwischen Radeon HD 5870 (379 Dollar Listenpreis) und der Radeon HD 5970 (599 Dollar Listenpreis) schließen – was wohl die Intention von ATI bei dieser Karte darstellt. Eine gewisse Gefahr droht einer solchen Radeon HD 5950 allerdings von einer potentiellen "Radeon HD 5890" mit noch höheren Taktraten als bei der Radeon HD 5870: Eine solche Karte könnte durchaus in den Bereich von 85 Prozent der Rechenleistung einer Radeon HD 5950 gehen (in der Frage der Speicherbandbreite wird die DualChip-Grafikkarte dagegen immer klar vorn liegen), was eingedenk der automatischen Ineffizienz zweier Grafikchips gegenüber nur einem Grafikchip einen interessanten Zweikampf ergeben würde.

In unserem Forum gibt es ein hochinteressantes Posting zu den GF100-Taktfrequenzen: Danach lag das Taktziel von nVidia bei diesem ersten Grafikchip der Fermi-Architektur bei 700 MHz Chiptakt und 1600 MHz Shadertakt. Damit wird erstmals klar, um wieviel nVidia das Taktziel beim GF100 zu verfehlen scheint – die Tesla C2070 Karte für professionelle Anwendungen wird einen Shadertakt von 1230 MHz und damit 77 Prozent des ursprünglichen Taktziels aufweisen. Allerdings ist diese Differenz doch wieder nicht so hoch, wenn man hier noch zwei Punkte mit einrechnet: Erstens einmal erreichen die Grafikchip-Entwickler sehr selten exakt ihr Taktziel, meistens wird es doch etwas darunter. Und zweitens könnte ein GF100-Beschleuniger für den Gamermarkt natürlich auch noch etwas höhere Taktraten als dieses Tesla-Modell aufweisen.

Damit könnte im besten Fall das Verhältnis zwischen jetzt noch erreichbarer Taktfrequenz (vielleicht 1300 MHz) und zwischen ohne den aufgetretenen Problemen erreichbarer Taktfrequenz (vielleicht 1550 MHz) auf 84 Prozent hinaufgehen, was dann nicht mehr ganz so deutlich aussieht. Vor allem aber könnte dies ausreichend sein, um den GF100-Chip trotz dieser Taktprobleme immer noch vor ATIs RV870-Chip zu positionieren. Dies hängt natürlich maßgeblich davon ab, wie hoch nVidia den GF100 original angesetzt hat – aber wenn ein Abstand wie heuer bei RV770 zu GT200 seitens nVidia für das Verhältnis zwischen RV870 und GF100 geplant war, dann sollte es trotz dieses nicht erreichten Taktziels noch dafür reichen, um den GF100 etwas vor den RV870 zu plazieren. Dies hängt dann aber natürlich auch vom optimalen Gelingen aller anderen Punkte des GF100-Design ab. Insgesamt hat diese Rechnung also nach wie vor einen erheblichen Spielraum – sowohl nach unten als nach oben hin.

Die GeForce 3xxM Serie an Mobile-Beschleunigern wurde an dieser Stelle schon zweimal erwähnt (No.1 & No.2) – wobei bisher noch nicht klar war, ob es sich dabei wirklich schon um Fermi-basierte Mobile-Lösungen oder aber um eine Umbenennungsaktion seitens nVidia handelt. Wie eine Meldung seitens Notebookcheck nun allerdings nahelegt, basiert aber auch diese GeForce 3xxM Serie auf den bekannten GT2xx-Grafikchips: Die GT218-basierte GeForce G310M gleicht der GeForce G210M sowohl von Hardware als auch den Taktfrequenzen her, während die GT216-basierte GeForce GT330M dieselbe Hardware wie die GeForce GT 230M/240M hat, jedoch einen etwas höheren Takt anbietet. Damit handelt es sich nicht um eine klassische Umbenennungsaktion, wohl aber um "neue" Grafiklösungen auf Basis schon im Markt stehender Grafikchips – jedoch ohne entscheidender Vorteile für die Endkunden und mit einem Verkaufsnamen, welcher zur Mißdeutung in Richtung eines technologischen Sprungs (welcher jedoch nicht vorhanden ist) geradezu einlädt.