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News des 23. Juli 2009

Expreview berichten von einer weiteren 40nm-Grafikkarten seitens nVidia, welche im Dezember vorgestellt werden soll. Zur "GeForce GT 230" sind derzeit keine weiteren Daten außer dem Namen bekannt, dieser aber läßt auf eine weitere Variante auf Basis des GT216-Chips schließen – die Varianten des größeren GT214-Chips wird nVidia wohl wie im Mobile-Bereich "GeForce GTS" und nicht "GeForce GT" nennen. Zu erwarten sind also 48 Shader-Einheiten an einem 128 Bit DDR Speicherinterface samt DirectX 10.1 Fähigkeiten – und einfach etwas höhere Taktraten als bei der GeForce GT 220 mit deren nun wahrlich nicht überragenden 615/1335/790 MHz. Der späte Dezember-Termin zeigt daneben ganz deutlich auf, wie weit nVidias 40nm-Pläne inzwischen zurückhängen, ursprünglich wollte der Grafikchip-Entwickler mit diesen 40nm-Grafikchips einmal das Frühjahr und den Sommer 2009 bestreiten.

In einer die AMD-Quartalszahlen begleitenden Analysten-Konferenz hat AMD auch ein paar Aussagen zu kommenden Prozessoren und Grafikchips getroffen. Neu war hierbei, daß es im ersten Halbjahr 2010 erste DirectX11-Lösungen für das Mobile-Segment geben wird. Genaueres hat man leider nicht verlauten lassen, so daß man derzeit nur vermuten kann, auf welchem Grafikchip diese DirectX11 Mobile-Lösungen aufbauen sollen. Geht man allerdings davon aus, daß ATI den mit den Vorgänger-Grafikchips eingeschlagenen Weg weitergeht, dürfte sich auch der RV870-Chip verlustleistungstechnisch noch dazu eignen, um auch im Mobile-Segment eingesetzt zu werden – daß dies machbar ist, hat ATI mit dem RV770-Chip der Mobiliy Radeon HD 4850/4870/X2 Mobile-Grafiklösungen schon bewiesen. Neue Informationen zu weiteren Grafikchips der DirectX11-Generation gab es wie gesagt leider nicht.

Nach Untersuchungen von Jon Peddie Research wird der Grafikchip-Markt in diesem Jahr einen heftigen Einbruch hinnehmen müssen, welcher aber schon 2010 nahezu vollständig wieder ausgeglichen werden wird. So soll dieses Jahr der Stückzahlenabsatz an Grafikchips auf 328,4 Millionen zurückgehen, ein Verlust von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr und vor allem auch angesichts der Wachstumszahlen der Jahre 2002 bis 2007 (im Schnitt 15 Prozent jährlicher Zuwachs) ein sehr erheblicher Rückschlag. Das Jahr 2010 soll diesen Rückschlag jedoch fast vollständig ausgleichen, in diesem soll dann ein Stückzahlenumsatz von 398,9 Millionen geschrieben werden, was einem Zuwachs von satten 21,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2009 entspricht.

 Global Graphic Chip Shipments 2001-2011

Damit soll im Jahr 2010 nicht nur die Talsohle durchschritten, sondern sogar die Verluste des Jahres 2009 wieder ausgeglichen sein – Mr. Peddies Wort in Gottes Gehörgang ;). Sehr gut ist diese überaus optimistische Prognose auch an obiger Grafik von Jon Peddie Research zu sehen, die Delle des Jahres 2009 wird dabei schon im Jahr 2010 wieder vergessen sein. Ob dies so zutreffen wird und ob man zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt schon solcherart Prognosen stellen kann, bliebe allerdings heftig abzuwarten. Zudem muß auch klar gesagt werden, daß der Stückzahlenumsatz nicht alles ist – denn wie gerade dieses Jahr zu beobachten, drücken die Grafikchip-Entwickler sowie die Grafikkartenhersteller auch die vergleichsweise niedrigen Durchschnitts-Verkaufspreise. Sicherlich stehen die Vorzeichen für 2010 nicht schlecht, aber das Geschäft des Jahres 2010 ist eben noch nicht gemacht, ist also doch noch reichlich Unwägbarkeiten unterworfen.

Auf Viruslist gibt es einen interessanten Artikel aus der Feder eines Kapersky-Mitarbeiters, welcher sich mit dem Thema von Botnetzen und des darauf aufbauenden Geschäfts beschäftigt. Der Artikel ist nicht besonders technisch geschrieben, so daß dieser sehr gut als warnende Lektüre auch für nicht so versierte Internetnutzer zu gebrauchen ist, um denen die sich ergebenden Gefahren besser zu illustrieren. Auch wenn speziell für dieses Artikelthema eine tiefergehende Ausführung zu Schadprogrammen, deren Verbreitungsweg und eventuelle Erkennungsmethoden, nicht zwingend notwendig ist, so ist dies dennoch mal ein guter Anlaß, das allgemein weitestgehende Fehlen solcher Analysen zu bemängeln.

Denn regelmäßig wird uns von Seiten der Antiviren-Hersteller immer erst einmal der Teufel an die Wand ob der Gefährlichkeit neuer Schädlinge gemalt – allerdings fehlen zumeist die Tiefeninformationen über die exakte Vorgehensweise eines Schädlings. Sicherlich wollen die Antiviren-Hersteller zuerst einmal ihre Produkte verkaufen, aber dennoch wären es wertvoll zu wissen, wie sich diverse Schädlinge im System verstecken und aktivieren. Ausgerüstet mit diesem Wissen könnte der erfahrene Computernutzer dann selber auf die Schädlingsjagd gehen und müsste nicht mehr Antivirenprogrammen vertrauen – welche, sofern das System bereits infiziert ist, ja auch schon kompromitiert sein könnten. Ein Mehr an Tiefeninformationen – auch von Spezialwebseiten wie Heise Security – könnte hier definitiv nicht schaden.