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News des 9./10. Juli 2009

Fudzilla erwarten erste auch im Retail-Markt erhältliche DirectX 10.1 Karten von nVidia erst im September – zu diesem Zeitpunkt könnte ATI womöglich schon den DirectX11-Chip RV870 vorgestellt haben. Allerdings dürften die kommenden DirectX 10.1 Grafikkarten von nVidia sowieso in eine andere Preisregion gehen, dies läßt sich schon an den zur Verfügung stehenden Grafikchips GT216 und GT214 ablesen. Der GT216-Chip (benutzt schon bei der GeForce GT 220) ist mit 48 Shader-Einheiten an einem 128 Bit DDR Speicherinterface nur noch für Einsteigerlösungen benutzbar, während der GT214-Chip mit 96 Shader-Einheiten an einem 128 Bit DDR Speicherinterface (und der Benutzung schneller GDDR5-Speicher) allerhöchstens Mainstream-Performance erreichen kann (bestenfalls das Niveau einer GeForce 9800 GT).

Im eigentlichen dürfte dies in der Gamer-Gemeinde im Herbst 2009 aber wohl niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken, da geht der Blick doch schon längst zu höherwertigeren Lösungen. Insofern hängt alles von ATIs RV870 und nVidias GT300 ab, in diesem Jahr noch für ernsthafte neue Impulse im Grafikchip-Geschäft zu sorgen. Prinzipiell gesehen sind dabei die Chancen von ATIs RV870 als klar höher einzuschätzen: Denn erstens soll dieser Chip deutlich früher als nVidias GT300 kommen und zum anderen die bisherigen ATI-Preisstruktur beibehalten, wonach entsprechende SingleChip-Lösungen im Preisbereich von 200 bis 300 Euro antreten werden. nVidias GT300 wird dagegen allgemein wieder als sehr großer, leistungsstarker und damit aber auch teurer Chip eingeschätzt, hier sind Startpreise für SingleChip-Lösungen von 400 bis 500 Euro zu erwarten, was den Markterfolg natürlich effektiv limitieren dürfte.

Gerade bei nVidia wird es also auf die ersten Mainstream- und Performance-Abwandlungen des GT300-Chips ankommen, um einen halbwegs breitflächigen DirectX11-Effekt zu erreichen – aber auch bei ATI wäre hierfür noch eine Mainstream-Abwandlung des RV870-Chips anzuraten. Allerdings ist von solchen Chips leider derzeit noch absolut gar nichts zu hören (und wir verkneifen uns an dieser Stelle die Nennung sich anbietender Codenamen, um keine Gerüchte in die Welt zu setzen) – was jetzt auch nicht unbedingt darauf hindeutet, daß solche Mainstream- und Performance-Chips der DirectX11-Generation all zu schnell den vorgenannten HighEnd-Chips nachfolgen werden. Vor dem Frühjahr 2010 wird an dieser Front wahrscheinlich nichts passieren, womit wir mit dem aktuellen Grafikkarten-Angebot (zuzüglich RV870 und GT300) noch eine ziemlich lange Zeit leben werden müssen.

Auch wenn ein AMD-Vertreter in einer Fragestunde auf Technologizer eine Radeon HD 4770 X2 für eine großartige Idee hält, so ist doch unabhängig der sich daraus ergebende Gerüchte eine solche Karte eher unwahrscheinlich. Sicherlich hat eine Radeon HD 4770 X2 das Potential, eine sogar etwas teurere Radeon HD 4890 zu schlagen und ist damit aus technischer Sicht sehr interessant. Allerdings müssten die Grafikkarten-Hersteller ein solches Produkt in Eigenregie erstellen, was für einen einzelnen Grafikkarten-Hersteller gerade bei DualChip-Lösungen in aller Regel eine zu hohe Hürde darstellt. Letztlich gilt ja auch das gleiche für die vor einiger Zeit diskutierte Radeon HD 4890 X2: AMD/ATI hat nichts gegen eine solche Karte, wird die Grafikkarten-Hersteller aber dabei nicht explizit unterstützen – womit diese Karte letztlich im Status einer reinen Idee steckengeblieben ist.

Eine neue Hersteller-Supportliste – diesesmal eine von MSI – verrät mal wieder ein paar kommende AMD-CPUs. Diesesmal geht es unter anderem um die AMD Athlon II X4 Serie auf Basis des Propus-Cores, welchen vom Deneb-Core nur der komplett fehlende Level3-Cache trennt. Diese QuadCore-Serie soll mit den Modellen 600e (2.2 GHz), 605e (2.3 GHz), 620 (2.6 GHz) und 630 (2.8 GHz) antreten, wobei die beiden letztgenannten Modelle für günstige Vierkern-Rechner wohl am interessantesten sein dürfte. Etwas kleiner ist die Athlon II X3 Serie auf Basis des Rana-Cores konzipiert, hierbei handelt es sich technisch um einen Propus-Core mit einem deaktivierten Rechenkern und somit ergo um TripleCore-Prozessoren. Diese sollen vorerst als Modelle 400e (2.2 GHz) und 405e (2.3 GHz) antreten, was im Vergleich zu den TripleCore-Angeboten im Phenom-Bereich (mit Level3-Cache) doch eher mager ist.

Prozessor Technik aktuell in Vorbereitung
Phenom II X4 9xx Deneb, 45nm, QuadCore, 6 MB Level3-Cache, AMD-V, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel AM3 955 BE – 3.2 GHz (125W TDP)
945 – 3.0 GHz (125W TDP)
905e – 2.5 GHz (65W TDP)
965 BE – 3.4 GHz (140W TDP)
955 – 3.2 GHz (125W TDP)
945 – 3.0 GHz (95W TDP)
925 – 2.8 GHz (95W TDP)
910 – 2.6 GHz (95W TDP)
900e – 2.4 GHz (65W TDP)
Phenom II X4 8xx Deneb, 45nm, QuadCore, 4 MB Level3-Cache, AMD-V, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel AM3 810 – 2.6 GHz (95W TDP) 820 – 2.8 GHz (95W TDP)
805 – 2.5 GHz (95W TDP)
Phenom II X3 7xx Heka, 45nm, TripleCore, 6 MB Level3-Cache, AMD-V, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel AM3 720 BE – 2.8 GHz (95W TDP)
710 – 2.6 GHz (95W TDP)
705e – 2.5 GHz (65W TDP)
740 BE – 3.0 GHz (95W TDP)
720 – 2.8 GHz (95W TDP)
700e – 2.4 GHz (65W TDP)
Phenom II X2 5xx Callisto, 45nm, DualCore, 6 MB Level3-Cache, AMD-V, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel AM3 550 BE – 3.1 GHz (80W TDP) 545 – 3.0 GHz (80W TDP)
Athlon II X4 6xx Propus, 45nm, QuadCore, AMD-V, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel AM3 - 630 – 2.8 GHz (95W TDP)
620 – 2.6 GHz (95W TDP)
605e – 2.3 GHz (45W TDP)
600e – 2.2 GHz (45W TDP)
Athlon II X3 4xx Rana, 45nm, TripleCore, AMD-V, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel AM3 - 405e – 2.3 GHz (45W TDP)
400e – 2.2 GHz (45W TDP)
Athlon II X2 2xx Regor, 45nm, DualCore, AMD-V, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel AM3 250 – 3.0 GHz (65W TDP)
245 – 2.9 GHz (65W TDP)
240 – 2.8 GHz (65W TDP)
240e – 2.8 GHz (45W TDP)
235e – 2.7 GHz (45W TDP)

Und letztlich wird die Athlon II X2 Serie an DualCore-Prozessoren noch einige Abrundungen nach unten hin mit den Modellen 235e (2.7 GHz), 240e (2.8 GHz) und 240 (2.8 GHz) erhalten. Daneben werden noch weitere neue CPUs genannt, deren Daten aber schon bekannt waren – eine Ausnahme ist der Phenom II X4 910 mit 2.6 GHz, welcher bisher noch nirgendwo erwähnt wurde. Neu ist zudem die Information, daß der kommende Phenom II X4 965 BE nunmehr in der 140-Watt-TDP-Klasse eingeordnet wird und nicht mehr wie bisher in der 125-Watt-Klasse. Dies deutet darauf hin, daß AMD an der absoluten Taktspitze das derzeitige Potential des 45nm K10-Kerns trotz Produktionsverbesserungen nahezu ausgereizt hat und höhere Taktfrequenzen nur noch nach weiteren klaren Produktionsverbesserungen (wie beispielsweise im Rahmen eines neuen CPU-Steppings) zu erwarten sind.

Wir kommen noch einmal auf ChromeOS und dessen Probleme mit der Durchschlagskraft im Segment der vollwertigen PC-Geräte aufgrund des Fehlens der Spiele-Eigenschaft zurück: Einen Ausweg hat Google natürlich aus dieser Problematik: Cloud Gaming, sprich die Auslagerung der Bilderzeugung für Spiele auf zentrale Rechner. Damit würde ein ChromeOS-basierter PC zum reinen Streaming-Clienten – eine dedizierte Grafik-Hardware wäre somit nicht erforderlich, genauso wenig wie das Vorhandensein von DirectX. Diese Möglichkeit würde sogar explizit zur Idee von ChromeOS passen, möglichst viele Dienste auf Web-basierte Anwendungen zu legen und dem Betriebssystem selber möglichst wenig Offline-Software mitzugeben. Hinzu kommt der Punkt, daß wenn jemand Cloud Gaming wirklich vorantreiben kann, dann dies Google mit seiner Erfahrung bei großen Serverfarmen und natürlich der vorhandenen Reputation als Internetriese ist.

Insofern kann sich ChromeOS womöglich perspektivisch um den Punkt der fehlenden Spiele-Kompatibilität herummogeln – dies aber auch nur dann, wenn es gelingt, die diversen Probleme des Cloud-Gaming-Ansatzes in den Griff zu bekommen (siehe hierzu frühere News-Meldungen: No.1 und No.2). Allerdings lassen sich mittels Cloud Gaming letztlich nie alle Arten von Spielen realisieren (mit dedizierter Hardware dagegen schon), womit dieser Ansatz immer einen gewissen Nachteil zumindest für Gamer mit sich bringen wird. Allerdings könnte sich damit der Massenmarkt durchaus überzeugen lassen – alles natürlich davon abhängig, ob Google ein griffiges Cloud-Gaming-Angebot auf die Beine stellen kann. In jedem Fall erscheint diese Option jedoch als klare Zukunftsmusik, denn selbst wenn der erste Cloud-Gaming-Dienst bereits zum Jahresende die Beta-Phase verlassen soll, müssen schließlich auch noch die Spieleentwickler breitflächig überzeugt werden und dann entsprechend angepasste Produkte liefern.