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News des 18. September 2007

Neue Daten gibt es zur Radeon HD 2900 GT und Pro, welche ATI in den Raum zwischen GeForce 8600 GTS und GeForce 8800 GTS positionieren will und welche diese Lücke bis zum Erscheinen von ATIs Refreshgeneration füllen sollen. Erst einmal war Grafikkarten-Hersteller HIS etwas voreilig und hat eine Produktseite zur Radeon HD 2900 Pro online gebracht, welche auch Auskunft über technische Daten dieser R600-basierenden Grafikkarte enthält. Allerdings war es von Anfang an unwahrscheinlich, daß diese Karte wirklich mit einem 512bittigem Speicherinterface erscheinen würde – hier hat wohl ein einfacher Copy&Paste-Fehler bei dieser HIS-Produktseite zugeschlagen ;).

Deutlich gehaltvoller sind da die ATI-Folien, welche in unserem Forum zu visitieren sind. Danach tritt die Radeon HD 2900 Pro mit den vollen 320 Shader-Einheiten, aber "nur" mit einem 256bittigen Speicherinterface und Taktraten von 600/800 MHz an. Wenn ATI hier nichts an den Textureneinheiten und ROPs verändert hat (was eher unwahrscheinlich ist), liegt der primäre Unterschied zur Radeon HD 2900 XT eigentlich nur bei der Speicherbandbreite, welche nur auf der Hälfte jener Karte rangiert. Da die Radeon HD 2900 XT allerdings eher "zuviel" Speicherbandbreite hat, dürfte dies wohl eine sehr verschmerzbare Abspeckung sein, dazu kommt aber noch – aufgrund des Taktunterschiedes – eine 19 Prozent niedrigere Rohleistung.

Für eine Karte dieses Preisbereichs – die ersten Listungen beim Geizhals-Preisvergleich sprechen von 210 bis 230 Euro für eine 512-MB-Karte – sollte das dennoch ein gutes Angebot darstellen. Grob hochgerechnet sollte sich die Radeon HD 2900 Pro von der Performance her etwas unterhalb der GeForce 8800 GTS 320MB positionieren, jedoch noch weit überhalb der GeForce 8600 GTS. Näher zu dieser liegt dann offenbar die Radeon HD 2900 GT, eine weitere Abspeckung des R600-Chips. Noch ist zu dieser Karte zu wenig bekannt, aber vermutlich wird bei dieser neben dem Speicherinterface auch die Anzahl der Shader-Einheiten beschnitten werden. Nachdem der Launch der Radeon HD 2900 Pro offenbar kurz bevor steht, dürfte es auch bei der Radeon HD 2900 GT nicht mehr lange dauern, bis diese in den Markt kommt.

Das TechConnect Magazine hat die Daten der kommenden 45nm-Prozessoren von Intel anzubieten. Damit bestätigen sich frühere Gerüchte, wonach Intel noch in diesem Jahr eine Extreme-Version der neuen Prozessoren in den Markt bringen will, um damit AMDs Launch der K10-Prozessoren für den Desktop-Bereich zu stören (obwohl dort für dieses Jahr wohl auch nicht viel mehr als ein teurer Phenom FX kommen dürfte): Der Core 2 Extreme QX9650 mit 3.0 GHz ist (laut Golem) für den 12. November zu erwarten, der Rest der 45nm-Prozessoren dann im Januar 2008. Wie schon vorher bekannt, ist Intel bezüglich der Taktraten der 45nm-Modelle zumindestens für den Anfang erstaunlich zurückhaltend: Im DualCore-Bereich geht es von derzeit 3.0 auf dann 3.16 GHz, im QuadCore-Bereich bleibt es gar bei den jetzt schon erreichten 3.0 GHz. Allerdings wird Intel wohl im Laufe des Jahres 2008 die Taktschraube energisch nach oben drehen, es sind bis zu 4.0 GHz im DualCore-Bereich im Gespräch.

Golem berichten über ein auf dem Intel Developer Forum (IDF) gezeigtes erstes System mit laufendem Nehalem-Prozessor. Der benutzte Prozessor soll dabei gerade einmal drei Wochen alt sein, konnte aber schon in Windows booten und eine Musikdatei abspielen – für die Kürze der Zeit sicherlich nicht schlecht. Die Nehalem-Prozessorenarchitektur, welche schon zu Zeiten des Pentium 4 angedacht wurde, nun aber wohl recht stark an die Core-Prozessorenarchitektur angelehnt ist, soll mit bis zu acht physikalischen Cores, einer neuen Form von HyperThreading (und damit bis zu 16 logischen Cores), einem integrierten DDR3-Speichercontroller und integrierter Grafik bereits im zweiten Halbjahr 2008 erscheinen.

Der Heise Newsticker berichtet zur Online-Durchsuchung, daß nach fachmännischer Analyse der bisher vom BND durchgeführten Online-Durchsuchungen diese sich vor allem auf unveröffentlichte Sicherheitslücken stützen würden. Im Klartext würde das bedeuten, daß Vater Staat (in diesem Fall der BND) bei kriminellen Hacker-Netzwerken bislang unbekannte Sicherheitslücken erstanden hätte – womit man letztlich mit Steuergeldern (!) das organisierte Verbrechen unterstützt hätte. Hier würde uns durchaus brennend interessieren, ob das nicht – BND hin oder her – "leicht" strafbar gewesen ist – von der moralischen Komponente, daß Vater Staat, anstatt den Bürger auftragsgemäß vor Sicherheitslücken zu schützen, diese dann zum Eigenzweck einsetzt, einmal ganz abgesehen.

Shortcuts: Der neue Beta-Treiber 163.69 von nVidia führt eine neue Grafikkarte: Die GeForce 8600 GS basiert (wie die GeForce 8600 GT/GTS) auf dem G84-Chip und sollte wohl unter diesen beiden anzusiedeln sein. Genaueres zu dieser neuen Karte ist derzeit aber noch nicht bekannt, denkbar wäre auch eine stark abgespeckte OEM-Lösung des G84-Grafikchips. Laut Hard Tecs 4U hat AMD seine kommenden TripleCore-Prozessoren inzwischen nun offiziell bestätigt. Entgegen den gestrigen Aussagen soll es sich hierbei nun aber doch wieder um QuadCore-Modelle handeln, bei welchen ein Kern deaktiviert wurde. Vermutlich handelt es sich damit also um Prozessoren, welche irgendwo im Silizium einen Produktionsfehler aufweisen und welche AMD durch Deaktivierung eines Kerns wieder lauf- und damit verkaufsfähig machen kann.