Nachfolgend ist das sich damit ergebende Performance-Bild nochmals in Form von Diagrammen dargestellt – jeweils eines rein für die AMD- und nVidia-Beschleuniger (falls man sich schon für die eine oder andere Richtung entschieden hat) und dann noch ein zusammengefasstes Diagramm für die Produkte beider Grafikchip-Entwickler. Dabei gilt wieder, daß die Performance-Angaben immer nur grob zu sehen sind, gerade auch in Bezug auf eventuell niedrigere Taktraten bei einzelnen Notebook-Modellen. Im zusammengefassten Diagramm haben wir auf die Erfasssung des LowEnd-Bereichs verzichtet, um das Diagramm nicht zu lang werden zu lassen.
Die eigentliche Frage zur Performance von Mobile-Grafiklösungen ist aber natürlich, was man letztlich damit anfangen kann. Im Desktop-Bereich gibt es hierzu ein durchaus verbreitetes Wissen – man muß nur in unserem Forum fragen, für welche Auflösung, Grafiksetting & vorhandenem Prozessor man sich eine neue Grafikkarte wünscht, schon wird sich schnell eine hilfreiche Antwort ergeben. Bei Mobile-Grafiklösungen ist dies alles schon deutlich schwieriger, da üblicherweise der exakte Performance-Bezug fehlt und die reinen Produktnamen im Mobile-Bereich "Schall und Rauch" sind – aka nicht ernst zu nehmen sind.
Demzufolge haben wir nachfolgend versucht, anhand der Performance-Angaben zu allen Mobile-Grafiklösungen abzuschätzen, für welche Display-Größen und welche Grafiksettings diese Mobile-Beschleuniger grob gesehen geeignet sind. Jene Abschätzungen beziehen sich dabei auf aktuelle und damit auch leistungsfressende Spiele unter verschiedenen Monitor-Auflösungen und Bildqualitäts-Settings. Ältere Spiele, Casual Games sowie Browser-Games haben natürlich einen anderen, deutlich niedrigeren Performancebedarf, nachfolgende Einschätzungen beziehen sich wie gesagt nur auf die Performance unter modernen Top-Titeln. Es wurde hierbei bewußt keine Abschätzung nach Monitor-Größen vorgenommen, da dies viel zu grob wäre – man kann schließlich dieselbe Monitor-Größe sowohl mit unterschiedlichen nativen Auflösungen erwerben oder auch betreiben.
AMD | nVidia | |||
---|---|---|---|---|
Radeon HD 7970M GDDR5 | Radeon HD 8970M GDDR5 | Klasse 1: 1920x1080 MaxQ 4xAA |
GeForce GTX 680MX GDDR5 GeForce GTX 680M GDDR5 |
GeForce GTX 780M GDDR5 |
Radeon HD 7950M GDDR5 | Klasse 2: 1920x1080 MaxQ 2xAA |
GeForce GTX 770M GDDR5 | ||
Klasse 3: 1920x1080 MaxQ |
GeForce GTX 675MX GeForce GTX 675M GDDR5 GeForce GTX 670MX GDDR5 GeForce GTX 670M GDDR5 |
GeForce GTX 765M GDDR5 | ||
Radeon HD 7870M GDDR5 Radeon HD 7850M GDDR5 |
Radeon HD 8870M GDDR5 Radeon HD 8850M GDDR5 |
Klasse 4: 1920x1080 HighQ 1600x900 MaxQ |
GeForce GT 650M GDDR5 | GeForce GTX 760M GDDR5 GeForce GT 755M GDDR5 GeForce GT 750M GDDR5 GeForce GT 745M GDDR5 |
Radeon HD 7770M GDDR5 Radeon HD 7750M GDDR5 Radeon HD 7690M XT GDDR5 Radeon HD 7690M GDDR5 |
Radeon HD 8870M DDR3 Radeon HD 8850M DDR3 Radeon HD 8830M DDR3 Radeon HD 8790M GDDR5 Radeon HD 8770M DDR3/GDDR5 Radeon HD 8750M DDR3/GDDR5 |
Klasse 5: 1920x1080 MediumQ 1600x900 HighQ 1366x768 MaxQ |
GeForce GTX 660M GDDR5 GeForce GT 650M DDR3 GeForce GT 645M GDDR5 GeForce GT 640M GDDR5 |
GeForce GT 750M DDR3 GeForce GT 745M DDR3 GeForce GT 740M 128-Bit DDR3/GDDR5 GeForce GT 740M 64-Bit GDDR5 |
Radeon HD 7730M DDR3 Radeon HD 7670M DDR3/GDDR5 Radeon HD 7570M GDDR5 |
Radeon HD 8730M DDR3 Radeon HD 8690M GDDR5 Radeon HD 8670M DDR3 Radeon HD 8590M GDDR5 Radeon HD 8570M DDR3 Radeon HD 8550M GDDR5 |
Klasse 6: 1920x1080 LowQ 1600x900 MediumQ 1366x768 HighQ |
GeForce GT 645M DDR3 GeForce GT 640M DDR3 GeForce GT 640M LE DDR3/GDDR5 GeForce GT 635M DDR3 GeForce GT 630M 128-Bit GDDR5 |
GeForce GT 740M 64-Bit DDR3 GeForce GT 735M DDR3 GeForce GT 730M GDDR5 |
Radeon HD 7650M DDR3 Radeon HD 7630M DDR3 Radeon HD 7610M DDR3 Radeon HD 7570M DDR3 Radeon HD 7550M DDR3/GDDR5 |
Radeon HD 8550M DDR3 | Klasse 7: 1600x900 LowQ 1366x768 MediumQ |
GeForce GT 630M 128-Bit DDR3 GeForce GT 630M 64-Bit GDDR5 |
GeForce GT 730M DDR3 |
Radeon HD 7590M DDR3 Radeon HD 7530M DDR3 Radeon HD 7510M DDR3 Radeon HD 7490M DDR3 Radeon HD 7470M GDDR5 Radeon HD 7450M GDDR5 |
Klasse 8: 1366x768 LowQ |
GeForce GT 630M 64-Bit DDR3 GeForce GT 620M 128-Bit DDR3 |
GeForce GT 720M DDR3 GeForce 710M DDR3 |
Nochmals sei davor gewarnt, daß diese Einschätzungen leider nur höchst grob sein können: Schon die reinen Performance-Angaben basieren nur auf Hochrechnungen gemäß der vorliegenden Hardware-Daten. Letztere sind jedoch in vielen Fällen variabel, was natürlich nicht bei den vorstehenden Einschätzungen beachtet werden konnte, hier wurde immer nur die schnellste Variante eines Mobile-Beschleunigers berücksichtigt. Genauso können (und werden) die Gerätehersteller an den Taktraten des konkreten Notebooks herumschrauben, meistens in die falsche Richtung hin – auch hier kann man also noch einmal etwas an Performance verlieren. Man sollte den vorstehenden Einschätzungen also reichlich Spielraum geben – gut möglich, daß in der Praxis der eine oder andere Mobile-Beschleuniger auch einmal eine Leistungsklasse tiefer landet als vorstehend prognostiziert.
Trotz aller Limitationen dürfte damit aber ungefähr klar werden, bis zu welchen Auflösungen und Settings man einen der aktuellen Mobile-Beschleuniger nutzen kann. Im Gegensatz zur vorhergehenden Generation an Mobile-Grafiklösungen, welche sich zu sehr auf echte LowCost-Lösungen konzentrierte, ist mit den aktuellen Mobile-Serien durchaus eine vernünftige Lösung für ein Gaming-Notebook zu erstehen – sowohl von einfacheren Gaming-Lösung, wo man also niedrigere Auflösungen und Settings in Kauf nimmt, bis hin zu ausgewachsenen Gaming-Boliden, die eine dem Desktop-Segment vergleichbare Performance abliefern.
Allerdings macht es nur in den wenigsten Fällen Sinn, eines der absoluten Top-Modelle zu erwerben, da die Mehrpreise von Radeon HD 8970M und GeForce GTX 780M im Bereich von 500 Euro und mehr liegen – deutlich zu teuer für Grafiklösungen, deren Performance man im Desktop-Bereich für in Richtung 150 Euro bekommt. Aber im Bereich von Radeon HD 8850M und 8870M sowie GeForce GT 745M, 750M, 755M und GTX 760M bekommt man eine solide Performance zu einem noch nicht überzogenen Mehrpreis – denn daß echte 3D-Performance im Notebook auch richtig Geld kostet, sollte wegen der geringeren Platz- und Abwärmereserven klar sein. Wenn sich hier kein passendes Notebook mit ansprechendem Preis finden läßt, muß man wohl oder übel auf einen Mainstream-Grafikbeschleuniger umsatteln – diese haben üblicherweise geringere Mehrpreise, dafür muß man jedoch deutliche Abstriche bei der Grafikqualität unter neueren Spieletiteln einkalkulieren.
Leider keine Einschätzungen kann dieser Artikel zum Stromverbrauch der genannten Mobile-Beschleuniger geben – da hierzu schlicht zu wenige griffige Informationen vorliegen. Bei der aktuellen Generation fehlen selbst ungefähre TDP-Klassen, wobei solcherart TDP-Klassen eine sowieso in aller Regel viel zu ungenaue Bescheibung des Stromverbrauchs liefern (siehe Intel- und AMD-Prozessoren, wo völlig verschiedene getaktete Modelle innerhalb derselben TDP-Klasse rangieren). Wir würden diese Einschätzungen gern liefern, sehen aber zu wenige vorhandene feste Informationen auf diesem Feld – und gleich alles nur abzuschätzen, wäre einfach zu fehleranfällig. Grob mag man sich daran orientieren, daß mehr Performance immer auch mehr Strombedarf ergibt, und daß alles, was im Performance-Index nahe oder oberhalb der 200%-Marke liegt, Realverbrauchswerte von 50 Watt und mehr ergeben sollte.
Einen genaueren Vergleich gegenüber den vielfältigen integrierten Grafiklösungen von AMD und Intel wird zudem ein zukünftiger Artikel bieten. Für den Augenblick kann man grob mitnehmen, daß die besten integrierten Beschleuniger von AMD und Intel in einem Performancefeld von 25% bis 45% liegen, während die GT3-Grafik von Haswell ("Intel Iris Pro 5200") irgendwo in Richtung 55% bis 65% herauskommen sollte. Nur in letzterem Fall wird damit (knapp) jenes Niveau erreicht, wo es sich lohnt, auf eine extra Mobile-Grafik zu verzichten – allerdings nur bei eher niedrigen Performance- und Bildqualitäts-Ansprüchen. Wirklich leistungsfähige und Gaming-geeignete Mobile-Grafik kommt nach wie vor nur von den extra Mobile-Grafiklösungen seitens AMD und nVidia.
Beide Grafikchip-Entwickler bieten nunmehr mit den Radeon HD 8000M & GeForce 700M Serien ein ausgreiftes Produkt-Portfolio an, welches vermutlich auch noch einige Zeit lang Bestand haben wird. Auf nVidia-Seite dürfte in absehbarer Zeit keine GeForce 800M Serie drohen, da nVidia eine solche vermutlich erst mit dem Auftauchen einer neuen Desktop-Serie – GeForce 800 auf Maxwell-Basis – nicht vor Frühjahr/Sommer 2014 realisieren wird. Bei AMD könnte früher etwas in der Mache sein, da AMD schon dieses Jahr seine neue Radeon R200 Desktop-Serie starten wird. Aller Vermutung nach wird AMD sich im Mobile-Segment jedoch an seinen typischen Jahres-Rythmus halten und daher erst mit Jahresbeginn neue Mobile-Beschleuniger vorstellen bzw. eventuell auch erst nur ankündigen. Für die jetzt kommende Saison dürften Radeon HD 8000M & GeForce 700M Serien demzufolge erst einmal Bestand haben.