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News des 8. März 2023

Die ComputerBase hat sich nun auch noch den Ryzen 9 7900X3D angesehen, das mittlere X3D-Modell, welches AMD weltweit den Testern nicht als offizielle Teststellung gegeben, den Händlern jedoch anscheinend in viel größeren Mengen gegenüber dem Ryzen 9 7950X3D ausgeliefert hat. Mit den bisher nur drei Testresultaten der Launch-Analyse zur Ryzen 9 7900X3D & 7950X3D war schwer ein Urteil zu fällen, aber nach diesem vierten Testbericht zu diesem mittleren X3D-Modell wird die Sache inzwischen fast sicher: Der Ryzen 9 7900X3D ist im Spiele-Einsatz ca. 7½% langsamer als der Ryzen 9 7950X3D, drei von vier Testberichten kommen mit nur geringer Abweichung auf genau dieses Ergebnis. Fügt man dies ins große Performance-Bild ein, dann ergibt dies ungefähr 1-1½ Prozentpunkt weniger als beim Core i7-13700K.

Spiele-Performance 7900X 7900X3D Diff. 7950X 7950X3D Diff. 7900X3D vs 7950X3D
Gamers Nexus 85,5% 92,2% +7,8% 88,7% 100% +12,7% +8,4% bzw. –7,8%
ComputerBase 83,2% 92,8% +11,5% 84,4% 100% +18,5% +7,7% bzw. –7,2%
PC Games Hardware 75,9% 92,6% +22,0% 77,0% 100% +29,0% +8,0% bzw. –7,4%
Tweakers 96,6% 101,3% +4,9% 94,8% 100% +5,5% –1,3% bzw. +1,3%

Der Ryzen 9 7900X3D kann somit augenscheinlich nicht die bisherige Tradition pflegen, dass alle Ryzen-Prozessoren ab 8 Kernen (und grob derselben TDP) bei der Spiele-Performance nur geringfügig auseinander liegen. Dieses nunmehr vergleichsweise sichere Ergebnis dürfte dann auch die Erklärung dafür abliefern, weshalb AMD den Ryzen 9 7900X3D nicht zu den Hardwaretestern gegeben hat – obwohl schließlich jede Menge Ware zur Auslieferung bereitstand. AMD hat hier glasklar verhindern wollen, dass die Hardwaretester diesen Performance-Nachteil noch vor dem Verkaufsstart thematisieren können. Leider sind die Hardwaretester in manchen Frage zu sehr auf die Hersteller angewiesen (eben bei diesen Teststellungen) und können es sich daher nicht erlauben, vorab (noch dazu auf Verdacht) demgegenüber eine Protest- oder gar Boykotthaltung einzunehmen.

Die PC Games Hardware hat hingegen einen hypothetischen "Ryzen 5 7600X3D" simuliert, sprich einen 6-Kerner mit 3D V-Cache, welchen AMD derzeit allerdings nicht in Planung hat. Jener verliert dann nur noch maßvoll gegenüber den anderen zwei kleineren Modellen – womit sich insgesamt das Bild ergibt, dass nur der Ryzen 9 7950X3D wirklich an den Intel-Modellen vorbeiziehen kann. Allerdings verbleibt hier weiterhin die große Unsicherheit, wie gut die simulierten Ergebnisse auf die realen Prozessoren passen, zumindest zum Ryzen 7 7800X3D wird sich dies in Monatsfrist ermitteln lassen. Die bisher vorliegenden simulierten Ergebnisse gehen in alle möglichen Richtungen, lassen somit sowohl die Hoffnung auf eine gegenüber dem Ryzen 9 7950X gleichwertige bis höhere Performance zu – als auch die (große) Möglichkeit offen, dass es leider genau in die andere Richtung geht.

Spiele-Performance 7600X3D 7800X3D 7900X3D 7950X3D
Status simuliert simuliert reale SKU reale SKU
PC Games Hardware 90,3% (–9,7%) 92,0% (–8,0%) 92,6% (–7,4%) 100%
Die Ergebnisse von echten 7600X3D & 7800X3D werden vermutlich von diesen simulierten Resultaten abweichen.

Problematisch ist das zurückhängende Ergebnis insbesondere für den Ryzen 9 7900X3D, denn ohne den Bonus des schnellsten Pferds im Stall wird auch der Preispunkt stärker beachtet – und jener sieht mit ~680 Euro nicht gerade günstig aus gegenüber dem im Spiele-Einsatz wenigstens gleich schnellen Core i7-13700K bei ~440 Euro. Aber vor allem für den Ryzen 7 7800X3D wäre ein besseres Performance-Ergebnis als nur auf Höhe dieses Core i7-13700K anzuraten, denn selbiges im April antretende X3D-Modell ist derzeit auf einen Einzelhändler-Preis von ~510 Euro zu schätzen (ausgehend von $449 Listenpreis und der bei den anderen X3D-Prozessoren angesetzten Preiskalkulation). AMD kann hierbei sicherlich mit X3D-Bonus und Energieeffizienz punkten, Intel hingegen mit dem besseren Preispunkt sowohl bei Prozessor als auch Plattform. Der Ryzen 7 7800X3D wäre sicherlich viel überzeugender, wenn zum Mehrpreis auch eine Mehrperformance dazugehören würde.

Die PC Games Hardware hat eine eigene Umfrage ausgewertet, welche die PCGH-Leser nach einem Effizienz-BIOS für Grafikkarten gefragt hat. Damit waren dann auch tatsächliche Effizienz-BIOSe gemeint, sprich nicht die von den meisten Grafikkarten-Herstellern derzeit gebotenen Quiet-Profile, welche oftmals nur gewisse Änderungen am Lüfter-Profil aufweisen und bezüglich der Energieeffizienz die vorhandenen Möglichkeiten allerhöchstens ankratzen. Zugunsten echter Effizienz-BIOSe stimmten satte 87,7%, weitere 6,1% hätten nix dagegen und nur 3,6% waren dagegen sowie 2,5% haben hierzu ihre Meinung im entsprechenden Foren-Thread genauer ausgeführt. Interessanten wollten von den Ja-Stimmen immerhin 59% ein solches Effizienz-BIOS sogar als erstes BIOS einer Grafikkarte sehen, sprich welches ohne Nutzer-Eingriff per default aktiv ist.

Dies ist ein überaus klares Ergebnis – und vor allem auch der Hinweis an die Grafikkarten-Hersteller, die zweifellos vorhandenen Möglichkeiten endlich einmal auszunutzen. Es ist auch der Hinweis, dass allein das Vorhandensein entsprechender Treiber-Optionen nicht ausreichend ist für diesen augenscheinlich hohen Bedarf: Obwohl nicht mit gefragt, kann man durchaus darauf setzen, dass nur eine Minderheit diese Treiber-Optionen für ausreichend hält – gefragt ist laut dem Umfrage-Ergebnis ein Automatismus oder aber zumindest ein simpler BIOS-Umschalter. Die konkreten Effizienz-Optionen sollte aber der Hersteller vorher selber austariert haben, jener hat da mehr Erfahrung und kann einfacher einen sowohl Betriebs-sicheren wie auch effizienten Zustand herausarbeiten. Das Ergebnis dieser PCGH-Umfrage entspricht im übrigen sinngemäß dem einer früheren 3DC-Umfrage bzw. ist sogar in der Höhe noch etwas stärker ausgeprägt.