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News des 4. April 2007

Die chinesischsprachige Seite IT.com (maschinelle Übersetzung ins englische) bringt einen vorfristigen Artikel zur kommenden Mainstream-Riege seitens nVidia, wobei von diesen allerdings nur die GeForce 8600 GT gebencht wurde. Generell ist solchen Vorabtests immer eine gute Portion Mißtrauen entgegenzubringen – man erinnere sich nur an den (nach wie vor) angeblichen R600-Test zum Anfang des Jahres. Allerdings sprechen in diesem Fall die Anzeichen eher dafür, daß dieser Test real ist: Erstens einmal ist es bis zur offiziellen Vorstellung der neuen nVidia-Chips G84 und G86 nicht mehr weit hin (17. April), zweitens enthält der Test keine wirklich unglaubwürdigen Angaben oder Benchmarks – und drittens dürften inzwischen in der Tat schon einige Testkarten durch die Gegend schwirren, wie auch die gestern vermeldeten Übertaktungsversuche der VR-Zone an einer GeForce 8600 GTS belegen ...

... Insofern wollen wir dem Test von IT.com vorerst einmal Vertrauen schenken – wobei sich schließlich schon in wenigen Tagen aufklären wird, wieviel an diesem Test richtig und wieviel falsch war. Primär interessant an dem Artikel sind vor allem die genaueren Angaben zu den Spezifikationen der vorgenannten neuen nVidia-Grafikkarten: So verfügt der Mainstream-Grafikchip G84 nun in der Tat über 64 Shader-Einheiten (acht Vec8-ALUs) und ein 128 Bit DDR breites Speicherinterface. Die größere Variante GeForce 8600 GTS wird hierbei mit 675/1000 MHz antreten, die kleinere Variante GeForce 8600 GT mit 540/700 MHz. Hinzu kommt bei der GeForce 8600 GT eine kleine Hardware-Limitierung: Von den 64 physikalisch vorhandenen Shader-Einheiten sind bei dieser Karte nur 48 (sechs Vec8-ALUs) aktiv, was in der Summe mit dem Taktunterschied doch für einen kräftigen Performanceunterschied sorgen sollte ...

... Der LowCost-Grafikchip G86 wird jedoch reichlich ungenau mit "32/24" Shader-Einheiten angegeben – ob diese Information den Artikelschreibern noch nicht bekannt war oder aber ob dies auf (nicht unwahrscheinliche) unterschiedliche Ausführungen des G86-Chips hindeuten soll, ist derzeit noch unklar. Auch auf den G86-Chip zutreffend ist jedoch das 128 Bit DDR breite Speicherinterface – wobei auch hier G86-Ausführungen mit dann nur 64 Bit DDR breitem Speicherinterface denkbar und wahrscheinlich sind. Die GeForce 8500 GT als größte G86-Variante taktet zudem mit 460/400 MHz recht gemächlich vor allem beim Speichertakt, wobei die ebenfalls G86-basierenden Karten GeForce 8300 GS und GeForce 8400 GS hier wahrscheinlich sogar noch darunterliegen werden ...

... Noch ohne klare Richtung sind hingegen die mit der vorhandenen GeForce 8600 GT angestellten Benchmarks: Im 3DMark05 und in Need for Speed: Carbon zieht diese 150-Euro-Karte der derzeit für um die 110 Euro angebotenen GeForce 7600 GT zwar maßgeblich davon, andere Messungen im 3DMark06 und vor allem unter Prey erbrachten jedoch nur einen (natürlich unbefriedigenden) Performance-Gleichstand zu dieser älteren Mainstream-Grafikkarte. Inwiefern diese Ergebnisse an derzeit noch unoptimierten Treibern liegen können, wird sich wohl erst am 17. April zeigen – die Benchmark-Werte unter Need for Speed: Carbon, welche sogar einigermaßen schneller sind als bei einer GeForce 7900 GS, deuten jedoch durchaus (und trotz des "kleinen" Speicherinterfaces) auf ein vernünftiges Potential für die GeForce 8600 GT hin.

Gemäß The Inquirer soll auch der R600-Chip über den integrierten "HD-Audio Controller" der Grafikchips RV610 und RV630 verfügen, womit sich die PC-Hersteller das Kabel von der Soundkarte zur Grafikkarte sparen, will man über den HDMI-Anschluß der Grafikkarte geschützte Video- und Audiosignale ausgeben. Allerdings passt diese Meldung deutlich nicht zur früheren Berichterstattung, welche den Sinn der ganzen Aktion eher für Wohnzimmer-PCs sahen, wo ein R600-Grafikboard doch selten eingebaut sein dürfte. Auch ist nach wie vor unklar, ob man den "HD-Audio Controller" als vollwertige Soundlösung bezeichnen darf – unserer Meinung nach soll dieser Controller nur sicherstellen, daß die Ausgabe von geschützten Video- und Audiosignale über die Grafikkarte möglichst einfach (eben ohne extra Kabel) zu realisieren ist.

Shortcuts: Laut der ComputerBase sind erste GeForce 7950 GT Grafikkarten auf AGP seitens des Herstellers XFX in Japan bereits lieferbar, was auf einen baldigen Marktstart auch in Europa schließen läßt. Wie früher schon einmal ausgeführt, sollten eigentlich die Radeon X1950 XT Karten auf AGP unangefochtene AGP-Spitzenreiter bleiben, allerdings haben die neuen nVidia-Grafikkarten auf AGP auch ihre Vorteile beim Stromverbrauch. Wie der The Tech Report berichtet, wurde Daniel Pohl, welcher die Raytracing-Renderer für Quake III und 4 geschrieben hat, inzwischen von Intel angeheuert. Im Sinne dessen, daß Intel Raytracing mehr oder weniger offiziell als die "Zukunft des Gamings" ansieht, ist dies sicherlich ein logischer Schritt – wenngleich die Entwicklung an dieser Thematik sicherlich noch Jahre dauern dürfte.