Die Performance-Ermittlung zur GeForce GTX 760 sollte dann eine eigentlich einfache Sache sein: Die Karte ist nicht wirklich gut geeignet für Supersampling- und Multimonitoring-Experimente, dafür fehlt ihr die Power. Hauptsächliches Einsatzgebiet wird 1920x1080 mit 4x und 8x Multisampling Anti-Aliasing sein, nur zur Kontrolle sind auch die Werte unter 2560x1600 interessant – aber auch hier geht die Power der Karte schnell zu Ende. Daneben sollte die GeForce GTX 760 grundsätzlich gesehen überall schneller als die GeForce GTX 660 Ti und überall langsamer als die GeForce GTX 670 sein (zumindest wenn man auf demselben Treiber testet) – den genaue Abstand der nVidia-Karten gilt es natürlich zu ermitteln. Desweiteren ist im Vergleich mit AMD besonders interessant, ob die GeForce GTX 760 das von nVidia angesetzte Zeil erreicht, die Radeon HD 7950 "Boost Edition" schlagen zu können.
Trotz dieser nominell recht einfachen Test-Ansetzung gab es erstaunlich viele Benchmark-Anomalien zu beobachten: Fälle, wo die GeForce GTX 760 durchgehend schneller als die GeForce GTX 670 war, deuten stark auf unterschiedliche Treiber-Versionen hin, was diese Tests natürlich entwertet. Daneben gab es einige Fälle von klaren Benchmark-Ausreißern, wo beispielsweise eine GeForce GTX 660 Ti in einem einzelnen Test deutlich schneller als GeForce GTX 760 & 670 lief. Erstaunlich bei diesen ganzen Benchmark-Anomalien ist aber weniger deren Existenz, sondern daß die Hardware-Tester diese zumeist nonchalant überspielt haben, anstatt dem hierbei offensichtlichen Problem nachzugehen. Dies bleibt hoffentlich nur ein Einzelfall und deutet nicht auf ein nachlassendes Interesse der Hardware-Tester an der Korrektheit ihrer Resultate sowie Testausführung hin.
1920x1080 4xAA | 7950 | 7950-Boost | 660Ti | 670 | 760 |
---|---|---|---|---|---|
HT4U | 105,1% | 109,2% | 90,8% | 105,6% | 100% |
PC Games Hardware | 102,5% | 111,9% | - | 106,0% | 100% |
TweakPC | 94,4% | 104,1% | 92,4% | - | 100% |
ComputerBase | 93,5% | 99,3% | 94,8% | 108,7% | 100% |
Tom's Hardware | 95,2% | 101,8% | 95,4% | 110,2% | 100% |
AnandTech | 91,8% | 96,9% | 91,1% | 103,8% | 100% |
Hardware Canucks | - | 93,9% | - | 105,7% | 100% |
TechPowerUp | 92% | - | 95% | 108% | 100% |
TechSpot | 98,4% | - | 91,2% | - | 100% |
Hardware.fr | - | - | 93,7% | 105,3% | 100% |
1920x1080 8xAA | 7950 | 7950-Boost | 660Ti | 670 | 760 |
---|---|---|---|---|---|
HT4U | 102,1% | 107,4% | 87,9% | 105,2% | 100% |
TweakPC | 96,2% | 107,6% | 91,6% | - | 100% |
ComputerBase | 86,7% | 92,8% | 87,5% | 104,5% | 100% |
Hardwareluxx | 97,4% | - | - | 104,6% | 100% |
2560x1600 4xAA | 7950 | 7950-Boost | 660Ti | 670 | 760 |
---|---|---|---|---|---|
HT4U | 109,4% | 112,2% | 90,1% | 105,5% | 100% |
TweakPC | 102,8% | 113,0% | 92,1% | - | 100% |
ComputerBase | 100,4% | 105,2% | 93,1% | 109,7% | 100% |
AnandTech | 94,3% | 98,5% | 91,6% | 102,5% | 100% |
Hardware Canucks | - | 97,9% | - | 106,2% | 100% |
TechPowerUp | 97% | - | 93% | 109% | 100% |
The Tech Report | - | 100,2% | 93,7% | - | 100% |
2560x1600 8xAA | 7950 | 7950-Boost | 660Ti | 670 | 760 |
---|---|---|---|---|---|
HT4U | 106,2% | 110,8% | 85,2% | 107,0% | 100% |
TweakPC | 105,2% | 117,2% | 89,4% | - | 100% |
ComputerBase | 93,4% | 99,9% | 84,3% | 106,2% | 100% |
Hardwareluxx | 98,1% | - | - | 106,0% | 100% |
Nach Aussortierung der weniger zielführenden Tests blieb dennoch eine ausreichende Zahlenmenge übrig – welche von Test zu Test zwar deutlich differierende Aussagen bereithält, nach einer Durchschnittsbildung dann aber doch noch zu recht soliden Endergebnissen führt. Danach kann man grob sagen, daß die GeForce GTX 760 um zwischen 6 und 7 Prozent hinter der GeForce GTX 670 zurückliegt, zugleich aber um zwischen 8 und 14 Prozent (je nach Setting) vor der GeForce GTX 660 Ti rangiert.
Im Vergleich mit AMD muß sich die GeForce GTX 760 ziemlich in der Mitte zwischen Radeon HD 7950 und Radeon HD 7950 "Boost Edition" einordnen – unter 1920x1080 näher zur schnelleren Karte, unter 2560x1600 dann deutlich näher zur langsameren Karte. Um diesen Punkt ein wenig mit einfließen zu lassen, setzen wir die GeForce GTX 760 somit auf einen Performance-Index von 310% fest – exakt zwischen Radeon HD 7950 (Perf.Index 300%) und Radeon HD 7950 "Boost Edition" (Perf.Index 320%) sowie passenderweise runde 6½ Prozent von der GeForce GTX 670 (Perf.Index 330%) entfernt.
7950 | 7950-Boost | 660Ti | 670 | 760 | |
---|---|---|---|---|---|
1920x1080 4xAA | 95,5% | 102,1% | 92,4% | 107,0% | 100% |
1920x1080 8xAA | 95,3% | 102,7% | 88,9% | 105,6% | 100% |
2560x1600 4xAA | 98,3% | 104,3% | 91,9% | 107,4% | 100% |
2560x1600 8xAA | 100,6% | 108,1% | 87,1% | 106,1% | 100% |
3DC Perf.Index (1920x1080 4xAA) | 300% | 320% | 280% | 330% | 310% |
Straßenpreis | 240-270€ | 240-280€ | 210-250€ | 270-310€ | 220-250€ |
Bezüglich der eigentlichen Zielsetzungs nVidias, mit der GeForce GTX 760 die Radeon HD 7950 "Boost Edition" sogar (leicht) zu überrunden, ist dieses Performance-Ergebnis nicht gerade ein voller Erfolg. Interessant wird die GeForce GTX 760 in erster Linie über ihren Preispunkt, welcher bei 249 Dollar Listenpreis und aktuellen Straßenpreisen von 220 bis 250 Euro liegt. Dies ist faktisch auf dem Preisniveau der langsameren GeForce GTX 660 Ti – und vor allem in jedem Fall 20 bis 30 Euro günstiger die AMDs Radeon HD 7950 "Boost Edition".
Eingerechnet den minimalen Performance-Vorteil der AMD-Karte bleibt der neuen nVidia-Karte somit immer noch ein leicht besseres Preis/Leistungs-Verhältnis (ca. 7% besser als bei der Radeon HD 7950 "Boost Edition"). Technisch erfüllt nVidia damit wenigstens das zweite Ziel der GeForce GTX 760 in Form eines besseren Preis/Leistungs-Niveaus – als so richtig bedeutsam wollen wir den Vorteil der neuen nVidia-Karte jedoch nicht einordnen. Die GeForce GTX 760 liegt halt leicht vorn – ohne aber deswegen ein echter Preis/Leistungs-Brecher zu sein, wie im Vorfeld teilweise erwartet worden war. Eventuell kommt dies noch, dies bliebe die weitere Preisentwicklung abzuwarten.