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News des 16. Dezember 2008

Laut Expreview betragen die Takraten der GeForce GTX 285 auf Basis des in 55nm hergestellten GT200b-Chips 648/1476/1242 MHz. Dies ist etwas mehr als bei der aktuellen GeForce GTX 280 mit 602/1296/1100 MHz: 8 Prozent beim Chiptakt, 14 Prozent beim Shader-Takt und 13 Prozent beim Speichertakt. Der vernünftige Anstieg bei Shader- und Speichertakt dürfte sich – sofern keine CPU-Limitierung vorliegt – wohl gut in Mehrleistung niederschlagen, die GeForce GTX 285 ist somit runde 10 bis 15 Prozent schneller als die GeForce GTX 280 zu erwarten. Gemäß nVidia-eigenen Benchmarks will nVidia damit sogar die DualChip-Lösung Radeon HD 4870 X2 schlagen können – was natürlich skeptisch zu betrachten ist, bisher benötigte nVidia für diese Aufgabe auch immer zwei Grafikchips.

Nachdem DualCore-Prozessoren auf K10-Basis in Fernost schon hier und da aufgetaucht waren, hat AMD gestern diese Prozessorenreihe auf Basis des Kuma-Cores offiziell vorgestellt und die Modelle Athlon X2 7450 mit 2.4 GHz, Athlon X2 7550 mit 2.5 GHz und Athlon X2 7750 "Black Edition" mit 2.7 GHz in den Markt entlassen. Leider konnte es AMD hier nicht lassen, den eigentlich mißverständlichen Namen "Athlon" zu benutzen, obwohl dieser doch bisher nur bei K7- und K8-basierenden Prozessoren Verwendung fand, während alle K10-basierenden Prozessoren bislang als "Phenom" in den Markt geschickt wurden. Somit werden die DualCore K10-Prozessoren deutlich unter Wert angesetzt – was wohl die unbelesenen Käufer den höherpreisigen TripleCore und QuadCore K10-Prozessoren zutreiben soll.

Technologisch handelt es sich beim Kuma-Core schlicht um einen QuadCore K10-Prozessor mit deaktivierten zwei Cores. Damit ist auch die Die-Größe und die Transistorenanzahl gleich zu den "echten" Phenom-Prozessoren. Weitere Abspeckungen gibt es nicht, es bleibt also auch bei den 2 MB Level3-Cache – welcher bei nur zwei aktiven Cores dann nicht mehr so (relativ) klein erscheint wie bei den drei oder vier Kernen der Phenom-Prozessoren. Dadurch, daß hier aber wie gesagt weiterhin der QuadCore K10-Prozessor zum Einsatz kommt und AMD diese DualCore-Variante produktionstechnisch nicht extra auflegt, sind die Fertigungskosten weiterhin genauso hoch wie bei den Phenom-Prozessoren. Demzufolge erstaunt die aggressive Preisgestaltung etwas, denn AMD setzt den Athlon X2 7750 BE für einen Listenpreis von 79 Dollar an – damit liegt dieser Prozessor noch unter den günstigsten Core 2 Duo Angeboten von Intel.

AMD zieht hier also weiterhin seine Strategie durch, gegenüber den Core 2 Duo Prozessoren mit dem Phenom X3 anzutreten, während die Kuma-Prozessoren gegen Intels im LowCost-Bereich recht erfolgreiche Pentium-E-Serie zu Felde ziehen sollen. Interessanterweise haben die meisten Testberichte den Kuma-Core nicht gegen die preislich eher passenden Prozessoren Pentium E2x00, Pentium E5x00 und die niedrig getakteten Core 2 Duo Prozessoren getestet – scheinbar sind diese LowCost-Modelle in den Testredaktionen nicht weit verbreitet, sondern nur superschnelle Core 2 Duos oder eben gleich QuadCore-Prozessoren ;). In der Summe aller Test lassen sich natürlich trotzdem Rückschlüsse ziehen: Demnach scheint der Athlon X2 7750 BE recht klar vor den Pentium E2x00 Modellen zu liegen und ungefähr die gleiche Leistung wie die schnelleren Pentium E5x00 Modelle zu bieten.

Die niedrig getakteten Core 2 Duo Modelle neuerer Baureihe (Core 2 Duo E7x00) werden jedoch nicht eingeholt – aber dafür ist die neue AMD-CPU preislich ja auch nicht angesetzt. Im Vergleich zu den "alten" Athlon 64 X2 Prozessoren kommt der Athlon X2 7750 BE ungefähr auf die Performance des schnellsten Modells in Form des Athlon 64 X2 6400+ mit 3.2 GHz – bei allerdings niedrigerer Verlustleistung. Trotzdem dürfte der Stromhunger für den Kuma-Core ein großes Problem werden, denn für eine LowCost-CPU sind Werte in Richtung 90 Watt (mit Wandler) einfach zu viel – die Pentium-E-Prozessoren verbrauchen rund die Hälfte. Dies dürfte insbesondere im OEM-Bereich keine Gegenliebe finden, die Hersteller von Fertig-PCs können es sich schon aus Kostengründen nicht leisten, nur für den Kuma größere Netzteile und CPU-Kühler zu verbauen.

Und für den Retail-Markt ist die Performance wohl einfach nicht gut genug, obwohl sie in ihrer Preisklasse wie gesagt durchaus konkurrenzfähig ist. Im Retail-Markt werden bei DualCore-CPUs aber derzeit mittelschnelle und sehr schnelle Modelle verkauft – denn wenn man sich schon gegen QuadCore entscheidet, dann will man wenigstens richtig viel Taktrate haben. Die 2,7 GHz des Athlon X2 7750 BE hören sich auf dem Papier zwar nett an, aufgrund der klar niedrigeren Pro/MHz-Leistung des 65nm K10-Kerns entspricht das bei Intels Core 2 Duo E8x00 Serie aber auch nur ungefähr 2.2 GHz. Damit steht der Kuma-Kern ein bißchen zwischen allen Stühlen: Für Office-Rechner ist der Stromverbrauch klar zu hoch, für einen DualCore-Spielerechner würde man dagegen heutzutage deutlich mehr Takt ansetzen.

Eventuell kann AMD dies mit den nächstes Jahr anstehenden DualCore-Modellen auf Basis der 45nm-Ausführung des K10-Kerns besser machen. Wahnwitzig viel sollte man sich davon aber auch nicht versprechen, denn so lange AMD generell nur native QuadCores herstellt, wird das Problem des höheren Stromverbrauchs weiter bestehenbleiben. Um eine gute DualCore-CPU herzustellen, muß man diese offenbar explizit als solche planen – siehe Intels Core 2 Duo. Auch Intel wird ja für seine LowCost-CPU der Nehalem-Prozessorenarchitektur keinen abgespeckten QuadCore-Prozessor benutzen, sondern einen nativen DualCore-Prozessor (Havendale-Core) auflegen. Anders kommt man in diesem Preisbereich scheinbar generell nicht auf einen grünen Zweig.

Shortcuts: Der Conanvault hat sich mit der Bildqualität und der Performance des kommenden DirectX10-Modus von Age of Conan beschäftigt. Auch wenn die Sache derzeit noch im Teststatus ist, scheint die höhere Bildqualität – zumindest auf Mainstream-Hardware – einiges an Framerate zu verschlingen. Eine Korrektur zu den Wochenend-News: Daß man Sockel AM2/AM2+ Prozessoren in Sockel-AM3-Systemen verwenden kann, ist nicht korrekt. Der Sockel AM3 wird zwei Kontakte weniger haben, so daß die CPUs hier mechanisch nicht in frühere Sockel passen. Möglich ist nur der umgedrehte Weg: Sockel-AM3-Prozessoren werden (gewöhnlich) auch auf Mainboards mit dem Sockel AM2+ betreibbar sein. Ansonsten hat das 3DCenter Redaktions-Blog einen weiteren erwähnenswerten Eintrag bekommen, in welchem es um langfristige Erfahrungen mit den 64-Bit-Versionen von Windows sowie entsprechend 64bittiger Software geht.