Für die Performance-Auswertung zur GeForce RTX 5090 wurden wieder große Mengen an Testberichten gelesen auf der Suche nach einer guten Kombination aus großem Grafikkarten-Testfeld sowie umfangreichen Benchmark-Parcours mit vielen Spielen und Auflösungen. Eine absolute Grundbedingung hierfür war allerdings die Garantie, dass keine Uralt-Werte in den Benchmark-Diagrammen herumoxidieren, alle im Test befindlichen Grafikkarten (damit sind primär die Test-Kontrahenten der GeForce RTX 5090 gemeint) sollten auf halbwegs aktuellen Treibern vermessen werden. Zudem ist es immer hilfreich, wenn man werksübertaktete Modelle im Test identifizieren und dann bei der Mittelwert-Bildung mit einem (kleinen) Offset zugunsten einer höheren Genauigkeit aller Mittelwerte sowie aller Interpolationen (notwendig bei fehlenden Werten) belegen kann. Leider ist die diesbezügliche Dokumentation der Hardwaretester (Treiber-Versionen, exakte Karten-Modelle) in vielen Fällen immer noch mangelhaft.

Ebenfalls verbesserungswürdig ist der Einsatz bzw. Nichteinsatz des geometrischen Mittels bei von den Hardwaretestern selber gebildeten Index-Werten. Leider gibt es hier immer noch Fälle, wo ein reines arithmetisches Mittel zum Einsatz kommt. Selbiges ist nicht grundsätzlich falsch, insbesondere im Fall des Direkt-Vergleichs von Grafikkarten können die dabei entstehenden Differenzen zum geometrischen Mittel verschwindend gering sein. Dennoch sollten die Hardwaretester an dieser Stelle überlegen, ob es wirklich Sinn macht, eine Berechnungsmethode beizubehalten, die letztlich Spiele mit hohen fps-Werten gegenüber Spielen mit niedrigen fps-Werten deutlich höher gewichtet. Ein Spiel mit um die 300 fps geht beim arithmetischen Mittel eben mit dreifach höherer Gewichtung in den Durchschnittswert ein wie ein Spiel mit 100 fps – was in dem Sinne irrational ist, als wenn man hier tatsächlich eine Gewichtung treffen wollte, jene genau umgekehrt ausfallen würde. Mittels des geometrischen Mittels wird jede Wertereihe gleich stark gewichtet, diese Berechungsmethode ist fairer und somit jederzeit vorzuziehen.

Die nachfolgenden Tabellen zur Auswertung der Performance sind untypischerweise in umgekehrter Reihenfolge angeordnet – größere Auflösung zuerst, passend zur GeForce RTX 5090 bzw. derem primären Einsatzort. Als erster Grafikkarte einer neuen Hardware-Generation wurde versucht, auch den Vergleich zu älteren Spitzen-Modellen von nVidia zu bieten, nicht nur zur GeForce RTX 40 Serie. Hierzu gab es ausreichend Benchmarks zu GeForce RTX 3090 & 3090 Ti und einige wenige auch zur GeForce RTX 2080 Ti. Die GeForce GTX 1080 Ti wurde hingegen weitgehend vergessen, die einzige bekannten Werte zu jener Karte im Vergleich zur GeForce RTX 5090 findet man bei Linus Tech Tips @ YouTube. Im Schnitt der dort angetretenen Messungen erreicht die GeForce RTX 1080 Ti unter 4K nur ~18% des Performance-Levels der GeForce RTX 5090, unter der WQHD-Auflösung sind es hingegen ~21% (beides bezogen auf Raster-Rendering, denn RayTracing beherrscht die GeForce GTX 1080 Ti natürlich nicht).

Wie erwartet ist die GeForce RTX 5090 kein Überflieger, schlägt mit diesen Benchmarks allerdings noch einmal alle vorherigen Prognosen nach unten hin. Im Mittel der hier ausgewerteten Benchmarks ergeben sich gerade einmal +28,6% Performance-Vorteil gegenüber der GeForce RTX 4090 unter nativem Raster-Rendering. Dies erstaunt dann doch angesichts des Hardware-Vorteils, welchen die GeForce RTX 5090 gegenüber ihrer Vorgängerin aufbietet: Wechsel von der 5nm- zur 4nm-Fertigung, +33% mehr Shader-Cluster, +27% mehr nominelle Rechenleistung, +33% mehr Level2-Cache, +78% mehr Speicherbandbreite und +28+ mehr TDP. Dafür sind +28,6% realer Performance-Gewinn an jener Stelle, welche noch (mit) am besten skaliert, allenfalls sehr durchschnittlich. Dies zeigt auf keinerlei tatsächlich wirksame Verbesserung innerhalb der Blackwell-Architektur zumindest für normales Raster-Rendering hin. Der GB202-Chip erscheint somit fast nur wie ein aufgeblähter AD102-Chip, faktisch ein "AD101".

Unter der WQHD-Auflösung geht die Performance-Skalierung gerade der Spitzen-Grafikkarten dann schon bemerkbar gen Süden, der Performance-Gewinn der GeForce RTX 5090 zur GeForce RTX 4090 fällt somit auf +19,4% zurück. Da die GeForce RTX 5090 üblicherweise zum Teil auch von WQHD-Gamern ins Auge gefasst wird, ist dies schon arg bedenklich, denn jene Mehrperformance geht fast schon in Richtung dessen, was man mit einer guten "Super"-Variante erreichen könnte. Aber natürlich kann auch die GeForce RTX 5090 sich hier nicht der Gesetzmäßigkeit entziehen, dass kleinere Auflösungen (als 4K) eine immer stärker werdende CPU-Limitierung durchscheinen lassen. Dies ist gerade für absolute Spitzen-Grafikkarten ein Problem, womit dann allerdings auch das Einsatzgebiet der GeForce RTX 5090 stark eingeschränkt wird: Halbwegs vernünftig unter der 4K-Auflösung, aber sicherlich schon grenzwertig unter der WQHD-Auflösung (zumindest bei Raster-Rendering).

Jene CPU-Limitierung ist unter der FullHD-Auflösung dann überdeutlich zu spüren, hier kommt die GeForce RTX 5090 nur noch auf einen gemittelten Performance-Gewinn von +12,9% zur GeForce RTX 4090. Logischerweise ist diese Auflösung nun wirklich nicht das Spielfeld beider Grafikkarten, dieses Ergebnis somit verzeihbar. Faktisch wird die Performance von Spitzen-Grafikkarten in dieser Disziplin primär von der Verfügbarkeit neuer Spitzen-Prozessoren bestimmt. Der Ryzen 7 9800X3D vom letzten Jahresende hat hierzu wieder eine neue Performance-Klasse eröffnet und trägt somit auch die FullHD-Werte aller getesteten früheren Grafikkarten auf neue Höhen. Demzufolge müssen wahrscheinlich alle FullHD-Werte dieser höherwertigen Grafikkarten im 3DCenter FullHD Performance-Index nachfolgend (erneut) hochgesetzt werden. Dies wird eine Aufgabe im Nachgang der Launch-Reviews zur GeForce RTX 5080 sein, wenn dann wohl noch mehr Werte zum Thema vorliegen.