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News des 5. Juni 2024

Laut WCCF-Tech-Redakteur Hassan Mujtaba @ X sind sich die nVidia-Partern auf der Computex 2024 absolut nicht einig in der Frage, wann nun "Gaming-Blackwell", sprich die GeForce RTX 50 Serie, erscheinen mag: Die eine Hälfte sagt viertes Quartal 2024, die andere Hälfte hingegen erstes Quartal 2025. Gefragt wurde hierbei explizit nach Desktop-Modellen, womit auch ein eventuelles Mißverständnis bezüglich den üblicherweise etwas später erscheinenden Mobile-Modellen vermieden sein sollte. In jedem Fall sieht dies nicht gut aus in der Frage, wie die GeForce RTX 50 schnell nach unten hin ausgebaut wird. Denn wenn GeForce RTX 5080 & 5090 derzeit noch eine Hängepartie für das Jahr 2024 sind, dann steht nicht unbedingt zu erwarten, dass da die anderen Modelle der GeForce RTX 5060 & 5070 Serien alsbald nachfolgen werden.

4 partners: RTX 50 is Q4 2024
4 partners: RTX 50 is Q1 2025 (CES)

Quelle:  Hassan Mujtaba @ X am 5. Juni 2024
 
I asked for desktops only
Quelle:  Hassan Mujtaba @ X am 5. Juni 2024

Selbiges hatte Kopite7kimi @ X kürzlich bereits angedeutet: Über Grafikkarten auf Basis der Blackwell-Chips GB205, GB206 & GB207 ist jetzt noch nicht zu diskutieren – augenscheinlich, weil jene erst mit einem gewissen Zeitversatz erscheinen werden. Denkbarerweise könnten diese drei Blackwell-Chips ihren Tape-Out noch nicht einmal hingelegt haben, da nVidia gerade für kleinere bzw. später erscheinende Chips üblicherweise nur ca. 6 Monate von Tape-Out bis Markteinführung benötigt und somit bei einem Marktstart erst 2025 deren Tape-Out nicht vor Sommer 2024 erfolgen muß. Denkbar aber auch, dass nVidia die drei kleineren Blackwell-Chips zuerst nur dem Mobile-Markt zuführt, wo man möglichst zeitig im Jahr 2025 ein neues Portfolio bieten will (nachdem die meisten neuen Notebook-Designs zum Jahresanfang aufgelegt werden) und daher die Zeitspanne zwischen Tape-Out und Desktop-Markteinführung bei GB205, GB206 & GB207 bedeutsam größer als ein halbes Jahr ausfällt.

Due to the order of product development, we will not see finished products other than GB202 and GB203 in the short term, we will not discuss GB205, GB206, and GB207 at this time.
Quelle:  Kopite7kimi @ X am 2. Juni 2024

Nochmals WCCF-Tech-Redakteur Hassan Mujtaba @ X stellt zudem die Behauptung in den Raum, RDNA4 würde erst 2025 antreten. Leider gibt es hierzu keine weitere Angabe, worauf diese Aussage basiert – angeblich soll es ja Computex-Geflüster sein. Dies ist dann wohl (vorerst) niedriger anzusetzen als die Aussage der Boardhersteller zu Gaming-Blackwell, nichtsdestotrotz angesichts des auffälligen Mangels zu anderen RDNA4-Informationen durchaus ernst zu nehmen. Denn während man bei Gaming-Blackwell letztlich schon um die Hardware-Daten der ersten konkreten Grafikkarte (in Form der GeForce RTX 5090) spricht, ist bei AMD noch gar nichts zu hören bezüglich der zukünftigen Radeon RX 8000 Modelle. In jedem Fall scheint es knapp zu werden mit dem vermeintlichen Zeitvorteil von RDNA4 gegenüber Blackwell – und im schlimmsten Fall ist AMD (mal wieder) später dran als nVidia.

RDNA 4 next year
Quelle:  Hassan Mujtaba @ X am 5. Juni 2024
 
That's the whisper on the Computex show floor.
Quelle:  High Yield @ X am 5. Juni 2024

Zum gestern schon thematisierten Punkt von HyperThreading & AVX512 in "Lion Cove" wäre nochmals genauer auszuführen, dass "Lion Cove" nicht gleich "Lion Cove" sein muß: Die gleiche Kern-Architektur kann zu unterschiedlichen Funktionalitäten bei diesen beiden Features führen und Intel dürfte diese Möglichkeit sogar tatsächlich ausnutzen. So scheint bei Lunar Lake wohl alles herausoperiert zu sein, was HyperThreading und wahrscheinlich auch AVX512 betrifft. Bei Arrow Lake bleibt abzuwarten, wie Intel dort deren Lion-Cove-Derivat aufbaut. Möglicherweise ist HyperThreading und AVX512 dort nur deaktiviert, aber weiterhin physikalisch vorhanden. Der im Gespräch befindliche Server-Prozessor "Granite Rapids" mit Lion-Cove-Kernen dürfte in jedem Fall AVX512 an Bord und aktiv haben, HyperThreading bleibt dagegen eine unsichere Geschichte. Hier gibt es im Server-Umfeld sowohl Beführworter als auch Gegner – letztere primär aus Sicht der IT-Sicherheit kommend, wo HyperThreading unter den Bedingungen von Cloud-Servern ein ständiges Risiko darstellt (und daher gern deaktiviert wird).

HyperThreading AVX512/AVX10
"Lion Cove" Architektur-seitig möglich möglich
"Lion Cove" in Lunar Lake Hardware-technisch entfernt wahrscheinlich Hardware-technisch entfernt
"Lion Cove" in Arrow Lake zumindest deaktiviert, möglicherweise auch Hardware-technisch entfernt
"Lion Cove" in Granite Rapids unsicher wahrscheinlich vorhanden & aktiv

Bei Datensicherheit weist man auf den kommenden "Cyber Resilience Act" (CRA) der Europäischen Union hin, welcher die Hersteller, Verkäufer oder Importeure inklusive sogar der jeweiligen Unternehmens-Führung haftbar macht für Produkte mit bekannten und ausnutzbaren IT-Schwachstellen. Kommt dies wirklich derart durch und wird so in nationales Recht übernommen, wäre dies ein mächtiger Hebel gegenüber der üblichen Schluderei der Hersteller insbesondere in Fällen, wo IT nur einen Teil des Produkts darstellt ("Smarte Geräte"). Damit wäre es nicht nur untersagt, Produkte mit bekannten IT-Sicherheitslücken in den Markt zu bringen, auch GAUs wie Root-Zugänge mit lächerlichen oder in der Firmware selbst hinterlegten Passwörtern müssten normalerweise genauso unter diese Regelung fallen. Hiermit könnte sich eventuell auch ein Hebel finden lassen, die Hersteller zum Patchen dieser GAU-Lücken auch nach dem Ende des nominellen Support-Zeitraums zu zwingen.