Nachtrag vom 17. Januar 2014
Eine Frage, welche diese Launch-Analyse zu AMDs Kaveri nur eher streifte, bezog sich auf den AMD-internen Performance-Fortschritt unter 45 Watt TDP zwischen Richland und Kaveri. Bei Richland sind die 45W-Modelle erst später in den Markt gekommen und wurden daher kaum beachtet – sind aber wichtig, da jene den gleichen (niedrigen) Real-Stromverbrauch wie Intels vergleichbare Haswell-Zweikerner liefern. Bei Kaveri hat AMD wie bekannt von Anfang an ein entsprechendes Modell in Form des A8-7600 (45W) zumindest in sein Portfolio aufgenommen (jenes wird erst im Laufe des ersten Quartals ausgeliefert werden) und gab auch ein paar entsprechende Testsamples an die Hardware-Tester heraus.
Als Vergleichs-Größe aus dem Richland-Portfolio muß der A10-6700T dienen, auch wenn einige Hardware-Tester hierfür den niedriger getakteten A8-6500T einsetzten. Doch wenn man allerdings darstellen will, was maximal unter 45 Watt TDP möglich ist, kommt nur der A10-6700T in Betracht, trotz seines etwas höheren Preises. Zwischen dem A8-6500T sowie dem A10-6700T war im übrigen trotz des harschen TDP-Limits und der damit verbundenen in der Praxis deutlich bemerkbaren Taktdrosselung ein Performance-Unterschied von +15% (CPU) bzw. +29% (iGPU) festzustellen. Der Vergleich zwischen dem Richland-basierten A10-6700T und dem Kaveri-basierten A8-7600 (45W) gestaltet sich dann folgendermaßen:
Vergleich Kaveri vs. Richland auf jeweils 45W TDP | ||
---|---|---|
A8-7600 (45W) | A10-6700T | |
Technik | 4C @ 3.1/3.3 GHz, 384 SE @ 654/720 MHz, DDR3/2133, 45W TDP | 4C @ 2.5/3.8 GHz, 384 SE @ ≤720 MHz, DDR3/1866, 45W TDP |
Preislage | Listenpreis 119$, Straßenpreis geschätzt ~106€ | Listenpreis 142$, Straßenpreis ~128€ |
Idle/Last-Verbrauch (übliches System) | ~40W/80W | ~40W/75W |
CPU Anwendungs-Performance | +20,2% | 100% |
CPU Spieleunterstützungs-Performance | +19% | 100% |
iGPU Spiele-Performance | +30,7% | 100% |
Hier liegt in der Tat die eigentliche Stärke von AMDs Kaveri-Architektur: Bei den Modellen mit niedriger TDP von 45 Watt gewinnt man satt an Performance hinzu: Rund 20% bei der CPU- und rund 31% bei der iGPU-Performance – im übrigen ganz so, wie von AMD vorher versprochen wurde. Dieser hohe Performancegewinn reicht aber trotzdem nicht aus, um gegenüber Intels Haswell das klar bessere Angebot zu bilden – es bleibt im Vergleich mit Intel weiterhin beim Tausch von weniger CPU-Performance gegen (viel) mehr iGPU-Performance.
Nachtrag vom 17. Januar 2014
Golem und der Heise Newsticker haben sich die Dokumentationen zu AMDs Kaveri angesehen und in diesen Hinweise darauf entdeckt, daß Kaveri nicht über zwei Speicherkanäle für alleinig DDR3-Speicher verfügt, sondern sogar über vier Speicherkanäle, welche DDR3 und GDDR5 ansprechen können. Die vier Speicherkanäle werden bei Golem mittels einem der Meldung beigelegten Screenshot auch dokumentiert, zum Thema GDDR5 ist auf diesem allerdings wenig zu finden. Die BIOS-Dokumentation erwähnt allerdings in der Tat mehrfach einen "GDDR5 Mode", insofern kann man diese Theorie durchaus erst einmal so stehen lassen. Vermutlich hat Kaveri aber kein echtes QuadChannel-Interface, sondern je ein DualChannel-Interface für DDR3 und eines für GDDR5 – da kaum ein Speichercontroller gleich beide Speichersorten gleichzeitig ansprechen kann. Interessant ist, daß diese frühere Überlegung von AMD es tatsächlich in das finale Kaveri-Design geschafft hat – ohne daß es derzeit nutzvoll wäre.
Denn in jedem Fall gilt, daß eine Bestückung mit GDDR5-Speicher nicht über den Sockel FM2+ realisierbar wäre, Kaveri für den GDDR5-Betrieb also mit einem anderen Sockel erscheinen müsste. Zudem würde dies auch extra Mainboards erfordern – und da GDDR5-Speicher nicht für eine Modulbauform gedacht ist, höchstwahrscheinlich Mainboards mit ab Werk aufgelöteten GDDR5-Speicher. Einmal abgesehen vom Kostenfaktor dieses Sonderweges dürfte so etwas schwer absetzbar sein: Für den Retail-Markt, welcher den höheren Speichertakt durchaus goutieren würde, fehlt die Nachrüstmöglichkeit beim Speicher – während für den OEM-Markt der deutlich höhere Kostenpunkt zu schwer gegenüber dem Marketingplus des GDDR5-Speichers wiegen dürfte. Weil AMD sich dies genauso ausrechnen kann, überrascht es um so mehr, daß man diese Idee nicht aus dem finalen Design von Kaveri entfernt hat – sofern die ganze Geschichte überhaupt in dieser Form stimmt, gänzlich sicher sollte man sich da noch nicht sein.
Nachtrag vom 22. Januar 2014
Zu dieser Launch-Analyse und unserer Kritik an den beiden A8-7600 Modellen (eines mit 45W und eines mit 65W TDP) wäre korrigierenderweise anzufügen, daß dieser Prozessor in der Tat nur ein Modell darstellt, welches mit (per BIOS) konfigurierbarer TDP ausgeliefert wird. Man kauft also einen A8-7600 – und kann dann frei einstellen, ob dieser Prozessor mit 45 oder 65 Watt TDP laufen soll. So gesehen ist das nur eine Modell mit allerdings zwei verschiedenen TDPs dann doch gangbar, AMD (und die Distributoren, Einzelhändler & OEMs) sparen sich hiermit schlicht die extra Lagerhaltung für ein weiteres Prozessoren-Modell – was aus Sicht der Kostenersparnis kaum falsch sein kann. Unsere frühere Kritik an der nicht eindeutigen Modell-Politik trifft damit ergo nicht zu.
Nachtrag vom 23. Januar 2014
Wie AMD gegenüber dem Planet 3DNow! bestätigt hat, ist das für Kaveri angesetzte Fertigungsverfahren ein "28nm Bulk-Prozeß" und basiert somit nicht auf der bisher von GlobalFoundries verwendeten SOI-Technologie. GlobalFoundries nennt das ganze im übrigen offiziell "28nm SHP", wobei sich hinter dem "SHP" mit "Super High Performance" auch nur eine Marketing-Bezeichnung und keine technische Charakteristik verbirgt. Das 28nm-Bulk-Verfahren erklärt zumindest klar, wieso AMD die Kaveri-Taktraten letztlich nicht so hoch wie bei Richland ansetzen konnte – und eingedenk der um 85% gesteigerten Transistorendichte zwischen Richland und Kaveri sind die Kaveri-Taktraten letztendlich sogar als gutklassig zu betrachten. Einzig allein echten HighEnd-Prozessoren muß man mit einem 28nm Bulk-Prozeß eine klare Absage erteilen – und auch Konsolen-SoCs sowie Grafikchips dürften sich hiermit (abgesehen von LowCost-Modellen) kaum herstellen lassen. Andererseits sind unter 28nm sowieso schon alle Züge abgefahren, dürfte sich GlobalFoundries im Konkurrenzkampf mit TSMC eher denn auf die 20nm-Fertigung und darunter konzentrieren.
Nachtrag vom 24. Januar 2014
Die ComputerBase hat sich mit der Anmerkung AMDs zur Kaveri-APU beschäftigt, wonach jene (im Sinne der integrierten Grafiklösung) erst mit "DualRank"-Speicher richtig schnell laufen soll. DualRank hat nichts mit einseitigem oder zweiseitigem Speicherausbau auf dem Speichermodul zu tun, sondern ist eine interne Technologie zur Reduzierung von Latenzen – von welcher frühere APU-Architekturen allerdings kaum profitieren. Speziell bei Kaveri ist dies allerdings anders, wie die ComputerBase mittels ihrer Benchmarks nachwies: Derselbe A10-7850K Prozessor lief in den iGPU-Messungen glatt um 7,1% schneller, wenn man DDR3/2133 mit DualRank anstatt SingleRank verwendete. Bei einem Richland-Prozessor hatte dieselbe Maßnahme nur eine Auswirkung von gut einem Prozentpunkt, bei einem Haswell-Prozessor bewegte sich nur etwas im Rahmen der Meßungenauigkeit.
Der Gewinn dieser Maßnahme ist dabei sogar höher als der Umstieg von DDR3/2133 auf DDR3/2400, welcher laut der ComputerBase nur 5,1% einbringt. Problematisch ist allerdings, daß die Speicherhersteller nur höchst selten auf ihren Produkt-Webseiten Informationen zu SingleRank oder DualRank herausgegeben. Hierfür bietet eine User-gepflegte Liste im ComputerBase-Forum Abhilfe, mittels welcher alle Informationen zu DualRank-Speicher gesammelt werden. Zudem existiert die gewisse Einschränkung, daß AMD DualRank auf Kaveri mit DualChannel-Speicherinterface offiziell nur auf DDR3/1866 spezifiziert hat – DDR3/2133 ist offiziell nur bei SingleRank freigegeben (alle Spielereien mit einem SingleChannel-Speicherinterface maß außen vor gelassen). Ein wenig ironisch hierzu ist, daß AMD höchstselbst seine an die Hardware-Tester ausgelieferten Kaveri-Testsysteme mit DualChannel DualRank-Speicher auf DDR3/2133 bestückt hat – aber in der Praxis scheint es wohl zu funktionieren.
Nachtrag vom 11. Juni 2014
Die AMD Produkt-Webseiten bieten seit der Computex umfangreiche Spezifikationen zu weiteren Modellen der Kaveri-Prozessorenserie für den Desktop-Einsatz. Bislang waren aus dem ursprünglich einmal genannten Portfolio nur die Modellen A10-7700K und A10-7850K real erhältlich, nunmehr scheint AMD das Kaveri-Portfolio wirklich verbreitern zu wollen. Trotz daß die neuen Kaveri-Modelle demnächst im Einzelhandel und in OEM-PCs zu erwarten sind, fehlen derzeit aber noch die Listenpreise der neuen Modelle, die offizielle AMD-Preisliste enthält nur die Preise der drei zum Jahresanfang offiziell vorgestellten Modelle. Die Pro-Modelle sind im übrigen eine Sonderserie von AMD mit verlängertem Support, allerdings kaum abweichenden Hardware-Daten. Sofern AMD hierfür keine zu hohen preislichen Aufschläge verlangt, könnten die Pro-Modelle durchaus in einigen OEM-PCs auftauchen.
Kerne | Takt | L2 | Grafik | Speicher | TDP | Listenpreis | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
A10-7850K | 4 | 3.7/4.0 GHz | 4 MB | Radeon R7 mit 512 SE @ ≤720 MHz | DDR3/2133 | 95W | 173$ |
A10 Pro-7850B | 4 | 3.7/4.0 GHz | 4 MB | Radeon R7 mit 512 SE @ ≤720 MHz | DDR3/2133 | 65W | ? |
A10-7800 | 4 | 3.5/3.9 GHz | 4 MB | Radeon R7 mit 512 SE @ ≤720 MHz | DDR3/2133 | 45W/65W | ? |
A10 Pro-7800B | 4 | 3.5/3.9 GHz | 4 MB | Radeon R7 mit 512 SE @ ≤720 MHz | DDR3/2133 | 35W/65W | ? |
A10-7770K | 4 | 3.4/3.8 GHz | 4 MB | Radeon R7 mit 384 SE @ ≤720 MHz | DDR3/2133 | 95W | 152$ |
A8-7600 | 4 | 3.1/3.8 GHz | 4 MB | Radeon R7 mit 384 SE @ ≤720 MHz | DDR3/2133 | 45W/65W | 119$ |
A8 Pro-7600B | 4 | 3.1/3.8 GHz | 4 MB | Radeon R7 mit 384 SE @ ≤720 MHz | DDR3/2133 | 35W/65W | ? |
A8-7400K | 2 | 3.5/3.9 GHz | 1 MB | Radeon R5 mit 256 SE @ ≤756 MHz | DDR3/1866 | 45W/65W | ? |
A8 Pro-7400B | 2 | 3.5/3.9 GHz | 1 MB | Radeon R5 mit 256 SE @ ≤756 MHz | DDR3/1866 | 35W/65W | ? |
Alle Kaveri-APUs kommen im Sockel FM2+ daher, welcher inkompatibel zum Sockel FM2 der Trinity- und Richlands-APUs ist. Benötigt werden daher durchgehend neue Mainboards für den Sockel FM2+, welche auf den Chipsätzen A55, A78 und A88X basieren. Prozessoren mit zwei TDP-Angaben besitzen eine im BIOS konfigurierbare TDP – sofern man jene auf den niedrigeren Wert stellt, werden die Turbo-Taktraten entsprechend harsch limitiert. |
Nachtrag vom 4. August 2014
Prozessorenentwickler AMD hat mit dem letzten Juli-Tag eine kleine, aber bedeutsame Auffrischung des Portfolios an "Kaveri" Desktop-APUs vorgenommen: Endlich auch im Einzelhandel erhältlich ist nun der eigentlich schon im Januar ganz offiziell vorgestellte A8-7600, hinzu wurden die zwei neuen APUs A10-7800 und A6-7400K in den Markt entlassen. Allen drei neuen APUs ist die TDP von 65 Watt im Gegensatz zur TDP von 95 Watt der bisherigen Kaveri-Prozessoren gemeinsam – welche zudem auch in allen drei Fällen im BIOS auf 45 Watt begrenzbar ist. Hierbei geht natürlich Performance verloren, in aller Regel dürften diese Prozessoren unter nur 45 Watt TDP ihre Turbo-Taktraten dann kaum noch ausfahren können. Dafür wird aber auch ohne große Umstände das Segment der Mini-PCs mit bedient, wo ausladene Kühler und große Verlustleistungen eher ungern gesehen werden.
Zudem berichten WCCF Tech von einer AMD-Präsentation in China, bei welcher kommende Kaveri-basierte Athlon-Prozessoren gezeigt wurden. Grob gesehen wird AMD mit diesen die bisherigen Kaveri-Spitzenmodelle auch auf den Athlon-Bereich übertragen, sprich es gibt dieselben Taktfrequenzen, nur Athlon-typisch wird halt die Grafiklösung komplett deaktiviert. Eine kleine Überraschung ist die Beschneidung des Level2-Caches um die Hälfte auf nur noch 2 MB, bisher gab es hierbei keinen Unterschied zwischen Athlons und darauf basierenden APUs. Die neuen Athlon-Prozessoren sind zu einem nicht näher genannten Termin irgendwann im dritten Quartal zu erwarten.
Kerne | Takt | L2 | Grafik | Speicher | TDP | Listenpreis | Release | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
A10-7850K | 4 | 3.7/4.0 GHz | 4 MB | Radeon R7 mit 512 SE @ ≤720 MHz | DDR3/2133 | 95W | 173$ | (14. Januar 2014) |
A10-7800 | 4 | 3.5/3.9 GHz | 4 MB | Radeon R7 mit 512 SE @ ≤720 MHz | DDR3/2133 | 45/65W | 155$ | (31. Juli 2014) |
A10-7770K | 4 | 3.4/3.8 GHz | 4 MB | Radeon R7 mit 384 SE @ ≤720 MHz | DDR3/2133 | 95W | 153$ | (14. Januar 2014) |
A8-7600 | 4 | 3.3/3.8 GHz | 4 MB | Radeon R7 mit 384 SE @ ≤720 MHz | DDR3/2133 | 45/65W | 105$ | (31. Juli 2014) |
A6-7400K | 2 | 3.5/3.9 GHz | 1 MB | Radeon R5 mit 256 SE @ ≤756 MHz | DDR3/1866 | 45/65W | 77$ | (31. Juli 2014) |
A4-7300 | 2 | 3.4/3.8 GHz | 1 MB | Radeon R5 mit 192 SE @ ≤514 MHz | DDR3/1600 | 45/65W | ? | Q3/2014 |
Athlon X4 860K | 4 | 3.7/4.0 GHz | 2 MB | deaktiviert | ? | 95W | ? | Q3/2014 |
Athlon X4 840 | 4 | 3.4/3.8 GHz | 2 MB | deaktiviert | ? | 95W | ? | Q3/2014 |
Athlon X2 450 | 2 | ? | 1 MB | deaktiviert | ? | 65W | ? | Q3/2014 |
Alle Kaveri-APUs kommen im Sockel FM2+ daher, welcher inkompatibel zum Sockel FM2 der Trinity- und Richlands-APUs ist. Benötigt werden daher durchgehend neue Mainboards für den Sockel FM2+, welche auf den Chipsätzen A55, A78 und A88X basieren. |
Nachtrag vom 5. August 2014
Zeitgleich zum offiziellen Markteintritt der 65W-Kaveris sind auch einige Benchmark-Artikel zum 65W-Spitzenmodell A10-7800 erschienen, welche die Performance dieser Mainstream-APU gegenüber vergleichbaren Prozessoren beleuchtet. Mittels des A10-7800 steht endlich ein preislich und von der Verlustleistung her passender Kontrahent zu Intels Zweikernern der Core i3 Serie zur Verfügung – das bisherige Kaveri-Spitzenmodell A10-7850K hat dafür die unpassende TDP (95W) sowie den zu hohen Preispunkt (173$ Listenpreis). Mit dem A10-7800 nähert sich die TDP dem Intel-Standard an (65W zu 54W), während der Preispunkt sowohl zu Listenpreis als auch zum Straßenpreis nahezu identisch ausfällt. Zum Nachteil von AMD ist es, daß Intel inzwischen mehrere taktschnellere Haswell-Zweikerner aufgelegt hat, so daß sich der A10-7800 nicht mehr mit dem zum Jahresanfang getesteten Core i3-4340 (3.6 GHz), sondern vielmehr dem Core i3-4370 (3.8 GHz) messen muß.
Vergleichs-CPU | CPU-Performance | iGPU-Performance | |
---|---|---|---|
TweakPC | Core i3-4340 (3.6 GHz) | AMD -10,2% | AMD +83,8% |
ComputerBase | Core i3-4330 (3.5 GHz) | - | AMD +78,6% |
AnandTech | Core i3-4330 (3.5 GHz) | AMD -21,1% | AMD +71,9% |
Hardware Canucks | Core i3-4330 (3.5 GHz) | AMD -0,1% | AMD +102,8% |
The Tech Report | Core i3-4360 (3.7 GHz) | AMD -7,9% | AMD +71,3% |
Die ermittelten Benchmark-Werte schwanken leider erneut von Artikel zu Artikel, so daß nur nach einer Mittelwert-Bildung ein halbwegs solides Ergebnis herauskommt. Gleiches gilt für die Stromverbrauchs-Messungen, bei welchen teilweise die Artikel sogar völlig konträre Ergebnisse aufwiesen: Zwar kam unter Last der A10-7800 überall als 10 bis 20 Watt stromfressender als ein Core i3 heraus, im Idle-Betrieb lag jedoch die AMD-APU bei zwei der Testberichte klar vorn, bei zwei anderen hingegen klar zurück. Hier scheint wohl der Einfluß des jeweils verbauten Systems sehr stark zu sein. Im Schnitt der Werte kann man sagen, daß der A10-7800 unter Idle in etwa wie ein Core i3 zieht, unter Last im Schnitt rund 15 Watt mehr. Gänzlich vergleichbar vom Stromverbrauch sind diese beiden CPUs daher nicht.
Core i3-4370 | A10-7800 | |
---|---|---|
Technik | Intel Haswell, 2C + HT @ 3.8 GHz, 20 AE @ 350/1150 MHz, DDR3/1600, 54W TDP | AMD Kaveri, 4C @ 3.7/4.0 GHz, 512 SE @ ≤720 MHz, DDR3/2133, 45/65W TDP |
Preislage | Listenpreis 149$, Straßenpreis ~140€ | Listenpreis 153$, Straßenpreis ~140€ |
Idle/Last-Verbrauch (übliches System) | ~35W/70W | ~35W/85W |
CPU Anwendungs-Performance | 100% | 85% (AMD 15% langsamer) |
CPU Spieleunterstützungs-Performance | 100% | ~65% (AMD ~35% langsamer) |
iGPU Spiele-Performance | 100% | 182% (AMD 82% schneller) |
In der Zusammenfassung der Ergebnisse ergibt sich ein gegenüber dem Kaveri-Launch doch ziemlich bekanntes Bild: Die CPU Anwendungs-Performance ist bei Intel gewohnt etwas besser, wobei der A10-7800 nun deutlicher gegenüber dem Core i3-4370 zurückliegt (-15%), als seinerzeit der A10-7850K gegenüber dem Core i3-4340 (-6,5%). Bei der CPU Spieleunterstützungs-Performance liegen keine neuen Werte vor, so daß wir in dieser Frage derzeit nur Schätzungen basierend auf früheren Messungen baugleicher CPUs anbieten können – aber hier wird sich natürlich überhaupt nichts an dem großen Vorteil der Intel-CPUs geändert haben. Bei der iGPU Spiele-Performance liegt der A10-7800 dagegen erneut in Front, der Vorteil ist nur minimal kleiner als bei den früheren Messungen und weiterhin überdeutlich zugunsten von AMDs APU.
Die sehr wenigen Messungen des A10-7800 unter mittels BIOS auf 45 Watt limitierter TDP zeigen dahin, daß der A10-7800/45W beim Stromverbrauch endlich herunterkommt auf die Werte der (normalen) Core i3 Modelle – was aber auch bedeutet, daß die stromsparenden S- und T-Modelle von Intel weiterhin einen Stromverbrauchs-Vorteil haben werden. Dafür verliert der A10-7800/45W dann ca. 10% Performance bei CPU und iGPU, wird das Performance-Verhältnis gegenüber den Core-i3-Modellen also nochmals ungünstiger. Weiterhin bestehen bleibt aber auch in dieser Situation AMDs enormer Vorsprung bei der iGPU-Performance. Bei Systemen, wo keine extra Grafikkarte verbaut werden kann oder soll, sind die Kaveri-APUs nach wie vor die mit (weitem) Abstand beste Lösung – nun auch unter niedrigen TDP-Größen. Bei anderen Anwendungszwecken bleibt Kaveri aber auch mit dem A10-7800 eine nicht wirklich ziehende Lösung.
Nachtrag vom 24. Oktober 2014
Prozessorenentwickler AMD hat mit Wirkung zum 20. Oktober die Listenpreise seiner Kaveri-basierten APUs deutlich abgesenkt, die Preissenkungen bewegen sich im Rahmen von 16% bis 31%. Die neue Preislage wurde faktisch nötig nach der letzten Bulldozer-Preissenkung zum Launch von FX-8370 & FX-8370E im September, womit die günstigsten Bulldozer-Prozessoren in den Preisbereich von unter 100 Dollar hineinreichen. Nunmehr ergibt die neue Preissituation wieder ein halbwegs passenden Verhältnis zwischen Kaveri- und Bulldozer/Vishera-Prozessoren. Zudem sollte die geänderte Preissituation eigentlich auch zu neuen Preis/Leistungs-Vergleichen gegenüber Intels Haswell-Prozessoren herausfordern, denn mit Pentium- und Core-i3-Modellen kann sich Kaveri ganz problemlos auch bei der CPU-Power anlegen.
Zuzüglich zur Preissenkung wird AMD ab Ende des Monats ein Mini-Spielebundle für alle A10-Prozessoren auflegen, also auch solche aus älteren Architekturen. Jenes Spiele-Bundle wird wie üblich per Download-Key den im Retail-Handel befindlichen Prozessoren beigelegt und besteht aus den drei Spielen Murdered: Soul Suspect, Sniper Elite III und Thief sowie der Bildbearbeitungssoftware Corel Aftershot Pro 2 – wovon man sich eine Anwendung aussuchen kann (Corel Aftershot Pro 2 ist nicht gänzlich kostenlos, aber man erhält jene für 5 Dollar anstatt des regulären Preises).
Kerne | Takt | L2 | Grafik | Speicher | TDP | Listenpreis | Release | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
A10-7850K | 4 | 3.7/4.0 GHz | 4 MB | Radeon R7 mit 512 SE @ ≤720 MHz | DDR3/2133 | 95W | 143$ (bisher: 173$) | (14. Jan. 2014) |
A10-7800 | 4 | 3.5/3.9 GHz | 4 MB | Radeon R7 mit 512 SE @ ≤720 MHz | DDR3/2133 | 45/65W | 133$ (bisher: 153$) | (31. Juli 2014) |
A10-7770K | 4 | 3.4/3.8 GHz | 4 MB | Radeon R7 mit 384 SE @ ≤720 MHz | DDR3/2133 | 95W | 123$ (bisher: 152$) | (14. Jan. 2014) |
A8-7600 | 4 | 3.1/3.8 GHz | 4 MB | Radeon R7 mit 384 SE @ ≤720 MHz | DDR3/2133 | 45/65W | 92$ (bisher: 101$) | (31. Juli 2014) |
A6-7400K | 2 | 3.5/3.9 GHz | 1 MB | Radeon R5 mit 256 SE @ ≤756 MHz | DDR3/1866 | 45/65W | 58$ (bisher: 77$) | (31. Juli 2014) |
A4-7300 | 2 | 3.4/3.8 GHz | 1 MB | Radeon R5 mit 192 SE @ ≤514 MHz | DDR3/1600 | 45/65W | ? | ? |
Athlon X4 860K | 4 | 3.7/4.0 GHz | 4 MB | deaktiviert | ? | 95W | ? | (Sept. 2014) |
Athlon X4 840 | 4 | 3.1/3.8 GHz | 4 MB | deaktiviert | ? | 65W | ? | (Sept. 2014) |
Athlon X2 450 | 2 | 3.5/3.9 GHz | 1 MB | deaktiviert | ? | 65W | ? | (Sept. 2014) |
Alle Kaveri-APUs kommen im Sockel FM2+ daher, welcher inkompatibel zum Sockel FM2 der Trinity- und Richlands-APUs ist. Benötigt werden daher durchgehend neue Mainboards für den Sockel FM2+, welche auf den Chipsätzen A55, A78 und A88X basieren können. |
Nachtrag vom 29. Oktober 2014
Der Planet 3DNow! ist der Frage nachgegangen, ob und in welcher Höhe die jüngsten Preissenkungen bei AMDs APUs im deutschen Einzelhandel angekommen sind. Nominell sind dabei die Preissenkungen der Straßenpreise klar niedriger als die Preissenkungen der Listenpreise – diese platte Rechnung bezieht aber nicht den Effekt mit ein, daß die Straßenpreise auch schon vor der Preissenkung teilweise klar unter den Listenpreisen lagen. Rechnet man dagegen die neuen Listenpreise um und vergleicht jene mit den aktuellen Straßenpreisen, passt es wieder bzw. liegen die aktuellen Straßenpreise teilweise sogar schon wieder etwas als die (umgerechneten) Listenpreise. Natürlich hat damit die aktuelle Preissenkung nur zum Teil zu niedrigeren Straßenpreisen geführt – und zum anderen Teil war die offizielle Preissenkung nur eine Reaktion auf schon unterhalb der Listenpreise liegende Straßenpreise.
Die eigentliche Frage zu diesen APU-Preisen ist aber sowieso, wieso AMD nicht von Anfang an mit dieser neuen Preislage angetreten ist. Die AMD Mainstream-APUs mögen technisch Vierkerner sein, von der Performance und dem Anforderungsprofil müssen sie sich dennoch mit Intels Zweikernern messen – und können diesen Wettstreit auch oftmals für sich entscheiden, wie die seinerzeitige Launch-Analyse zu Kaveri ergab. Um mit Intel in diesem, ausgerechnet auch noch stark preissensitiven Markt mithalten zu können, muß AMD jedoch nicht nur dieselbe Performance bieten, sondern – gegen den klaren Platzhirsch – eigentlich auch die besseren Preise bieten. Dazu im Widerspruch ging der A10-7850K seinerzeit jedoch mit 173$ Listenpreis in den Markt, während der schnellste Core i3 bei 149$ steht – und erst jetzt nach der offiziellen Preissenkung vom neuen Preis des A10-7850K mit 143$ knapp unterboten wird. Jenen – oder eigentlich noch einen besseren Preis – hätte AMD von Anfang an machen müssen, die Preise der Core i3 Prozessoren sind schließlich bekannt und über die letzten Jahre auch stabil. Ob diese späte Preissenkung AMD jetzt noch großartig weiterhilft, darf bezweifelt werden – die Urteile über Kaveri sind längst gefällt, da ist dann später nur schwerlich noch etwas dran zu ändern.