16

Zen-Benchmarks unter AotS zeigen ansprechende Performance eines Vorserien-Samples

Noch nachzutragen von letzter Woche sind die ersten Zen-Benchmarks eines Vorserien-Samples, welche kurzzeitig in der Benchmark-Datenbank von Ashes of the Singularity aufgetaucht waren. Jene sind natürlich nicht ganz so einfach zu vergleichen – schon allein die real anliegende Taktrate ist ungewiß, da jene in dieser Datenbank nicht erfasst wird. Man kann ergo nur annehmen, daß das Zen-Sample wirklich mit den sich aus der OPN-Nummer "1D2801A2M88E4_32/28_N." ergebenden Taktraten von 2.8/3.2 GHz lief – dies wäre ein vergleichsweise niedriger Takt, welcher aller Wahrscheinlichkeit nach von den Verkaufsmodellen noch überboten wird. Die Varianz eines einzelnen Benchmark-Ablaufs, das praktische Vorhandensein von SMT beim Vorserien-Sample, unterschiedliche Spielversionen und andere benutzte Grafikkarten können genauso Einfluß auf das Ergebnis nehmen, demzufolge sind die Ergebnisse wirklich nicht auf die Goldwaage zu legen. Aber natürlich wird dies trotzdem getan, unter anderem von WCCF Tech, welche einige Vergleichsresultate im selben Standard-Test unter FullHD liefern:

Technik AotS, Standard, FullHD
Intel Core i5-6600K Skylake, 4C, 3.5/3.9 GHz 68,9 fps 118,8%
Intel Core i7-4790 Haswell, 4C+HT, 3.6/4.0 GHz 65,4 fps 112,8%
AMD Zen  (Vorserien-Sample) Zen, 8C (+HT ?), 2.8/3.2 GHz 58,0 fps 100%
Intel Core i5-4670K Haswell, 4C, 3.4/3.8 GHz 52,6 fps 90,7%
AMD FX-8350 Vishera, 8C, 4.0/4.2 GHz 42,0 fps 72,4%

Hieraus ergibt sich erst einmal ein kräftiger Performancegewinn gegenüber einem FX-8350 von immerhin +38% – allein dies dürfte AMD schon erheblich voranbringen, gerade wenn man ähnliches dann auch in der Anwendungsperformance der Zen-Prozessoren bieten kann. Bei der Gaming-Performance sind die Intel-Modelle nicht nur gewohnt vorn, sondern werden hierbei auch besonders schnell getaktete Prozessoren immer noch deutlich bevorzugt, was dann dem Vorserien-Sample von Zen naturgemäß weniger schmeckt. Gegenüber Intels Haswell-Generation kann sich der Zen-Prozessor gemäß diesen Benchmarks zwischen Core i5 (4C) und Core i7 (4C+HT) einordnen – im Vergleich mit Intels Skylake-Generation verliert der Zen-Prozessor dann jedoch selbst schon gegen einen Core i5.

An dieser Stelle muß man wirklich darauf hoffen, das die Zen-Prozessoren im Auslieferungszustand mit beachtbar höheren Taktraten antreten können. Bei guter Taktratenskalierung des Benchmarks dürfte man sich ab 3.2/3.6 GHz mit dem Core i7-4790 anlegen können, ab 3.3/3.7 GHz mit dem Core i5-6600K – was irgendwie das Ziel von Zen sein muß, schließlich sollte man Haswell schlagen und die Performance eines Skylake-Vierkerners ohne HyperThreading anpeilen. Ob AMD dies liefern kann, bliebe abzuwarten – die einen hoffen angesichts der bekannten Taktraten von Zen Vorserien-Samples auf Serien-Modelle mit bis zu 4 GHz Takt, während andere vor zu hohen Erwartungen warnen und Zen im Auslieferungstand eher nahe der 3-GHz-Marke einordnen. Da bleibt aus heutiger Sicht noch sehr viel Spielraum, welcher zu diesen sowieso mit einer gewissen Unsicherheit behafteten AotS-Benchmarks hinzukommt. Der ganz große Performance-Aufräumer scheint Zen jedoch nicht zu werden, von mehr als den von AMD vorab geweckten Erwartungen auf grob Haswell-Niveau sollte man daher besser nicht ausgehen.