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News des 15. Mai 2007

Während wir gestern noch von 370 bis 400 Euro für die Radeon HD 2900 XT sprachen, hat sich die Preissituation schon in einem Tag erheblich gewandelt, werden diese Karten inzwischen schon für ab 345 Euro angeboten. Damit bestätigt sich die zum Launch von ATI herausgebenen Prognose von Straßenpreisen um die 350 Euro für die Radeon HD 2900 XT. Gleichzeitig zieht die Karte nunmehr enorm beim Preis/Leistungsverhältnis an, welches nun glasklar auf dem ja ebenfalls schon guten Niveau der GeForce 8800 GTS 640MB liegt. Ein Sieger zwischen diesen beiden Karten ist im Preis/Leistungsverhältnis zwar noch nicht auszumachen – was allerdings auch nicht schadet, beide stellen derzeit hervorragende Angebote mit viel Performance für einen zwar hohen, aber dennoch gangbaren Preis dar: Die GeForce 8800 GTS 640MB im Preisbereich von knapp über 300 Euro und die Radeon HD 2900 XT (mit etwas mehr Leistung) im Preisbereich von um die 350 Euro ...

... Gleichzeitig scheint ATI/AMD damit die eigene Zielsetzung bei der Radeon HD 2900 XT, viel Leistung für einen bezahlbaren Preis zu liefern, doch noch erreicht zu haben, was bei aller Enttäuschung, daß der R600-Chip nicht um den absoluten Performancethron mitspielt, dennoch zu würdigen sein muß: Denn immerhin basieren die (nur 20 bis 30 Prozent höher liegenden) Spitzenleistungen von GeForce 8800 GTX und Ultra eben auch auf deutlich höheren Preisen von 500 bis 700 Euro, was den potentiellen Kundenkreis dieser Karten doch jederzeit arg einengt. Davon abgesehen ergibt die neue Preissituation aber auch, daß es derzeit keinen wirklichen Bedarf für besonders schnelle Mainstream-Grafikkarten (solche mit 256 Bit DDR Speicherinterface) gibt, diese Position wird gerade bei nVidia nunmehr von den kleineren Karten des HighEnd-Segments übernommen. Erst mit der Refresh-Generation im Herbst werden demzufolge solcherart potente Mainstream-Karten wie die Radeon HD 2900 Pro und eine spekulativ so genannte GeForce 8700 ihren Sinn haben.

Bei AnandTech ist man den Vergleich von DDR2- zu DDR3-Speicher angetreten. Bislang unterstützt wie bekannt nur Intels P35-Chipsatz den neuen Speicher, allerdings gibt es derzeit noch keine der angekündigten Kombiboards, so daß die beiden Speicherarten auf minimal unterschiedlichen Asus-Boards getestet werden mussten. Dabei ergab sich das zu erwartende Bild: Selbst in reinen Speicherbenchmarks, welche also eigentlich sofort auf eine Steigerung der Rohleistung reagieren müssten, ergaben sich auf gleichem Takt und Timings dieselben Benchmarkergebnisse zwischen DDR2- und DDR3-Speicher. Doch selbst auch im Vergleich auf jeweils bestmöglichen Takt und Timings versagte der DDR3-Speicher: So ergab der Test zwischen DDR2/1066 auf 4-4-3-11 und DDR3/1333 auf 9-9-9-25 jedesmal kleine Vorteile für DDR2-Speicher, selbst bei der absoluten Latenzzeit ...

... Sicherlich ist mit diesem Testsetting DDR3-Speicher noch etwas benachteiligt, gibt es bei dieser Speichersorte noch keine Overclocker-Speicher, welche höhere Taktraten oder/und niedrigere Timings erreichen. Auf der anderen Seite wurde schlicht das getestet, was der Markt derzeit hergibt: Und da präsentiert sich DDR2-Speicher als klar gleichwertig gegenüber DDR3-Speicher, trotz der bei DDR3 höheren Taktfrequenzen. Und aufgrund der derzeit noch deutlich günstigeren Preise für DDR2-Speicher ergibt die Anschaffung von DDR3-Speicher aktuell keinerlei Sinn. Erst wenn DDR3-Speicher in ähnliche Preisregionen absinkt oder/und DDR3-Speicher mit besseren Timings angeboten werden, lohnt sich diesbezüglich eine Neubetrachtung. Dies dürfte allerdings aufgrund des zu überbrückenden erheblichen Preisunterschieds durchaus noch einige Monate bis Quartale dauern.

Ziemlich heftige und vor allem inhaltliche Kritik an der am Freitag genannten "Killerspiele"-Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) kommt vom Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU), nachzulesen bei der GameZone. Die BIU wirft dem KFN vor, die härtere Einschätzung der Jugendgefährdung einzelner Spiele aus einem angeblichen allgemein höheren Wirkungsrisiko durch die Interaktivität von Spielen zu beziehen. Dafür wurden jedoch seitens des KFN keinerlei Beweise vorgelegt und auch eine kürzliche britische Studie mit dem genau gegenteiligen Ergebnis (Filme haben ein höheres Wirkungsrisiko, weil bei Spielen die Trennung von Spiel und Realität eindeutiger ist) wurde hierbei nicht beachtet.

Die Webseite Daten-Speicherung.de bietet neben der fortlaufenden Berichterstattung zum Thema auch ein Wiki über die bisher bekannt gewordenen Fälle von Datenmissbrauch und -irrtümern. Dieser sehr beachtenswerten Aufstellung ist unter anderem auch auch eine Untersuchung des bayerischen Datenschutzbeauftragten zu entnehmen, wonach – entgehen der Beteuerung diverser Innenpolitiker, daß Datenmißbrauch im Amt vollkommen auszuschließen sei – mindestens 5 Prozent aller Abfragen im polizeilichen Informationssystem eindeutig privater Natur waren, bei insgesamt 23 Prozent der Abfragen ließ sich zudem in einer Überprüfung die dienstliche Notwendigkeit nicht mehr rekonstruieren.

Shortcuts: Laut Fudzilla soll es nur zwei Wochen dauern, ehe erste ab Werk übertaktete Radeon HD 2900 XT Grafikkarten anstehen. Da sich der R600-Chip doch ziemlich gut übertakten läßt, dürften hierbei womöglich einige recht interessante Grafikkarten herauskommen. Nochmals Fudzilla zeigen eine erste GeForce 8600 GTS Grafikkarte mit gleich 512 MB Grafikkartenspeicher seitens Gainward im Bild. Der Heise Newsticker berichtet hingegen über ein Patent seitens Google, womit man aufgrund des Nutzerverhaltens in Online-Spielen ein psychologisches Profil erstellen will – um dementsprechend zielgerichteter Werbung anbieten zu können. Dies funktioniert natürlich nur, wenn man eines der vielen kleinen und bisher meist noch harmlosen Google-Tools auf seinen Rechner läßt ;).