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Spezifikationen zu Sapphires Radeon R300 Serie aufgetaucht

Nach den Spezifikationen zu den einzelnen Radeon R300 Modellen von MSI zeigen Videocardz nun die Spezifikationen der Sapphire-Modelle zu AMDs neuer Grafikkarten-Serie. Die neuen Angaben verdichten das Bild zur Radeon R300 Serie – zwar fehlen bei Sapphire die Angaben zum Speichertakt und zum verwendeten Grafikchip, aber dafür sind keine offensichtlichen Copy&Paste-Fehler enthalten. Dabei kommen allerdings auch eine gravierende Abweichung und eine kleinere Überraschung heraus: So wird die Radeon R7 370 bei Sapphire als mit nur 1024 Shader-Einheiten ausgerüstet beschrieben – bei MSI waren es noch 1280 Shader-Einheiten, aber dies könnte im Endeffekt auch nur ein weiterer Copy&Paste-Fehler gewesen sein. Mit nur 1024 Shader-Einheiten ist die Radeon R7 370 wesentlich schwächer, mehr in der Nähe zur Radeon R7 265 – allerdings wurde jene Karte von Anfang an so beschrieben, insofern könnte die neue Angabe wirklich passend sein.

Ein anderer Punkt besteht in der Bestätigung der nur 768 Shader-Einheiten bei der Radeon R7 360 – sprich dem Stand der Radeon R7 260. Gleichfalls nennt Sapphire aber auch deutlich niedrigere Taktraten als MSI, womit das ganze wieder etwas mehr Sinn ergibt – die default-Variante dürfte dann ähnlich der Radeon R7 260 aussehen und getaktet sein, nur eben mit gleich 2 GB Grafikkarten-Speicher (die Radeon R7 260 gibt es ausnahmslos nur mit 1 GB Speicher). Allerdings wird somit natürlich die Preissituation dieser Karte nochmals weltfremder: Die Radeon R7 260 1GB gibt es ab 100 Euro, die schnellere Radeon R7 260X 2GB ab 110 Euro – und nun soll die langsamere Radeon R7 360 über 130 Euro kosten? Mit aller ab-Werk-Übertaktung ist dies vermessen – und gerade im Mainstream-Segment darf man sich nun keine preislichen Irrtümer leisten, ansonsten bleiben die Karten halt wie Steine im Regal liegen.

Technik Board Power & Stromstecker Sapphire-Takt vmtl. AMD-Takt Perf.Index
Sapphire Tri-X R9 390X 8G D5 2816 Shader-Einheiten an einem 512 Bit DDR Speicherinterface, 8 GB GDDR5-Speicher 375W, 2x8pol. ≤1055/? MHz ≤1050/3000 MHz ~550-570%
Sapphire Nitro R9 390 8G D5 2560 Shader-Einheiten an einem 512 Bit DDR Speicherinterface, 8 GB GDDR5-Speicher 375W, 2x8pol. ≤1010/? MHz ≤1000/3000 MHz ~490-520%
Sapphire Nitro R9 380 4G D5 1792 Shader-Einheiten an einem 256 Bit DDR Speicherinterface, 4 GB GDDR5-Speicher 225W, 2x6pol. ≤985/? MHz ≤950/2750 MHz ~340-350%
Sapphire Radeon R9 380 2G D5 1792 Shader-Einheiten an einem 256 Bit DDR Speicherinterface, 2 GB GDDR5-Speicher 225W, 2x6pol. ≤985/? MHz
Sapphire Radeon R9 380 2G D5 ITX Compact 1792 Shader-Einheiten an einem 256 Bit DDR Speicherinterface, 2 GB GDDR5-Speicher 225W, 1x8pol. ≤980/? MHz
Sapphire Nitro R7 370 2G D5 1024 Shader-Einheiten an einem 256 Bit DDR Speicherinterface, 2 GB GDDR5-Speicher 150W, 1x6pol. ≤1000/? MHz ≤950/2750 MHz ~240-250%
Sapphire Dual-X R7 370 2G D5 1024 Shader-Einheiten an einem 256 Bit DDR Speicherinterface, 2 GB GDDR5-Speicher 150W, 1x6pol. ≤985/? MHz
Sapphire Radeon R7 360 2G D5 768 Shader-Einheiten an einem 128 Bit DDR Speicherinterface, 2 GB GDDR5-Speicher 150W, 1x6pol. ≤1060/? MHz ≤1000/3000 MHz ~175-190%

In jedem Fall mussten somit die Performance-Prognosen zu Radeon R7 360 & 370 neu bewertet werden: Die Radeon R7 360 wird, wenn sie denn per default auf ≤1000/3000 MHz daherkommt, exakt genauso wie die Radeon R7 260 takten – und sollte damit deren Performance-Index von 175% erben. Es besteht natürlich noch die Möglichkeit, daß die verbauten 2 GB Speicher der neueren Karte zu mehr Performance gerade in der heutigen Spiele-Situation verhelfen, deswegen lautet die aktuelle Performance-Prognose zur Radeon R7 360 auf ~175-190%. Die Radeon R7 370 muß hingegen angesichts der nur 1024 Shader-Einheiten und des augenscheinlich nochmals etwas niedrigeren default-Takts weiter nach unten eingestuft werden, aus vormals ~270-280% werden nunmehr nur noch ~240-250% – sprich das Niveau der Radeon R7 265 und vielleicht ein paar Prozentpünktchen mehr.

Von den Performance-Abständen her geht dies nun inzwischen in Richtung eines halbwegs stimmigen Portfolios – wenn denn AMD nicht noch weitere Grafikkarten-Modelle dazwischenschieben wollte. Verwunderlich wäre bei diesem Portfolio in jedem Fall die Verwendung von ausschließlich abgespeckten Versionen der Grafikchips Pitcairn (Radeon R7 370) und Bonaire (Radeon R7 360), obwohl diese Grafikchips seit längerem in Produktion sind und daher eigentlich auf exzellenter Fertigungsausbeute laufen sollten. Wie AMD dieses Portfolio letztlich gemeint hat, ergibt sich daher wohl erst morgen bei der offiziellen Verkündung aller Spezifikationen und Taktraten.