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News des 17. September 2007

Unter anderem TweakTown vermelden die mehr oder weniger vollständigen Kenngrößen der einzelnen Grafikkarten der kommenden Refresh-Generation von nVidia. Die dazu zu sehende Tabelle kommt einem in der Aufmachung allerdings verdächtig bekannt vor: So etwas gab es vor einem dreiviertel Jahr schon einmal in Bezug auf die erste Direct3D10-Generation von ATI und nVidia – und schon seinerzeit waren die Angaben dieser Tabellen zu bezweifeln und stellten sich letztlich als großflächig unzutreffend heraus. Auch die neuerliche Tabelle zeigt schon auf den ersten Blick einige Schwächen (beispielsweise werden die kommenden nVidia-Grafikchips durchgehend in 65nm gefertigt sein, nicht in 80nm), so das sie für den Moment ins Reich der Fabeln zurückverwiesen werden muß (Zufallstreffer sind natürlich nie auszuschließen).

In unserem Forum war bis vor kurzem ein Teil einer nVidia-Präsentation zum Thema "Triple-SLI" zu sehen. Das Bild musste zwar inzwischen auf Bitten nVidias entfernt werden, zudem handelt es sich natürlich auch nur um ein Bild und keine exakte Beschreibung. Nichts desto trotz wird nunmehr klar, daß auch bei nVidia der Weg in Richtung dreier GPUs im System geht und daß die Idee mit vier GPUs im System wohl vorerst ausgedient hat. Vorerst sollen GeForce 8800 GTX und Ultra in den Genuß von Triple-SLI kommen, wahrscheinlich will man hierbei zukünftig aber auch noch mehr Grafikkarten für Triple-SLI freischalten. Daß größte Problem von Triple-SLI wird dabei allerdings weniger der Grafikkarten-Treiber darstellen, sondern vielmehr der Mainboard-Support.

Denn natürlich wird für Triple-SLI ein Mainboard mit gleich drei Grafikkarten-Steckplätzen benötigt – welche, selbst wenn es derzeit wirklich schon einzelne Exemplare geben sollte, zumindestens extrem selten sind. Insofern wird für Triple-SLI immer auch ein Mainboard-Wechsel notwendig – gut, daß nVidia auch Hersteller von Mainboard-Chipsätzen ist ;). Denn in einer solchen Situation zahlt es sich natürlich aus, daß man auf der SLI-Technologie sitzt und diese nicht an andere Chipsatz-Hersteller lizensiert. Interessanterweise will nVidia Triple-SLI allerdings sogar auf dem nForce 680i SLI Chipsatz möglich machen, obwohl dieser offiziell nur 46 PCI Express Lanes besitzt und damit zwei zu wenig, um drei elektrisch als x16 angebundene PCI Express Steckplätze zu ermöglichen.

Unklar ist zudem, warum hier nicht der besser passende nForce 680a SLI erwähnt wurde, welcher immerhin gleich 56 PCI Express Lanes besitzt (der Chipsatz wurde eigentlich für AMDs QuadFX entwickelt und ist außerhalb dessen sehr selten). Gut möglich, daß nVidia hier bezüglich Triple-SLI noch passendere Chipsätze vorstellt – in jedem Fall werden aber auch bei Benutzung "älterer" Chipsätze neue Mainboards nötig. Diese bieten dann nur noch drei Grafikkarten-Steckplätze und wohl keine weiteren PCI-Express- oder PCI-Steckplätze für andere Komponenten mehr, da die Grafikkarten-Steckplätze so konzipiert wurden, das sie DualSlot-Grafikkarten aufnehmen können. Aufgrund dieser Einschränkung dürfte es Triple-SLI sicherlich nicht leichter haben, denn die Zielgruppe dieser Systeme wird sich sicherlich ungern von ihren teils hochwertigen Soundkarten trennen und auf integrierte Soundlösungen setzen wollen – von manchmal eben doch notwendigen Steckkarten für andere Zwecke ganz zu schweigen.

Aber auch von AMD ist der dreifache Chip-Einsatz geplant – nicht nur wie bereits bekannt bei Grafikchips (mittels Triple-CrossFire), sondern erstaunlicherweise auch bei Prozessoren: Wie Hard Tecs 4U hierzu berichten, will AMD in Zukunft TripleCore-Prozessoren anbieten. Interessanterweise will AMD hierbei echte 3-Kern-Prozessoren verkaufen, also nicht 4-Kern-Modelle mit einem deaktivierten Kern. Diese sollen in den Bereich zwischen HighEnd- und Mainstream-Prozessoren plaziert werden, insofern scheint der Name "Phenom X3" durchaus denkbar. Ob sich allerdings hier wirklich eine Marktlücke sowohl vom Preis als auch der Leistung finden läßt, sei dahingestellt. Denn ganz besonders dann, wenn Intel anfängt, QuadCore-Modelle noch aggressiver in den Markt zu drücken, ist zu bezeifeln, daß sich TripleCore-Prozessoren durchsetzen werden können.