Zwar kann dieser Test nur einen kurzen Überblick über die Schlagfähigkeit von HyperThreading unter heutigen Spielen geben, die Resultate sind aber durchaus bemerkenswert: Klar ist erst einmal, daß HyperThreading fast überall merkbare Performancegewinne hervorbringt. Erstaunlich ist dabei die erreichte Höhe dieser Performancegewinne: Zumeist liegt man nahe der Hälfte des Performancegewinns durch DualCore. Gerade angesichts des dafür eingesetzten Siliziumcounts ist dies hochgradig bemerkenswert, steht doch DualCore mehrheitlich für 100 Prozent mehr Transistoren und wurde HyperThreading seinerzeit durch nur 5 Prozent mehr Transistoren erreicht.
Natürlich muß auch klar sein, daß diese in der Relation hohen Werte für HyperThreading auch durch eine immer noch vorhandene relative Schwäche von DualCore verursacht werden. Wie freuen uns heute zwar schon darüber, wenn irgendeine Anwendung mit 40 Prozent Leistungsgewinn auf DualCore reagiert – und angesichts der aktuellen Software-Lage ist dies derzeit auch ein gutes Ergebnis. Generell sollten allerdings langfristig Leistungsgewinne von 70 Prozent und mehr angestrebt werden, wobei dies in den meisten Fällen nur mit multithreaded geschriebener Software möglich sein dürfte. Erst dann dürfte sich allerdings zeigen, wie stark DualCore wirklich ist. Und es wäre zu vermuten, daß HyperThreading dann nicht mehr in die Nähe der Hälfte des Performancegewinns durch DualCore kommen wird, weil die Karten von HyperThreading wohl schon ausgereizt sind.
Auf der anderen Seite ist dieses gute relative Ergebnis für HyperThreading leider in vielen Fällen nicht mehr mit einem praktischen Nutzen verbunden. Wie unsere Benchmarks auch gezeigt haben, ist selbst ein hochgetakteter Pentium 4 für viele der heutigen Spiele nicht mehr schnell genug, um noch überall spielbare Frameraten liefern zu können. Dies fällt insbesondere dadurch stärker ins Gewicht, als daß man durch das Absenken der Bildqualitätsoptionen im Spiel zumeist keine höhere CPU-Leistung erreichen kann (im Gegensatz zu Grafikkarten), um dadurch noch irgendwie spielbare Frameraten zu bekommen. Zudem ist von den kommenden Spielen zu erwarten, daß dort der Pentium 4 nicht mehr nur bei ausgewählten Hardware-Krachern, sondern bei einer breiteren Masse an Games nicht mehr für vernünftige Frameraten sorgen wird. Die Zeit dieses Prozessor inklusive auch der gesamten Netburst-Architektur läuft bezüglich Computerspielen klar ab.
Das hindert uns natürlich nicht daran, Intel nachträglich noch ob der mittels HyperThreading erworbenen Verdienste bezüglich dem Anschub von HyperThreading- und damit gleichzeitig auch DualCore-optimierter Programmierung zu würdigen, ohne welche die heutzutage zu verzeichnenden Leistungsgewinne durch DualCore gerade im Spielebereich kaum möglich wären (bzw. erst in einiger Zeit anstehen würden). Womit die Arbeit der Prozessorenhersteller natürlich noch lange nicht beendet ist: Denn es sind bitte noch viel mehr Spieleentwickler davon zu überzeugen (und zu unterstützen), daß diese ihre Software gleich auf ManyCore-Prozessoren auslegen, denn die heutzutage verkauften Dual- und QuadCore-Modelle langweilen sich natürlich bei Tabellenkalkulation und Internetsurfen und wollen ihre fraglos vorhandene Power auch irgendwann einmal unter wirklich fordernder Software voll ausspielen ;).