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News des 5. November 2007

Wie der Heise Newsticker ausführt, waren auf der Webseite von Grafikkarten-Hersteller Diamond kurzzeitig die Daten zur Radeon HD 3850 und 3870 zu finden. Diese bestätigen die bisher bekannten Informationen zu ATIs RV670-Chip (320 Shader-Einheiten an einem 256 Bit DDR Speicherinterface), allerdings liegen die Taktraten der beiden Grafikkarten mit 668/882 MHz bzw. 775/1200 MHz etwas unter dem, was man bisher gerüchteweise annahm (750/900 MHz bzw. 825/1200 MHz). Sieht man sich die neuen Taktraten des Flaggschiffs Radeon HD 3870 an, so fällt im Vergleich zu ATIs bisherigen Top-Angebot in Form der Radeon HD 2900 XT (742/825 MHz) auf, daß es eigentlich kaum noch eine höhere Rechenleistung gibt – und der deutlich höhere Speichertakt wird nun einmal benötigt, um den Nachteil des halbierten Speicherinterfaces wettzumachen.

Insofern sollte die Radeon HD 3870 zu diesen Taktraten kaum wirklich über das Niveau einer Radeon HD 2900 XT hinauskommen. Da diese derzeit eigentlich überall hinter der GeForce 8800 GT von nVidia zurückliegt, blüht der kommenden Radeon HD 3870 das gleiche Schicksal – womöglich der Grund für die Preisreduktion der Radeon HD 3870 von 299 auf 249 Dollar Listenpreis. Auf der anderen Seite würde ATI somit weiterhin eine wirklich schlagkräftige HighEnd-Lösung fehlen, der RV670-Chip scheint eher nur zum günstigen Ersatz des R600-Chips gedacht, bringt aber letztendlich doch nicht mehr Performance. Da auch die anscheinend kommende DualChip-Grafikkarte auf RV670-Basis dies kaum noch herausreißen wird können, erhöhen sich somit erneut die Chancen auf einen echten HighEnd-Chip von ATI, den R680.

Die HardwareCanucks haben eine der ersten neuen GeForce 8800 GTS Karten mit 112 Shader-Einheiten (aber noch auf G80-Basis) durch einen kleinen Crysis-Benchmark laufen lassen. Hier liegt die mit 576/1350/900 MHz ab Werk übertaktete eVGA-Karte allerdings geringfügig vor einer GeForce 8800 GT ebenfalls von eVGA, welche genauso ab Werk auf 650/1620/950 MHz übertaktet antritt. Allerdings geht der einzelne Benchmark zu knapp aus und sind gerade diese beiden ab Werk übertakteten Karten kein guter Hinweis auf die Performance von Standard-Lösungen. Dennoch ist kaum zu erwarten, daß die neue GeForce 8800 GTS auf Standardtakraten sich deutlich vor die GeForce 8800 GT wird positionieren können – was angesichts des weiterhin vorhandenen Preisunterschiedes (die standardmäßige GeForce 8800 GTS soll immer noch klar über 300 Euro kosten) keine guten Voraussetzungen für die neue GeForce 8800 GTS sind.

Einen recht deutlichen Hinweis, daß es zudem zu einer GeForce 8800 GTS auf G92-Basis kommen wird, haben Expreview auf einer (inzwischen wieder veränderten) nVidia-Webseite gefunden: Danach wurde dort eine "GeForce 8800 GTS 512MB" angegeben – welches es mit 512 MB Speicher nur mit 256 Bit Speicherinterface geben kann. Noch deutlicher wird es durch die nVidia-eigene Beschreibung der beim Abspielen von HD-Material zu erwartenden Performance: Da wurden die GeForce 8800 GTS 320/640MB sowie GeForce 8800 GTX und Ultra als "gut" eingestuft, die "GeForce 8800 GTS 512MB" mit der GeForce 8800 GT gemeinsam als "exzellent" – was deutlich auf einen bei der "GeForce 8800 GTS 512MB" verbauten G92-Chip hinweist.

Hard Tecs 4U berichten in drei Meldungen über erste Listungen sowie die Taktfrequenzen von AMDs Phenom X4 Prozessoren: No.1, No.2 und No.3. Diese scheinen anfänglich in der Tat mit den ziemlich niedrigen Taktfrequenzen von 2,2 bis 2,4 GHz in den Markt zu gehen, auch wenn um den Jahreswechsel dann höher getakteter Nachschub kommen soll. Egal aber ob AMD nun zum Start schon 2,6 GHz bieten kann oder nicht, zu diesen Taktraten ist es eher unwahrscheinlich, daß AMDs Phenom-Riege Intel Paroli wird bieten können. Derzeit muß man sich wohl darauf einstellen, daß das seit dem Start der Core-2-Prozessoren bekannte Bild auch in den nächsten Monaten Bestand haben wird. AMD bekommt dann mit der schon laufenden 45nm-Fertigung im kommenden Jahr eine neue Chance, aber bei den Taktraten hat Intel durch die eigene 45nm-Fertigung auch noch jede Menge bislang unausgeschöpfter Reserven.

Shortcuts: Golem berichten von neuen Solid State Disks seitens Samsung, bei welchen der Hersteller aufgrund der Anbindung an SATA Transferraten von 100 MB/sec beim Schreiben und 120 MB/sec beim Lesen verspricht. Bei der Kapazität verbleibt man allerdings bei 64 GB, Preise wurden zudem nicht genannt. Hard Tecs 4U berichten über neue AGP-Modelle seitens Sapphire, mit denen erstmals auch eine Radeon HD 2600 XT GDDR3 (zu Standardtakten) für den älteren Steckplatz angeboten wird. Zwar dürften nach wie vor einige AGP-Modelle der DirectX9-Generation mehr Leistung bieten, aber immerhin wird man für die heutigen AGP-Updates nicht mehr wie früher noch mit erheblichen Preisaufschlägen gegenüber den jeweiligen PCIe-Modellen zur Kasse gebeten. Und letztlich vermeldet WinFuture noch eine weitere Initiative auf dem Gebiet der Billig-Notebooks: So will Hersteller Everex im nächsten Jahr ebenfalls Geräte für unter 300 Dollar anbieten, welche allerdings im Gegensatz zum EeePC und dem OLPC auf Standard-Hardware aufbauen. Vermutlich dürfte man hierbei schlicht auf auslaufende Hardware-Komponenten setzen – für einfache Office-Geräte dürfte das jedoch komplett ausreichend sein.