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News des 20. August 2007

Seitens HKEPC und der PC Games Hardware gibt es erste Tests zum Athlon 64 X2 6400+, dem derzeit schnellsten Desktop-Prozessor von AMD mit immerhin 3.2 GHz Takt. Trotz der Takterhöhung hat es AMD natürlich trotzdem schwierig, gegenüber Intel zu bestehen, allerdings ist der Abstand nun nicht mehr so deutlich wie teilweise noch in der Vergangenheit. Vielmehr kann AMD mit dem Athlon 64 X2 6400+ immerhin die Performance des Core 2 Duo E6750 (2.66 GHz) erreichen – welcher wenigstens der zweitschnellste DualCore-Prozessor von Intel für das Desktop-Segment ist. Unter Spielen liegt das AMD-Modell allerdings abweichend zum Rest der Benchmarks auch gegenüber dem E6750 zurück, hier kommt man nur auf das Niveau eines Core 2 Duo E6550 (2.33 GHz).

The Inquirer deuten ein wenig durch die Blume an, die für das Ende des Jahres 2008 anstehende neue Nehalem-Prozessorenarchitektur seitens Intel könnte im Desktop-Segment nicht auf den integrierten Speichercontoller CSI (Common System Interface) setzen, sondern wieder auf einen externen Speichercontroller im Mainboard-Chipsatz. Dies schließt man daraus, daß Intel die entsprechenden Mainboard-Chipsätze doch wieder mit einem Speichercontroller ausrüsten will und aus der geringeren Anzahl an Pins bei den Sockeln für die Desktop-Prozessoren. Nichts desto trotz steht diese Vermutung auf eher tönernen Füßen, denn erstes würde Intel mit einer solchen Vorgehensweise Performance verlieren und zum anderen müsste der Prozessor dann extra noch ein FrontSideBus-Interface tragen, um mit dem Mainboard-Chipsatz zu kommunizieren.

Dabei lassen sich die von The Inquirer genannten Anhaltspunkte auch anders erklären: Das extra Speicherinterfaces im Mainboard-Chipsatz ist natürlich für die integrierte Grafiklösung gedacht, welche ihren Speicherzugriff schließlich schlecht über den Umweg der CPU erledigen kann. Und die geringere Anzahl an Pins der Desktop-Sockel erklärt sich daraus, daß Intel wie schon verlautbart das integrierte Speicherinterface der Nehalem-Architektur je nach Einsatzzweck beschneiden wird: Während den Server-Modellen sowie den Extreme-Modellen des Desktop-Segments (haben denselben Sockel) die vollen drei Channels des Speicherinterfaces zur Verfügung stehen werden, ist es gut möglich, daß die gewöhnlichen Desktop-Modelle nur zwei Channels bekommen, womit auch automatisch ein gewisser (seitens der Prozessorenbauer angestrebter) Performance-Unterschied zwischen diesen Prozessoren herrschen würde.

Seitens Intel gibt es nun endlich einen Treiber für den GMA X3000 Grafikchip der G965 Mainboard-Chipsätze, welcher Hardware T&L sowie Vertex Shading beherrscht und damit endlich alle (?) Features dieses Grafikchips ausnutzen sollte – rund ein Jahr nach dem Release des entsprechenden Mainboard-Chipsatzes wird es auch endlich Zeit. Auf der anderen Seite zeichnet sich mit dem neuen integierten Grafikchip GMA X3500 im G35 Mainboard-Chipsatz ein ähnliches Drama ab, da dessen Direct3D10-Fähigkeiten sich erst mit einem Treiberupdate im Jahr 2008 erschließen lassen sollen. Es ist wirklich erstaunlich, wie nachlässig Intel über einen so langen Zeitraum bei den Treibern für die integrierten Grafikchips ist – und wie wenig das den Markt interessiert, wo die entsprechenden Chipsätze und Mainboards trotzdem verbaut und verkauft werden. Dies kann faktisch nur bedeuten, daß (außer Hardware-Testern) niemand mit diesen integrierten Grafikchips wirklich ein Spielchen wagt.

Womit sich wiederum die Frage in den Raum stellt, wieso sich all die Entwickler dieser integrierten Grafikchips bei der Performance und vor allem den Transistoren-fressenden Features (Intel zuerst mit einem ersten unified Shader Grafikchip aka GMA X3000, jetzt mit einem ersten Direct3D10-Grafikchip aka GMA X3500) so zu übertrumpfen versuchen. Wenn es egal ist, daß der klar größte Anbieter von integrierten Grafikchips bei seinem letztjährigen Spitzenprodukt über ein Jahr unvollständige Treiber hatte und dasselbe nun beim diesjährigen Spitzenprodukt wiederum droht, dann ist die 3D-Performance und 3D-Featurepalette bei den integrierten Grafikchips offensichtlich völlig egal. Womit den Entwicklern dementsprechend einfachere Chips zu geringeren Kosten anzuraten sind, alternativ könnte man ja mehr Wert auf gute Alltagstauglichkeit bezüglich Video-Dekodierung und einer besseren 2D-Bildqualität legen – letzteres wäre primär dadurch zu lösen, daß die Mainboard-Hersteller endlich einmal auch für integrierte Grafikchips digitale Ausgänge zur Verfügung stellen.

Golem berichten über eine Idee seitens HP, Dokumente weltweit ausdruckbar zu machen. Dazu sollen diese Dokumente auf öffentlich verfügbaren Druckern mit Internetanschluß gedruckt werden, die Steuerung erfolgt über das Handy des Dokumenten-Besitzers. Prinzipiell hört sich das nicht einmal verkehrt an, allerdings bestehen arge Bedenken ob der Sicherheit eines solchen Systems, wenn es über Handys koordiniert wird. Auf aktuellen Handys laufen immer mehr ausgewachsene und dementsprechend komplizierte Betriebssysteme, ohne aber das die Hersteller besondere Anstrengungen bezüglich der Software-Sicherheit unternehmen. Daß Handys nicht schon längst massenhaft von Schädlingssoftware okkupiert sind, hängt noch an der relativen Neuheit dieser Entwicklung – und daran, daß auf diesen bislang nicht viel zu holen gibt. Je mehr interessante Dienste aber auf Handys verfügbar werden (ganz besonders bei Internet-fähigen Handys), desto drängender werden Sicherheitsfragen auch auf diesen Geräten.

Mal wieder die "Revolution" im Spielebereich verspricht Gearbox für ihren neuen Shooter "Borderlands". Dieser soll eine fast endlose Zahl an Variationen von Missionen, Umgebungen, Feinden, Gegenständen und Spielcharakter-Anpassungen generieren können, womit die Langzeitmotivation und der Wiederspielwert gestärkt werden soll. Wie genau dieses Zufallssystem ausgeführt ist, bleibt allerdings momentan im unklaren. Frühere Versuche beispielsweise bei Soldier of Fortune II gingen eher daneben – in jenem Fall handelte es sich allerdings nur um ein Zusatzfeature, welches für das eigentliche Spiel ohne Bedeutung war. Sollte Gearbox hier mehr wollen (nämlich die Einbindung eines Zufallssystems ins normale Spiel), dann steigen natürlich auch die Anforderungen – und die Skepsis, ob dies denn mit einem sinnvollen Ergebnis realisierbar sein wird.

Auf der anderen Seite ist auch klar, daß Zufallssysteme sowie irgendwann einmal Einzug in die Spielgestaltung nehmen werden. Insbesondere bei Online-Shootern dürfte dies den nächsten logischen Evolutionsschritt darstellen, schließlich bringt eine jedesmal minimal abgeänderte Map den unschätzbaren Vorteil mit sich, daß man sich nicht mehr stoisch auf jeden Milimeter einer Map einstellen kann, sondern (wie in der Realität) mit Grundkenntnissen der jeweiligen Map ausgerüstet auf die konkret vorgefundene Umgebung jedesmal neu einstellen muß. Ob die Zeit dafür inzwischen reif ist, bleibt aber noch abzuwarten, schließlich sind die technischen Anforderungen hierfür (on-the-fly-Generierung einer zufälligen, aber immer noch sinnvollen Map, bei Online-Spielen zusätzlich Übertragung an alle Mitspieler ohne größere Download-Verzögerung) nicht gerade gering.

Shortcuts: Bei der Overclockers Workbench gibt es ein erstes Preview zu nVidias MCP73 Mainboard-Chipsatz mit integrierter Grafiklösung für Intel-Prozessoren, welcher als Verkaufsnamen dann wohl "GeForce 7050" tragen wird. Die Performance liegt ziemlich exakt gleichauf zu Intels GMA X3000 im G965 Mainboard-Chipsatz, womit nVidia bei passendem Preis Intel durchaus Marktanteile auf dem sehr großen Markt von Mainboard-Chipsätzen für Intel-Prozessoren abjagen könnte. Gemäß Reg Hardware wird Intel zum Ende dieser Woche den Pentium E2180 mit 2.0 GHz vorstellen und in exakt zwei Monaten den Core 2 Duo E4600 mit 2.4 GHz. Beide LowCost-Prozessoren zeichnen sich durch (gemessen am Preis) guten Leistungen aus und sind zudem aufgrund des FSB800 für alle Fälle interessant, wo das eigene Mainboard keinen höheren FrontSideBus zuläßt.