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News des 5./6. August 2023

Der frühere Vergleich der Performance/Preis-Verhältnisse der aktuellen Ada/RDNA3-Generation gegenüber der vorherigen Ampere/RDNA2-Generation wird hiermit noch einmal mittels aktualisierten wie ergänzten Daten neu aufgelegt. Aktualisiert wurden hierbei die neuen Performance-Werte gemäß der entsprechenden Ausarbeitung von diesem Juli, ergänzt wurden die Werte der inzwischen erschienenen Grafikkarten: GeForce RTX 4060 Ti & 4060 sowie Radeon RX 7900 GRE. Bislang ergibt sich allerdings nur auf nVidia-Seite eine durchgehenden Linie, auf AMD-Seite fehlt hierfür noch der komplette Mittelbau auf Basis des Navi-32-Chips. Für nVidia kann man somit jedoch schon konstatieren, dass die aktuelle Ada-Lovelace-Generation in ihrer Gesamtheit keinen substantiellen Vorteil beim Performance/Preis-Verhältnis erbracht hat.

Dies wurde anfänglich etwas durch die GeForce RTX 4090 verwischt, hat sich nun allerdings mit dem Release der entsprechenden Mainstream-Lösungen überaus deutlich herausgestellt. Den Tiefpunkt hat nVidia dabei mit der GeForce RTX 4060 Ti 16GB geliefert, welche nicht einmal das Performance/Preis-Verhältnis der vorherigen Ampere-Generation erreicht. Dabei liegt die Aufgabe einer neuen Hardware-Generation natürlich darin, die vorherige Hardware-Generation beim Performance/Preis-Verhältnis überaus deutlich auf die Plätze zu verweisen, sprich es geht um Differenzen von +50% (als Mindestmaß!) bis zu +100%. Demzufolge rettet nVidia auch nicht der Punkt, dass alle RTX40-Beschleuniger derzeit gut 10% unter Listenpreis angeboten werden. Denn dies trifft letztlich auch auf die noch angebotenen Ampere-Beschleuniger zu – und darüber würde selbst die Ada-Lovelace-Kurve um 10% höher angesetzt immer noch keinen (echten) Generations-Sprung erreichen.

AMD hat diesbezüglich noch gewisse Chancen, sofern die kommenden Midrange-Lösungen preislich nicht zu hoch angesetzt sind. Wirklich große Sprünge beim Performance/Preis-Verhältnis sind aber auch auf AMD-Seite nicht zu erwarten, dafür ist der bisherige preisliche Ansatz bei der RDNA3-Generation schon zu hoch gewesen. Leider hat sich AMD an dieser Stelle von der Hochpreis-Strategie nVidias mitnehmen lassen und die eigenen Preise oftmals nur leicht niedriger angesetzt im Vergleich zu nVidia – ausreichend, um einen gewissen Performance/Preis-Vorteil zu generieren, aber keinesfalls ausreichend, um über die Preisschiene wirklich anzugreifen. Irgendwie scheint es derzeit sehr unmodern geworden zu sein, den Hardware-Käufer mit attraktiven Preispunkten zu locken – nahezu nach dem Apple-Motto, dass wenn etwas sehr teuer ist, es demzufolge "gut" sein muß.

Sicherlich spielt hier auch mit hinein, dass nVidia derzeit keine attraktiven Preispunkte bieten muß, da es genügend Käufer gibt, die sowieso nur nVidia-Hardware kaufen. Und weil dies so ist und somit unter realistischer Betrachtungsweise der für AMD erreichbare Marktanteil arg limitiert ist, versucht AMD seit einiger Zeit gar nicht mehr wirklich den Kampf um Marktanteile – sondern nimmt lieber die allgemein höheren Preislagen zugunsten der eigenen Marge dankbar mit. Damit haben sich beide großen GPU-Wettbewerber mit dem Status Quo im Grafikkarten-Markt weitgehend arrangiert und findet Wettbewerb nur noch zaghaft an der Oberfläche statt. Leider steckt Intel als einziger Anwärter, um diesem Dupol mal Beine zu machen, immer noch weit hinter den eigenen Plänen zurück – beharkt AMD & nVidia immer noch mit einer Technik-Generation, welche eigentlich mal gegen Ampere & RDNA2 antreten sollte.

VideoCardz berichten über zwei Angebote des deutschen Systemintegrators "Memory PC" zur Radeon RX 7900 GRE, aus welcher sich indirekt ein Einzelpreis für diese Karte errechnen läßt. In einem Fall sind es 1099 Euro für ein Grundsystem aus AM5-CPU, Mainboard und Grafikkarte, wobei abzüglich dieser zwei Komponenten die Radeon RX 7900 GRE somit ~665 Euro kosten würde. Im zweiten Fall sind es 999 Euro für ein AM4-Komplettsystem, welches nach dessen Herausrechnung somit ~660-690 Euro für die Radeon RX 7900 GRE ergeben (eigene Rechnungen gemäß aktueller Geizhals-Preise). Damit scheint Memory PC die Radeon RX 7900 GRE schon leicht unterhalb Listenpreis zu erhalten, denn jener würde umgerechnet einen deutschen Einzelhandelspreis von ungefähr 700 Euro ergeben. Dies steht allerdings durchaus im Einklang mit der restlichen Radeon RX 7000 Serie, welche inzwischen mehr oder weniger durchgängig etwas niedriger als zum umgerechneten Listenpreis angeboten wird.