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News des 9. August 2024

Der Marktstart von Ryzen 5 9600X & Ryzen 7 9700X sah in Deutschland bereits leicht unter Listenpreis bzw. UVP liegende Straßenpreise. Jene Differenz bewegt sich allerdings beiderseits derzeit nur um Rahmen von –3% unterhalb der UVP, gemessen am umgerechneten Listenpreis wäre es nochmals weniger – ergo nicht wirklich bedeutsam und auch noch kein klarer Hinweis auf demnächst weiter fallende Preise. In den USA ist die Preissituation klarer, dort werden beide neuen AM5-Prozessoren bei Newegg Cent-genau auf Listenpreis-Höhe angeboten. Die kleine Preis-Abweichung hierzulande dürfte in erster Linie darauf basieren, dass AMD die deutsche UVP gegenüber dem direkt umgerechneten Listenpreis großzügig nach oben gerundet hat. Für die Handelskette ist die UVP allerdings nirgendwo finanziell relevant, die eigenen Einkaufs- und Verkaufspreise ergeben sich durchgehend am US-Listenpreis abzüglich der jeweils gewährten Rabatte.

Liste (umgerechnet) UVP Straße Differenz
Ryzen 7 9700X $359 ~392€ 399€ ab 387€ –3%
Ryzen 5 9600X $279 ~305€ 309€ ab 299€ –3%
aktuelle Straßenpreise gemäß Geizhals

Dieses Prinzip hat einmal mehr AMDs eigener Online-Shop bestätigt, in welchem die beiden neuen Prozessoren laut der PC Games Hardware am Marktstart-Tag für 302 bzw. 389 Euro erhältlich waren – selbst im AMD-Shop somit leicht unterhalb AMDs eigener UVP für Deutschland. Der AMD-Shop benutzt dabei die simple Kalkulation US-Listenpreis zuzüglich lokaler Mehrwertsteuer und tagesaktueller Währungsumrechnung – ganz so wie es letztlich auch in der Handelkette passiert. Die deutsche UVP ist damit nicht grundlegend falsch, sondern einfach nur nicht in exakter Höhe belastbar. Demzufolge läßt sich aus dem hierzulande nun etwas unterhalb Listenpreis-Niveau befindlichen Straßenpreisen auch noch keine Preistendenz schlußfolgern. Jene könnte dennoch noch eintreten, wenn AMD die vergleichsweise mangelhaften Launch-Verkaufsstückzahlen ermittelt, welche bei der Mindfactory derzeit bei nur 5x Ryzen 5 9600X sowie 10x Ryzen 7 9700X liegen.

WCCF Tech berichten über weitere Hinweise auf Test/Validierungs-Aktivitäten von Intel an "Battlemage"-Grafikkarten. Konkret wurde eine Battlemage-basierte Lösung mit 14 Xe2-Kernen, 192-Bit-Speicherinterface und 12 GB GDDR6-Speicher auf 19 Gbps erspäht. Augenscheinlich handelt es sich hierbei um BMG-G21, den kleineren der beiden Battlemage-Chips – und dies auch nicht im Vollausbau, welcher laut verschiedenen Quellen bei 16 oder 20 Xe2-Kernen liegen wird. Leider sind immer noch nicht die Hardware-Daten der beiden Battlemage-Chips vollständig bekannt, wenngleich wenigstens der größere "BMG-G31" Chip bei 32 Xe2-Kernen an einem 256-Bit-Speicherinterface feststehen dürfte. Grob wird Intel bei der Battlemage-Generation mit derselben Anzahl an Hardware-Einheiten antreten, setzt somit voll auf Architektur- und Taktraten-Verbesserungen für einen Performance-Gewinn.

Intel BMG-G21 Intel BMG-G31
vermutliche Hardware-Daten 16-20 Xe2-Kerne, 192 Bit GDDR6-Interface, PCI Express 5.0 x8, ca. 250mm² Chipfläche 32 Xe2-Kerne, 256 Bit GDDR6-Interface, PCI Express 5.0 x16, ca. 350-400mm² Chipfläche
gemeinsame Verbesserungen Alchemist → Battlemage Architektur, 6nm → 4nm Chipfertigung, Einheiten-normierter Sprung zwischen +50% bis +80%
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen

Selbiger könnte durchaus kräftig ausfallen, wenn man die Vorzeichen von den integrierten Grafiklösungen mit Alchemist- bzw. Battlemage-Unterbau als Grundlage für Performance-Spekulationen zu Desktop-Battlemage nimmt. Eine andere Abweichung zwischen Alchemist und Battlemage wird die Stellung des zweiten Grafikchips sein: Während bei "Alchemist" der ACM-G11 (Arc A380) mit nur 25% der FP32-Einheiten und 37% des Speicherinterfaces von ACM-G10 (Arc A770) antrat, sind es beim BMG-G21 immerhin 50% der FP32-Einheiten sowie 75% des Speicherinterfaces von BMG-G31. Sofern der größere BMG-G31 tatsächlich (unteres) Midrange-Niveau erreichen kann, würde BMG-G21 gut im Mainstream-Segment landen. Das 192bittige Speicherinterface von BMG-G21 ermöglicht Intel zudem mit 12 GB VRAM eine interessante Speicherbestückung für jenes Marktsegment, in welchem AMD & nVidia (derzeit) noch deutlich zu oft nur 8-GB-Modelle stehen haben.

Der große schweizer Einzelhändler Digitec hat im Zuge der bekannten Stabilitäts-Probleme von "Raptor Lake" seine eigenen Defektquoten von AMD- und Intel-Prozessoren offengelegt, in Ergänzung der kürzlichen Angaben von Mindfactory & Puget Systems. Unter dem Stichwort "Defektquote" werden hier augenscheinlich alle Garantiefälle gezählt, womit in diesen Zahlen auch Defekte aus anderen Gründen als den Raptor-Lake-Problemen enthalten sind (eventuell auch Rückgaben aus nicht-Defekt-Gründen). Zudem endet diese Zählung immer mit dem Auslaufen der Garantiezeit, sprich kann die Quote bei älteren Prozessoren-Generationen nicht mehr steigen, während jene bei vergleichsweise neuen Prozessoren wie Intels 14. Core-Generation mit der Zeit natürlicherweise noch zunehmen wird.

Defektquoten AMD- und Intel-Prozessoren bei Digitec
Defektquoten AMD- und Intel-Prozessoren bei Digitec
(AMD-Teil unsererseits auf dieselbe Skala-Höhe wie beim Intel-Teil normiert)   © Digitec

Der Einzelhändler berichtet von deutlich ansteigenden Defektquoten bei Intel-Prozessoren ab dem Jahr 2023, im klaren Gegensatz zu den Jahren 2021 & 2022 und auch mit einem gegenläufigen Trend bei AMD-Prozessoren (Defektquote niedriger werdend). Dabei soll sich die Intel-Defektquote im zweiten Quartal 2024 auf fast der dreifachen Höhe gegenüber dem ersten Quartal 2021 befinden. Der vorstehenden Grafik ist jene Entwicklung natürlich nicht zu entnehmen, jene zeigt nur absolute Defektquoten pro Prozessoren-Modell an. Hieraus lassen sich allerdings die primären Übeltäter auf Intel-Seite gut in den jeweils schnellsten Modellen von 13. & 14. Core-Generation erkennen. Auch dass der Core i9-14900K bei weniger als der Hälfte der Verkaufsdauer bereits die absolute Defektquote des Core i9-13900K (deutlich) überbietet, zeigt darauf hin, dass die Probleme vornehmlich bei den allerschnellsten Modellen auftreten.

Shortcuts: VideoCardz berichten über Hinweise, dass "Arrow Lake" nun doch einen "Core Ultra 3" bekommen wird (nachdem es zuvor gegenteilige Gerüchte gegeben hatte). Jene sollen mit 8 CPU-Kernen – die Aufteilung in P- und E-Kerne ist noch unklar – zudem einen klaren Sprung bei der Kern-Anzahl hinlegen, zuletzt musste der Core i3 bei Intel mit 4 CPU-Kernen samt HyperThreading auskommen. Nochmals VideoCardz zitieren eine Intel-Bestätigung, dass sich (trotz der Streichung des "Intel Innovation 2024" Events) nichts an den Launch-Plänen zu "Arrow Lake" geändert hat bzw. Intel im Verlauf des Herbsts hierzu noch bedeutsames sagen will. WCCF Tech notieren die Aussage von Aoostar, wonach AMD die "Strix Point" APU für diesen Hersteller von Mini-PCs erst im Oktober tatsächlich liefern will. Dies dürfte wohl nicht der allgemeine Liefertermin sein, deutet aber darauf hin, dass AMD anfänglich nicht die Kapazitäten hat, um alle Marktsegmente umgehend mit "Strix Point" beliefern zu können.