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News des 22. Mai 2007

In der gestern bereits erwähnten Produkt-Matrix seitens des Grafikkartenherstellers Sapphire soll laut den X-bit Labs angeblich auch eine Radeon HD 2900 XTX notiert gewesen sein – wir können dies leider nicht mehr nachvollziehen, womöglich wurde die entsprechende Datei inzwischen seitens Sapphire verändert. Gemäß der X-bit Labs soll diese XTX-Ausführung Taktraten von 740/1025 MHz haben und 1024 MB GDDR4-Speicher tragen. Die letzten Meldungen zur 1-GB-Version des R600-Chips verliefen eher in diese Richtung, daß ATI hierzu eine "Radeon HD 2900 XT 1024" herausbringen wolle, die aber dann wohl nur für OEMs zur Verfügung stehen würde. Möglich ist diesbezüglich eigentlich noch alles, allerdings kann man es als nunmehr wahrscheinlich ansehen, daß ATI doch noch irgendwie eine 1-GB-Ausführung des R600-Chips in den Markt entlassen wird.

Bezüglich der kommenden Mainstream-Lösung von ATI namens Radeon HD 2600 XT dürfte es wahrscheinlich darauf hinauslaufen, daß es zwei Takt-unterschiedliche Versionen dieser Karte geben wird. Dabei bekommt nur diese Version der Karte mit GDDR4-Speicher den hohen Referenztakt von 800/1100 MHz ab, währenddessen die wohl ebenfalls auf den Markt kommende GDDR3-Version der Radeon HD 2600 XT mit einem niedrigeren Speichertakt antreten wird (auch weil GDDR3 auf 1100 MHz nur schlecht verfügbar ist). Voraussichtlich werden die Taktfrequenzen der GDDR3-Version dann 800/700 MHz lauten – wobei dies derzeit noch einigermaßen unsicher ist, da ATI den Grafikkarten-Herstellern gerade beim Speichertakt der kommenden Radeon HD 2400/2600 Serien ziemlich freie Hand läßt. Preismäßig dürfte die Radeon HD 2600 XT mit GDDR3-Speicher dann etwas unterhalb der GDDR4-Version (199 Dollar Listenpreis) liegen – allerdings ist bis zur nächstniedrigen Variante in Form der Radeon HD 2600 Pro (99 Dollar Listenpreis) auch wirklich ausreichend Spielraum.

Eine wichtige Korrektur wäre noch zur gestrigen Berichterstattung über Intels 3er Chipsatz-Serie anzubringen: Entgegen den meisten Quellen (und auch unser gestrigen Meldung) handelt es sich bei der integrierten Grafiklösung in den kommenden Intel-Chipsätzen G31, G33, Q33 und Q35 nicht um eine GMA X3100, sondern "nur" um eine GMA 3100 Grafiklösung. Die Basis hierfür stellt also nicht der G965-Chipsatz mit seiner GMA X3000 Grafiklösung dar, welche DirectX9 Shader 3.0 mit einer Unified Shader Architektur unterstützt, sondern der Q965-Chipsatz mit seiner GMA 3000 Grafiklösung, welche DirectX9 Shader 2.0 unterstützt und ihrerseits direkt auf den Vorgänger-Grafiklösungen GMA 950 (945G-Chipsatz) und GMA 900 (915G-Chipsatz) basiert. In gewissem Sinne ist dies aber sogar ein Vorteil für Intel, denn somit greift man auf eine bewährte und funktionierende Grafiklösung für die neuen Chipsätze zurück ...

... Denn die GMA X3000 Grafiklösung im G965-Chipsatz ist derzeit immer noch nicht vollständig operabel, nach wie vor fehlen für diese finale Treiber. Laut dem ZDNet soll es nun gar erst im August so weit sein – dies wäre dann ein Jahr nach der Erstvorstellung des G965-Chipsatzes. Inzwischen gibt Intel auch mehr oder weniger offiziell zu, daß es wohl ein Hardware-Problem in der GMA X3000 Grafiklösung gibt – insofern bleibt abzuwarten, ob diese Grafiklösung überhaupt jemals voll funktionabel sein wird oder ob Intel das Problem nicht erst im Nachfolger GMA X3500 (G35-Chipsatz) richtig lösen wird. Davon abgesehen gibt dieser Fall aber auch einen guten Einblick in die wirkliche Wertigkeit der "Marktführerschaft" von Intel bei Grafikchips – welche natürlich ausschließlich auf dem Verkauf von Mainoard-Chipsätzen mit integrierten Grafiklösungen basiert ...

... Denn würden ATI und nVidia ein Jahr lang für schon verkaufte Hardware versprochene Funktionen nur nach langen Verzögerungen bzw. teilweise gar nicht liefern können, würde sich dies einmal abgesehen von möglichen Sammelklagen auf jeden Fall schlecht aufs Renomée und das Geschäft auswirken. Nicht aber im Fall von Intels GMA X3000 Grafiklösung: Ganz offensichtlich wird diese – auch wenn millionenfach verbaut – faktisch nicht zum Spielen benutzt, ansonsten gäbe es Kundenproteste in beachtbarem Ausmaß. Dies ändert zwar nichts daran, daß auch der GMA X3000 als 2D-Grafikchip für den normalen Windows-Alltag benutzt wird und Intel somit zweifelsfrei ein Grafikchip-Hersteller ist, jedoch bedeutet dies auch, daß es eine heftige Trennung zwischen Gamer- und Nichtgamer-Markt gibt – und Intel im Gamermarkt absolut keine Rolle spielt, ganz egal wie stark man die Leistungsfähigkeit und insbesondere die Featurepalette integrierter Grafiklösungen in den letzten Jahren steigern konnte (und weiter steigern wird).

Shortcuts: Laut Fudzilla verzögert sich Asus' XG Station etwas: Ursprünglich für das laufende zweite Quartal angekündigt, soll dieses Produkt nun nicht vor Juli ausgeliefert werden können. Gemäß den X-bit Labs arbeitet die PCI-SIG an einer Anpassung des PCI Express 1.1 Standards, welcher dann auch Leistungsaufnahmen von bis zu 300 Watt pro Grafikkarte erlauben soll. Laut der PC Games Hardware wurde der einst noch geplante Direct3D10-Patch für Supreme Commander nunmehr gestrichen, was auch nicht gerade für die schnelle Durchsetzung von Direct3D10 bei den Spieleentwicklern spricht, selbst wenn sich entsprechende Hardware inzwischen gut verkauft. Positivere Signale gibt es dagegen bei der MultiCore-Unterstützung von Spielen: Laut dem GameCaptain unterstützt die Unreal Engine 3 bis zu acht Prozessorkerne, der Flight Simulator X mit dem Service Pack 1 laut Fudzilla mindestens vier Kerne ...

... Weiterhin Fudzilla berichten von einer angeblichen Dual-R600-Karte seitens Sapphire mit Wasserkühlung, welche schon auf der Computex gezeigt werden soll. Da es hierzu momentan keine weitere Informationen gibt, gehen wir eher denn von zwei einzelnen Karten aus, die dann im Bundle mit der passenden Wasserkühlung verkauft werden, da zwei R600-Chips auf einer Grafikkarte derzeit von der Stromaufnahme her als undenkbar erscheinen. Und letztlich noch ein kleiner Nachtrag zu den gestern schon erwähnten neuen AGP-Grafikkarten seitens Sapphire: Auch wenn es der Produkt-Matrix so zu entnehmen ist, werden Radeon HD 2600 Pro/XT auf AGP wahrscheinlich nicht passiv gekühlt sein. Die entsprechenden (gleich getakteten) PCIe-Versionen sind schließlich auch nicht passiv gekühlt und wir vermuten hier eher einen Copy&Paste-Fehler beim Erstellen dieser Übersicht.