Bei nVidia ist dies allerdings nicht viel anders – das ganze nVidia-Portfolio im Mobile-Bereich ist eine einzige "kreative" Umbenennung, welche deutlich mehr Leistung suggiert als vorhanden ist. So lief beispielsweise der alterwührdige G92-Chip sogar unter den Bezeichnungen "GeForce GTX 280M" und "GeForce GTX 285M" und suggerierte damit nicht nur viel zu viel an Performance, sondern sogar eine (nicht zutreffende) GT200-Abstammung. Inzwischen verschwinden glücklicherweise die alten G9x-Lösungen vom Markt, was sich mit dem Aufkommen der GeForce 400M Serie beschleunigen dürfte, denn mittels dieser bietet nVidia erstmals wieder ein durchgehendes Programmangebot im Mobile-Segment.
Daneben hat nVidia mit der GeForce 300M Serie auf Basis der GT21x-Chips aber auch noch "alte" Mobile-Lösungen des DirectX10-Standards im Markt, welche allerdings schon in der 40nm-Fertigung gebaut werden und sich damit für diese Übersicht qualifizieren. Auch diese Grafiklösungen sind allerdings schon einmal durch eine Umbenennungsaktion gegangen – noch vor wenigen Monaten liefen dieselben Grafikchips zu teilweise sogar denselben Taktraten unter der "GeForce 200M" Serie. Da Lösungen auf Basis dieser Mobile-Serie inzwischen aber kaum noch verbaut werden, haben wir diese nachfolgend nicht mit notiert.
Wie üblich gilt zu den nachfolgend genannten Taktraten, daß dies die Referenzwerte von nVidia sind, welche die Notebook-Hersteller allerdings nicht beachten müssen. In aller Regel werden die Notebook-Hersteller jedoch maximal diese Taktraten verwenden und oftmals die Grafiklösungen auch etwas niedriger takten als nachfolgend angegeben.
(40nm DirectX10.1) | Technik | max. Taktraten | Desktop-Vergleich |
---|---|---|---|
GeForce GTS 360M | GT215 mit 96 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface | 575/1436/2000 MHz | etwas schneller als GeForce GT 240 GDDR5 |
GeForce GTS 350M | GT215 mit 96 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface | 500/1250/2000 MHz | etwas langsamer als GeForce GT 240 GDDR5 |
GeForce GT 335M | GT215 mit 72 Shader-Einheiten, 24 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface | 450/1080/1066 MHz | etwas schneller als GeForce GT 220 DDR3 |
GeForce GT 330M | GT216 mit 48 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface | 575/1265/1066 MHz | etwas langsamer als GeForce GT 220 DDR3 |
GeForce GT 325M | GT216 mit 48 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface | 450/990/1066 MHz | deutlich langsamer als GeForce GT 220 DDR3 |
GeForce 310M | GT218 mit 16 Shader-Einheiten, 8 TMUs, 64 Bit DDR Speicherinterface | 625/1530/800 MHz | etwas schneller als GeForce G210 DDR3 |
GeForce 305M | GT218 mit 16 Shader-Einheiten, 8 TMUs, 64 Bit DDR Speicherinterface | 525/1150/700 MHz | in etwa wie GeForce 210 DDR2 |
Die notierten TDP-Angaben zur GeForce 400M Serie umfassen den Grafikchip samt üblicher Speicherausrüstung, nicht aber ein eventuelles MXM-Modul. Bei nVidia sind die TDP-Angaben wie vorstehend ausgeführt nicht auf die einzelnen Grafiklösungen, sondern nur auf die Grafikchip-Klasse bezogen und haben somit bei den kleineren Lösungen desselben Grafikchips immer einen größeren Spielraum.
(40nm DirectX11) | Technik | max. Taktraten | Desktop-Vergleich |
---|---|---|---|
GeForce GTX 480M | GF100 mit 352 Shader-Einheiten, 44 TMUs, 256 Bit DDR Speicherinterface, 70W TDP | 425/850/1200 MHz | etwas schneller als GeForce GTS 450 |
GeForce GTX 470M | GF104 mit 288 Shader-Einheiten, 48 TMUs, 192 Bit DDR Speicherinterface, 50W TDP | 535/1100/1250 MHz | etwas schneller als GeForce GTS 450 |
GeForce GTX 460M | GF104/GF106 mit 192 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 192 Bit DDR Speicherinterface, 50W TDP | 675/1350/1250 MHz | etwas langsamer als GeForce GTS 450 |
GeForce GT 445M GDDR5 | GF106 mit 144 Shader-Einheiten, 24 TMUs, 192 Bit DDR Speicherinterface, 35W TDP | 590/1180/1250 MHz | in der Mitte zwischen GeForce GTS 450 und GeForce GT 430 |
GeForce GT 445M DDR3 | GF106 mit 144 Shader-Einheiten, 24 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 35W TDP | 590/1180/800 MHz | deutlich schneller als GeForce GT 430 |
GeForce GT 435M | GF106/GF108 mit 96 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 35W TDP | 650/1300/800 MHz | etwas langsamer als GeForce GT 430 |
GeForce GT 425M | GF108 mit 96 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 23W TDP | 560/1120/800 MHz | deutlich langsamer als GeForce GT 430 |
GeForce GT 420M | GF108 mit 96 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 23W TDP | 500/1000/800 MHz | deutlich langsamer als GeForce GT 430 |
GeForce GT 415M | GF108 mit 48 Shader-Einheiten, 8 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 12W TDP | 500/1000/800 MHz | deutlich langsamer als GeForce GT 420 |
Gerade das neue Mobile-Portfolio von nVidia sieht wesentlich bessser abgestuft als jenes von AMD aus – was sicherlich auch damit zusammenhängt, daß nVidia intensiv auf Hardware-Abspeckungen seiner einzelnen Grafikchips einsetzt, während AMD auf diesen Schritt im Mobile-Segment komplett verzichtet. Für den Notebook-Käufer mag zwar der Weg zum Ziel egal sein, aber bei nVidia hat man derzeit einfach eine besser abgestufte Auswahl an sich auch wirklich unterscheidenden Lösungen. Einzig allein zwischen GeForce GTX 480M und GeForce GTX 470M ergibt sich eine gewisse Dopplung, wie man gut am Vergleich der Rohleistungen der GeForce GTX 400M Serie sieht:
Die GeForce GTX 480M hat zwar eine höhere Bandbreite, liegt dafür aber geringfügig bei der Rechenleistung und stark bei der Texturierleistung gegenüber der GeForce GTX 470M zurück – diese Situation deutet aufgrund des bekannten Wissens zur ähnlichen Situation zwischen GeForce GTX 460 und 470 des Desktop-Segments darauf hin, daß die GeForce GTX 470M der GeForce GTX 480M wohl sehr nahe kommt oder aber diese sogar erreichen kann. Da die GeForce GTX 470M den zudem deutlich besseren TDP-Wert hat (50W gegenüber 70W bei der GeForce GTX 480M), ist diese anscheinend "kleinere" Lösung klar vorzuziehen. Gut möglich auch, daß nVidia die GeForce GTX 480M in Zukunft mit einem GF104-Chip neu auflegt, um bei dieser Lösung die Verlustleistung im Zaum zu halten.
Wie schon bei AMDs Mobile-Lösungen sind die Namensgebungen auch in nVidias Mobile-Portfolio meistens maßlos übertrieben – besonders deutlich bei den Spitzenmodelle, welche sich mit HighEnd-Namen schmücken, aber vergleichsweise nur die Performance der GeForce GTS 450 erreichen. Ganz allgemein betrachtet bekommt man derzeit im Mobile-Segment halt nichts besseres als das, was auf dem Desktop niedrige Performance-Klasse oder obere Mainstream-Klasse wäre, sprich bestenfalls das Niveau von Radeon HD 5770 bzw. GeForce GTS 450. Für wirklich große Sprünge – wie eine Full-HD-Auflösung samt hohen Settings und Anti-Aliasing – reicht dies nicht durchgängig, HighEnd-Leistungen sind im Mobile-Bereich nur mittels stromfressenden SLI- bzw. CrossFire-Settings zu erreichen.
Die Einordnung der ganzen Mobile-Grafiklösungen nach Desktop-Maßstäben läßt sich auch noch einmal gut mittels nachfolgender Aufstellung nachvollziehen. Zu dieser wäre zu beachten, daß die Performanceeinordnungen natürlich nur grob geschehen können, da gerade bei den nVidia-Karten die notierten Desktop-Vergleichslösungen noch gar nicht offiziell gelauncht sind. Zudem spielt hier ja auch immer mit der Taktraten-Effekt bei den Mobile-Lösungen hinein – in der Realität gibt es deshalb keine immer zutreffenden Vergleiche, sondern eher eine gewisse Performanceregion, in welcher eine Mobile-Grafiklösung spielt. Nichtsdestotrotz sei hiermit die nachfolgende Aufstellung präsentiert, da es derzeit einfach keine bessere Einschätzungs-Grundlage für das Mobile-Segment gibt.
AMD Mobile-Lösungen | Desktop-Maßstab | nVidia Mobile-Lösungen |
---|---|---|
Niveau Radeon HD 5770 | GeForce GTX 480M 352SE, 44TMU, 256SI, 425/850/1200 MHz, 70W TDP |
|
GeForce GTX 470M 288SE, 48TMU, 192SI, 535/1100/1250 MHz, 50W TDP |
||
Niveau GeForce GTS 450 | ||
Mobility Radeon HD 5870 800SE, 40TMU, 128SI, 700/2000 MHz, 50W TDP |
Niveau Radeon HD 5750 | GeForce GTX 460M 192SE, 32TMU, 192SI, 675/1350/1250 MHz, 50W TDP * |
Mobility Radeon HD 5850 GDDR5 800SE, 40TMU, 128SI, 625/2000 MHz, 39W TDP |
||
Mobility Radeon HD 5850 DDR3 800SE, 40TMU, 128SI, 625/900 MHz, 30W TDP |
||
Mobility Radeon HD 5830 800SE, 40TMU, 128SI, 500/800 MHz, 24W TDP |
||
Niveau Radeon HD 5670 | GeForce GT 445M GDDR5 144SE, 24TMU, 192SI, 590/1180/1250 MHz, 35W TDP |
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Mobility Radeon HD 5770 400SE, 20TMU, 128SI, 650/1600 MHz, 30W TDP |
Niveau Radeon HD 5570 GDDR5 | GeForce GT 445M DDR3 144SE, 24TMU, 128SI, 590/1180/800 MHz, 35W TDP * |
GeForce GTS 360M 96SE, 32TMU, 128SI, 575/1436/2000 MHz |
||
Mobility Radeon HD 5750 400SE, 20TMU, 128SI, 550/1600 MHz, 25W TDP |
Niveau Radeon HD 5570 DDR3 & GeForce GT 430 | GeForce GTS 350M 96SE, 32TMU, 128SI, 500/1250/2000 MHz |
Mobility Radeon HD 5730 400SE, 20TMU, 128SI, 650/800 MHz, 26W TDP |
||
Mobility Radeon HD 5650 400SE, 20TMU, 128SI, 650/800 MHz, 19W TDP |
||
GeForce GT 435M 96SE, 16TMU, 128SI, 650/1300/800 MHz, 35W TDP * |
||
Niveau Radeon HD 5550 DDR3 | GeForce GT 425M 96SE, 16TMU, 128SI, 560/1120/800 MHz, 23W TDP |
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GeForce GT 420M 96SE, 16TMU, 128SI, 500/1000/800 MHz, 23W TDP * |
||
GeForce GT 335M 72SE, 24TMU, 128SI, 450/1080/1066 MHz |
||
GeForce GT 330M 48SE, 16TMU, 128SI, 575/1265/1066 MHz |
||
Niveau GeForce GT 420 | GeForce GT 325M 48SE, 16TMU, 128SI, 450/990/1066 MHz |
|
GeForce GT 415M 48SE, 8TMU, 128SI, 500/1000/800 MHz, 12W TDP |
||
Mobility Radeon HD 5470 GDDR5 80SE, 8TMU, 64SI, 750/1800 MHz, 15W TDP |
||
Mobility Radeon HD 5470 DD3 80SE, 8TMU, 64SI, 750/900 MHz, 13W TDP |
||
Mobility Radeon HD 5450 80SE, 8TMU, 64SI, 675/800 MHz, 11W TDP |
Niveau Radeon HD 5450 DDR3 | |
Mobility Radeon HD 5430 80SE, 8TMU, 64SI, 550/800 MHz, 9W TDP |
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GeForce 310M 16SE, 8TMU, 64SI, 625/1530/800 MHz |
||
GeForce 305M 16SE, 8TMU, 64SI, 525/1150/700 MHz |
||
* bei den kleineren nVidia-Lösungen desselben Grafikchips sind die TDP-Angaben nicht zielführend, da sich diese ausschließlich an den größeren Lösungen desselben Grafikchips orientieren |
Wie gesagt sind alle Performanceeinordnungen grob und daher mit einer gewissen Fehlerquote versehen, auch die Einordnung im Vergleich zu den Desktop-Beschleunigern kann nicht wirklich perfekt sein. Dennoch läßt sich anhand dieser Aufstellung durchaus sehen, in welche Performance-Region die einzelnen Mobile-Beschleuniger gehen und was man demzufolge mit diesen ungefähr anfangen kann. Folgende Einschätzungen kann man daraus ableiten (die Einschätzungen "LowCost", "Mainstream", "Performance" und "HighEnd" beziehen sich hierbei auf vergleichbare Desktop-Performance):
So ist alles bis zur GeForce GT 335M als klare LowCost-Beschleuniger mit nur grundsätzlicher 3D-Funktionalität und aber keiner echten 3D-Performance zu betrachten. Diese Lösungen sind nur dann sinnvoll, wenn man der integrierten Intel-Grafik keine ausreichende 3D-Kompatibilität zutraut. Wenn man dagegen eine integrierte Grafik von AMD oder nVidia zur Verfügung hat, werden diese LowCost-Beschleuniger nicht wirklich benötigt, da deren Performancevorteil in dieser Leistungsregion irrelevant ist. Angesichts der höheren Kosten und des höheren Stromverbrauchs lohnen sich diese LowCost-Modelle also nur in Ausnahmefällen.
Ab der GeForce GT 420M fängt dann das Feld der Mainstream-Performance an, welches üblicherweise ausreichend für die Nutzung der nativen Auflösung mit mittleren bis hohen Bildqualitätssettings, aber ohne Anti-Aliasing ist – alternativ kann man auch auf mittlere Auflösungen mit durchgehend hohen Bildqualitätssettings und je nach Möglichkeit etwas Anti-Aliasing gehen. In diesem Feld liegen dann viele Angebote mit ausreichend Wahlmöglichkeiten für den Notebook-Käufer. Die Preislage dieser Beschleuniger ist zudem als zumeist durchschnittlich einzuschätzen, hier bekommt man im Mobile-Segment das beste Preis/Leistungsverhältnis.
Danach ergibt sich ein fließenden Übergang ins Performance-Segment, was die Nutzung der nativen Auflösung (bei Notebooks mit diesen Grafiklösungen dann zumeist schon Full-HD) mit durchgehend hohen Bildqualitätssettings und einem gewissen Einsatz von Anti-Aliasing ermöglicht. Dem Performance-Segment sind allerdings nur Mobility Radeon HD 5850 GDDR5, Mobility Radeon HD 5870 und alle GeForce GTX 4x0M Lösungen zuzuordnen, wobei letztere als etwas stärker als die AMD-Modelle einzuschätzen sind. Allerdings ist die Preislage der meisten dieser Beschleuniger viel zu hoch, oftmals werden für diese Performance-Modelle Preisaufschläge von 200 bis 400 Euro angesetzt, was ein sehr schlechtes Preis/Leistungsverhältnis ergibt.
HighEnd-Angebote finden sich dagegen nicht in den Mobile-Portfolios beider Grafikchip-Entwickler – dies wäre wie gesagt nur in Form von stromfressenden SLI- oder Crossfire-Lösungen realisierbar, welche aber nur für wenige Anwendungszwecke sinnvoll und daneben natürlich auch ausgesprochen teuer sind. Das beste Preis/Leistungsverhältnis findet der Notebook-Käufer wie gesagt im Mainstream-Bereich, wo die Grafiklösungen noch nicht so teuer sind, als daß sie den Gerätepreis nachhaltig beeinflußen, die Performance aber zumeist ausreichend ist für ein gutes Spielchen zwischendurch.
Trotzdem sollte man von den aktuellen Mobile-Grafiklösungen nicht erwarten, daß bei diesen alles so flüssig abläuft wie auf dem Desktop: Die meisten Mainstream-Lösungen haben geradeso die Performance, um die native Auflösung mit einer halbwegs flüssigen Framerate zu befeuern – von den Reserven der Desktop-Grafikkarten für Anti-Aliasing oder/und Frameraten von 60 fps kann man im Notebook zumeist nur träumen. Und die Performance-Lösungen im Mobile-Segment dürften zumeist in Full-HD-Notebooks verbaut sein und haben dann an dieser Auflösung zu knappern – da bleiben nur wenige Reserven für Anti-Aliasing und noch weniger für richtig flüssige Frameraten. Mit diesen Einschränkungen muß man im Notebook-Bereich einfach leben, für ein echtes Gaming-System empfiehlt sich nach wie vor der herkömmliche Desktop-PC.