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News des 2. Juli 2007

Die DigiTimes bringen die Aussage eines Mainboard-Herstellers, wonach AMD seine für den Desktop-Bereich gedachten K10-basierenden Phenom-Prozessoren nun nicht mehr im vierten Quartal diesen Jahres (geplant ist der November) in den Markt bringen wird, sondern daß dieses Launchdatum auf das erste Quartal 2008 verschoben wurde (voraussichtlich Januar). Der Grund hierfür soll darin liegen, daß AMD den Produktionsprozeß zu überarbeiten gedenkt, um die Ausbeute zu erhöhen und auf höhere Taktraten zu kommen. Interessanterweise sieht AMD die Phenom Prozessoren-Riege inzwischen selber als Penryn-Konkurrent – und nicht mehr in Konkurrenz zu den derzeit aktuellen Core 2 Duo Prozessoren ...

... Damit wird die Aufgabe für AMD allerdings gewiß nicht leichter, denn abgesehen von einigen Tweaks zugunsten der Pro/MHz-Leistung sollen die in 45nm gefertigten Penryn-Prozessoren vor allem mit mehr Takt als die jetzigen Intel-Prozessoren antreten: Frühere Roadmaps berichten hierzu von 3.5 bis 4.0 GHz, was angesichts der 45nm Fertigung als realisierbar erscheint. Womöglich hängt hier ja beides miteinander zusammen: Die Einsicht von AMD, das man mit dem Phenom letztlich doch gegen den Penryn antreten wird, hat eventuell die Erkenntnis reifen lassen, daß man dafür dann doch noch etwas mehr Takt benötigt. Auf der anderen Seite hat AMD diesen Bericht auch schon wieder dementiert und beharrt derzeit noch auf einen November-Start der Phenom-Prozessoren.

Golem berichten von neu in den Handel kommenden Intel-Prozessoren, so die Core 2 Duo E6x50 Serie mit FSB1333 und die neuen LowCost-Modelle der Pentium E21x0 Serie. Allerdings scheinen die Preise der bisherigen Core 2 Duo Modelle bislang noch nicht angepasst worden zu sein, denn ein Core 2 Duo E6700 kostet immer noch deutlich mehr als der neue Core 2 Duo E6750 (beide mit gleichen Takt, der Unterschied liegt nur im FSB). Zur Core 2 Duo E6x50 Serie wäre zudem noch zu erwähnen, daß Intel seine früher als "LaGrande" bezeichnete "Sicherheitstechnologie" in diesen Prozessoren nunmehr unter dem sehr unverfänglichen Namen "TXT" anbietet. Was sich mit der Freischaltung dieser Funktion, welche immerhin schon seit dem Pentium 4 Prescott unaktiviert in den Intel-Prozessoren schlummerte, wirklich ändert, ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings weiterhin unklar ...

... Die bisherigen Testberichte zu diesen neuen Prozessoren haben diese Frage gewöhnlich nicht einmal angeschnitten, so daß derzeit auch nicht bekannt ist, ob sich das Feature (wie andere CPU-Features) über das Mainboard-BIOS nach Wunsch deaktivieren läßt. Allgemein dürfte es aber wohl so sein, daß erst entsprechende Software (beispielsweise Palladium/NGSCB) die vorhandenen Hardware-Einheiten zum Leben erwecken werden, bis dahin dürfte TXT mehr oder weniger Leerlauf schieben. Für Paranoiker empfiehlt sich hierzu natürlich das (derzeit noch nicht erhältliche) Modell Core 2 Duo E6540, welches wie das Modell E6550 den FSB1333 aufweist, bei welchem TXT jedoch in Hardware deaktiviert wurde. Und um Intel nicht unrecht zu tun: Auch in den aktuellen Athlon 64 X2 Prozessoren von AMD gibt es eine vergleichbare Technologie unter dem Namen "Presidio", welche derzeit allerdings noch nicht "scharfgeschaltet" ist.

Shortcuts: Wenigstens einmal eine gute geschäftliche Nachricht für AMD sollen laut Fudzilla die Verkäufe des 690G Mainboard-Chipsatzes darstellen. Hier scheint sich AMD recht schnell nach der ATI-Übernahme ein gutes Stück vom Geschäft mit Mainboard-Chipsätzen gesichert zu haben. Nochmals Fudzilla berichten von einer neuen Intel-Roadmap, welche keine Desktop-Prozessoren in 45nm (ergo mit Penryn-Abstammung) noch in diesem Jahr sieht. Dieses war zwar bisher schon vermutet worden, durch die Vorverschiebung einiger 45nm Server-Prozessoren kamen allerdings Gerüchte auf, Intel könnte auch mit den 45nm Desktop-Modellen bereits in diesem Jahr landen. Und letztlich haben TweakPC im jüngsten Catalyst-Treiber mit der "Radeon HD 2350" noch eine neue Direct3D10-Grafikkarte von ATI entdeckt. Vom Namen her sollte sich diese noch unterhalb der Radeon HD 2400 Pro einordnen, wahrscheinlich tritt die Radeon HD 2350 dann mit nochmals niedrigeren Taktraten an – was eine ziemliche LowEnd-Performance vermuten läßt.