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News des 31. Oktober 2008

Vom Jon Peddie Research kommen die Zahlen zu den (nach Stückzahlen gerechneten) Marktanteilen im Grafikchipmarkt für das abgelaufene dritte Quartal 2008, die Vergleichszahlen zu früheren Quartalen lassen sich dann wie üblich in unserem News-Archiv finden: Q2/2008, Q1/2008, Q4/2007 und Q3/2007. An den insgesamten Zahlen hat sich dabei wenig gegenüber dem Vorquartal verändert: Intel führt weiterhin unangefochten mit 49,4 Prozent (Vorquartal: 47,3%, Vorjahr: 38,0%) vor nVidia mit 27,8 Prozent (Vorquartal: 31,4%, Vorjahr: 33,9%) und ATI mit 20,6 Prozent (Vorquartal: 18,1%, Vorjahr: 19,1%) (Anmerkung: die Vorjahreszahlen beziehen sich auf unsere seinerzeitige Newsmeldung und nicht auf die Angaben von Jon Peddie Research). Die Zahlen überraschen aber insofern, als daß der große Markterfolg, welchen ATI derzeit mit der Radeon HD 4000 Serie hat, noch nicht ausreichend wiedergespiegelt erscheint, wie auch daß eigentlich kein Grund für das abermalige Wachsen des Intel-Marktanteils zu sehen ist.

Dies kann wohl nur bedeuten, daß das Geschäft mit integrierten Grafiklösungen wieder derart stark ausgefallen ist, daß die auf den Markt der echten Grafikkarten derzeit zu sehenden Entwicklungen nur unzureichend in diesen Zahlen des Gesamtmarktes abgebildet werden können. Insofern wäre es eventuell mal an der Zeit für Jon Peddie Research, sich stärker auf die Zahlen der extra Grafikkarten zu konzentrieren und den integrierten Grafikchips weniger Gewicht in der Berichterstattung zu geben. Schließlich werden letztgenannte zum allergrößten Teil nicht zum Spielen genutzt, sind also nicht wirklich mit extra Grafikkarten vergleichbar. Gerade wenn es darum geht, wer die Deutungsmacht im Grafikchip-Markt hat, sind die Gesamtzahlen somit grundlegend falsch, denn "Marktführer" Intel spielt diesbezüglich eigentlich überhaupt keine Rolle, das ganze spielt sich wie zu sehen allein zwischen ATI und nVidia ab.

Ansonsten ist aber trotzdem zu sehen, daß sich der Effekt der Radeon HD 4000 Serie noch nicht wirklich niedergeschlagen hat, dies dürfte dann erst bei den Zahlen zum derzeit laufenden vierten Quartal bemerkbar werden. Dort wäre es dann nicht überraschend, wenn ATI deutlich zu nVidia aufholen würde – oder gar womöglich mit nVidia den Platz tauscht. Die verschiedenen Anzeichen sprechend jedenfalls dafür, daß ATI derzeit im Retailgeschäft wirklich haushoch vor nVidia liegt, was sich erfahrungsgemäß immer auch mit auf die volumenträchtigen OEM-Deals durchschlägt (wenngleich manchmal mit einiger Verzögerung). Daß nVidia im Bereich der OEM-Deals derzeit verschiedlich mit enormen Rabatten arbeitet, deutet letztlich schon in diese Richtung – und bedeutet natürlich auch, daß sich nVidia keinesfalls so einfach geschlagen gibt.

Ansonsten noch interessant am Zahlenmaterial seitens Jon Peddie Research ist der wieder einmal herausragende Zuwachs im Notebook-Segment: Während das Verhältnis im zweiten Quartal noch 63 zu 37 Prozent (zugunsten der Desktop-Lösungen) betrug, lag es in im abgelaufenden dritten Quartal schon bei 56 zu 44 Prozent, für nur ein Quartal ist das ein gewaltiger Sprung. Dieser wird erstaunlicherweise nicht einmal durch eine direkte Verschiebung der Käufe vorangetrieben, da auch das Desktop-Segment zulegen konnte, sondern vielmehr durch um satte 40 Prozent (!) angewachsene Verkäufe an Notebook-Grafiklösungen. Hierfür dürften wohl zwei Trends verantwortlich sein: Zum einen der ungebrochene Trend zu Mobile-Lösungen gegenüber Desktop-Computern – und zum anderen der Trend zu leistungsfähigeren Grafiklösungen in Mobile-Geräten, womit dann oftmals zwei Grafikbeschleuniger (einmal integriert, einmal extra) pro Gerät verbaut werden. Diesbezüglich hatte das Mobile-Segment immer einen heftigen Rückstand zum Desktop-Segment, welcher nun aber wohl aufgeholt werden wird.

Shortcuts: Über einen erneuten Akku-Rückruf informiert der Heise Newsticker. Danach sind erneut Sony-Akkus betroffen, welche in Notebooks von Dell, HP und Toshiba (nach anderen Quellen auch Acer und Lenovo) verbaut wurden. Bei Matbe gibt es einen äußerst umfangreich gestalteten Test von 100 Desktop-Prozessoren, welcher neben der puren Anzahl der Testkandidaten auch durch die Tiefe der Benchmarks besticht. Das Testfeld umfasst dabei alle modernen Prozessoren und geht bezüglich der älteren Modelle zurück bis zu in 90nm hergestellten SingleCore Pentium 4 Prozessoren. Und abschließend noch eine sehr bemerkenswerte Nachricht seitens der TAZ: Während in Deutschland diskutiert wird, hat man sich andersorten aufgerafft und einen Feldversuch mit einem bedingungslosem Grundeinkommen auf die Beine gestellt. Und dies nicht in der westlichen Welt oder anderen gutsituierten Gegenden – sondern ausgerechnet in Namibia in Afrika (PS: dies ist keine Aussage pro eines bedingungslosen Grundeinkommens, sondern eine Aussage pro des Nachdenkens darüber).