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Reloaded: Finale Spezifikationen der GeForce GTX 760 aufgetaucht

Obwohl man denken konnte, mit der Meldung zum Wochenanfang wäre das Thema der Spezifikationen der GeForce GTX 760 erledigt, bringen Videocardz nun nochmals neue Spezifikationen, welche bei den Taktraten abweichend zum bisher bekannten Stand sind. Im genauen soll die für den 25. Juni zu erwartende GeForce GTX 760 laut den früheren Daten von Chiphell mit 1072/1111/3500 MHz antreten, laut den neueren Daten von Videocardz allerdings nur mit 980/1033/3000 MHz – was bemerkbar weniger ist und daher auch für klar weniger Performance sorgen würde.

GeForce GTX 670 GeForce GTX 760
(980/1033/3000 MHz)
GeForce GTX 760
(1072/1111/3500 MHz)
GeForce GTX 770
Chipbasis nVidia GK104, 3,54 Mrd. Transistoren in 28mn auf 294mm² Chipfläche
Architektur Kepler-Architektur, DirectX 11.0
Technik 4 Raster-Engines, 1344 Shader-Einheiten, 112 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface 3 Raster-Engines, 1152 Shader-Einheiten, 96 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface 4 Raster-Engines, 1536 Shader-Einheiten, 128 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface
Taktraten 915/980/3000 MHz 980/1033/3000 MHz 1072/1111/3500 MHz 1046/1085/3500 MHz
Speicherausbau 3 GB GDDR5 2 GB GDDR5 2 GB GDDR5 2 GB GDDR5
Spiele-Verbrauch 143W ~140W ~160W 180W
3DC Perf.Index
(1920x1080 4xAA)
330% ~310% ~330-350% 380%
Listenpreis 319$ ~250$ 399$
Straßenpreis 270-320€ ~250-270€ 340-380€

Dies ist im Vergleich der Rohleistungen sofort augenscheinlich: Die GeForce GTX 760 auf 980/1033/3000 MHz hat nur einen minimalen Vorteil bei der ROP-Leistung gegenüber der GeForce GTX 670 und einen Gleichstand bei der Speicherbandbreite aufzubieten, liegt jedoch bei den wichtigen Punkten Rechen- und Texturierleistung bemerkbar gegenüber der GeForce GTX 670 zurück. Damit kann die auf 980/1033/3000 MHz laufende GeForce GTX 760 nur einen Performance-Index von grob 310% erreichen.

Zudem sind beide Meldungen sogar gleichzeitig plausibel – die frühere Meldung seitens Chiphell schlicht in diese Richtung hin, als daß es sich hierbei um die Daten einer ab Werk übertakteten Variante gehandelt haben könnte, welche bei der GeForce GTX 760 augenscheinlich auch wieder in großer Anzahl antreten werden. Der niedrigere Takt der default-Variante passt in jedem Fall viel besser zu den kürzlich ebenfalls aufgetauchten nVidia-eigenen Benchmarks der GeForce GTX 760 – zumindest wenn man sich allein den Vergleich der nVidia-Beschleuniger ansieht: Dabei ermittelte nVidia für die GeForce GTX 770 einen Performancevorteil von 22,6% gegenüber der GeForce GTX 760.

Dies passt allerdings kaum zu den hohen Taktraten von 1072/1111/3500 MHz, hierbei muß die Performance-Differenz zwischen GeForce GTX 760 & 770 einfach niedriger ausfallen (in Richtung 9-15%). Bezogen auf die niedrigeren Taktraten von 980/1033/3000 MHz für die GeForce GTX 760 passt diese nVidia-eigene Performance-Prognose dann allerdings regelrecht perfekt: Gemäß unseres Performance-Index sollte die GeForce GTX 770 um 22,6% schneller als die GeForce GTX 760 sein – was inklusive sogar der Kommastelle exakt auf die nVidia-eigene Performance-Prognose zu diesen Karten passt.

Welche der beiden Taktraten die letztlich finalen zur GeForce GTX 760 sein werden, soll damit an dieser Stelle (lieber) nicht festgelegt werden – aber bei breiterer Betrachtung der Dinge spricht alles eher für die niedrigeren Taktraten von 980/1033/3000 MHz: Die Performance passt exakt zur nVidia-Prognose und auch zu einer früheren nVidia-Roadmap, wo die GeForce GTX 760 etwas unterhalb der GeForce GTX 670 eingezeichnet wurde – und am Ende ergibt der genannte Preispunkt von rund 250 Dollar für die GeForce GTX 760 somit auch viel mehr Sinn. Was wirklich herauskommt bei der GeForce GTX 760, dürfte dann aber schon am kommenden Dienstag offiziell (zu deren Launch) erläutert werden.

Nachtrag vom 23. Juni 2013

Aus dem chinesischen Forum von PCEVA (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) stammen erste Spiele-Benchmarks zur am dienstäglichen 25. Juni zu erwartenden GeForce GTX 760 – allerdings auch hier wieder von einer ab Werk übertakteten Variante, welche auf 1072/1111/3500 MHz und damit deutlich schneller als der vermutliche Referenztakt von 980/1033/3000 MHz lief. In jenen Benchmarks erzielte die ab Werk übertaktete GeForce GTX 760 ein um 16,4% höheres Ergebnis als eine reguläre GeForce GTX 660 Ti (Perf.Index 280%) – was indirekt andeuten mag, daß eine GeForce GTX 760 auf Referenztakt in Richtung knapp 10% schneller als eine GeForce GTX 660 Ti herauskommen sollte. Dies sollte eigentlich nur für einen Performance-Index von 300-310% reichen – was das Performance-Feld der regulären Radeon HD 7950 (Perf.Index 300%), nicht aber daß der von nVidia eigentlich angestrebten Radeon HD 7950 "Boost Edition" (Perf.Index 320%) darstellt.

Die bisherige Darstellung der GeForce GTX 760 als möglicher Preis/Leistungs-Brecher bekommt damit deutliche Kratzer: Sofern es nVidia nicht gelingt, mit der GeForce GTX 760 die Performance der Radeon HD 7950 "Boost Edition" zu schlagen, nützt auch der allgemein als attraktiv angesehene Preispunkt der Karte bei einem Listenpreis von ~250 Dollar und zu erwartenden ersten Straßenpreisen von 250 bis 270 Euro nichts mehr – weil die Radeon HD 7950 "Boost Edition" selber schon zu Straßenpreisen von 250 bis 280 Euro erhältlich ist. Prinzipiell könnte die GeForce GTX 760 bei einem Listenpreis von ~250 Dollar im weiteren Verlauf des Sommers zwar auch schnell auf Straßenpreise von unter 250 Euro sinken – aber zu einem besseren Preis/Leistungs-Verhältnis gegenüber der Radeon HD 7950 "Boost Edition" reicht dies immer noch nicht aus, so lange nicht wenigstens deren Performance erreicht wird. Frühere Prognosen, die GeForce GTX 760 könnte sich eventuell sogar mit der Radeon HD 7970 anlegen, sind damit natürlich überaus obsolet.