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News des 30./31. Dezember 2023

Eine andere Darstellungs-Form der Performance-Prognosen zum nVidia GeForce RTX 40 "SUPER"-Refresh (abgeleitet von einem Twitter-Posting) macht klarer, worauf das ganze letztlich hinausläuft. Denn behalten diese Performance-Prognosen recht, dann setzt sich die GeForce RTX 4080 Super knapp vor die Radeon RX 7900 XTX sowie die GeForce RTX 4070 Ti Super knapp vor die Radeon RX 7900 XT. Im Vergleich GeForce RTX 4070 Super gegen Radeon RX 7800 XT dürfte es sogar zu einem beachtbaren nVidia-Vorsprung reichen, aber hier muß nVidia auch die knappere VRAM-Ausstattung seiner Grafikkarte ausgleichen (zählt bei den höheren Modellen weniger, da dort generell wenigstens 16 GB geboten werden). Mit dem GeForce RTX 40 "SUPER" Refresh wetzt nVidia ergo die Scharte bei der Raster-Performance aus – dass man unter RayTracing vorn liegt, ist auf Basis der aktuellen Technik automatisch gegeben.

nVidia 4K Perf-Index AMD
GeForce RTX 4080 Super 16GB ~530-550%
530% Radeon RX 7900 XTX 24GB
GeForce RTX 4080 16GB 510%
GeForce RTX 4070 Ti Super 16GB ~450-470%
448% Radeon RX 7900 XT 20GB
GeForce RTX 4070 Ti 12GB 400%
GeForce RTX 4070 Super 12GB ~360-380%
344% Radeon RX 7800 XT 16GB
GeForce RTX 4070 12GB 324%

Dabei geht es primär um den optischen Vorteil – man will unter beiden Performance-Betrachtungsweisen vorn liegen, unabhängig davon, dass man eine etwaig fehlende Performance auch über einen besseren Preispunkt oder den Verweis auf andere Features ausgleichen könnte. Aber dies liegt nicht in der Denkweise nVidias: Da geht es darum, überall den längsten Balken zu haben. Und dies nicht einmal zur Ego-Befriedigung, sondern aus dem ganz profanen Grund, dass sich somit höhere Preise besser rechtfertigen lassen. Wenn die GeForce RTX 4070 derzeit unter der Raster-Performance hinter der Radeon RX 7800 XT zurückliegt, geht der höhere Preispunkt der nVidia-Karte einfach nicht. Bietet man hingegen mit der GeForce RTX 4070 Super wiederum die höhere Raster-Performance, ist der höhere Preispunkt gerechtfertigt, schließlich hat man noch die Vorteile nVidia-Features und RayTracing-Performance. Der GeForce RTX 40 "SUPER" Refresh wird also in erster Linie aus der Taufe gehoben, um keine Preise heruntersetzen zu müssen, sondern jene vielmehr obenlassen zu können.

Die PC Games Hardware hat einen Nachtest zu Intels Arc-Grafikkarten angetreten und dabei A580, A750 & A770 in den Vergleich mit den (bei der Performance) umherliegenden AMD- und nVidia-Grafikkarten gestellt. Die Titelgebung "A770 schlägt RTX 4060 und RX 7600" stellt sich allerdings nur ein, wenn man höhere Auflösungen als FullHD betrachtet oder aber alle Auflösungen zusammenrechnet (womit die höheren Auflösungen allein mengenmäßig dominieren). Doch die meisten Arc-Beschleuniger sind aus heutiger Sicht eher nur noch für das FullHD-Segment zweckmäßig, dies ergibt sich schon aus der Speicherbestückung von zumeist nur 8 GB. Somit sollte primär die erbrachte Performance unter der FullHD-Auflösung zählen – und da sind die Arc-Modelle bekannterweise etwas schwächer, wie kürzlich auch die Arc A580 bewiesen hatte.

FullHD WQHD 4K
Arc A770 LE 16GB 100% 100% 100%
GeForce RTX 4060 8GB 104% 98% 91%
Arc A750 8GB 90% 90% 85%
Radeon RX 7600 8GB 104% 98% 82%
Arc A580 8GB 82% 82% 75%
Radeon RX 6600 8GB 82% 76% 67%
gemäß der Raster-Benchmarks der PC Games Hardware unter 20 Spiele-Titeln

Aufgeholt hat Intel hingegen ganz klar bei den Treibern, welche inzwischen auf einem annehmbaren Niveau agieren, kaum noch große Schwächen bei einzelnen Spiele-Titeln aufweisen und wie bei AMD & nVidia entsprechend wichtiger Neuerscheinungen gepflegt werden. Diese Treiber-Arbeit mag keinen großen Performance-Boost erbracht haben (auch, weil man dramatisch schlecht laufende Titel gewöhnlich aus einem Performance-Index ausklammert), aber es hat die Arc-Grafikkarten aus dem Status "Spiel-Objekt für Hardware-Enthusiasten" in Richtung "nutzbare Beschleuniger" verschoben. Und genau das war wohl auch die Aufgabe dieser ersten Generation echter Desktop-Grafikkarten von Intel: Jene Hürde der Anfangsschwierigkeiten zu nehmen, für welche Zeit und Praxiseinsatz vonnöten sind, was zumeist nicht mehr im Labor lösbar war. Die gewonnenen Erfahrungen und die erreichten Fortschritte werden Intel enorm dabei weiterhelfen für alle kommenden Intel Grafikkarten-Generationen. Bei jenen ist Intel nunmehr natürlich in der Pflicht, gewisse noch vorhandene Problempunktr zu lösen – wie beispielsweise den immer noch zu hohen Idle- wie Last-Verbrauch der Intel-Grafikkarten.

Die ComputerBase hat hingegen einen "Kreuz-Test" aufgelegt: Schnelle CPU mit langsamer GPU – und umgekehrt. Ziel war der Darlegung des Punkts, wieviel CPU-Power man für dicke Grafikkarten benötigt und wie wenig schnelle Prozessoren mit einer langsamen Grafikkarte bringen. All dies ist allerdings primär Auflösungs-abhängig: Unter FullHD ist mit Mainstream-Prozessoren kaum eine vernünftige Grafikkarten-Skalierung zu erreichen, mit einem Ryzen 5 1600X liegen zwischen GeForce RTX 3060 und 4090 gerade einmal +10% Performance (mit einem Ryzen 9 7950X3D: +102%). Unter der 4K-Auflösung ist hingegen der Prozessor bei vergleichsweise mittelprächtigen Grafikkarten nahezu egal: Eine GeForce RTX 3060 gewinnt von Ryzen 5 1600X zu Ryzen 9 7950X3D gerade einmal +4%, selbst bei einer Radeon RX 6800 XT sind es nur +28%. Wie schon ganz zu den Anfangszeiten der 3D-Grafik gilt somit immer noch: CPU muß zu GPU passen, um das jeweils andere bestmöglich ausnutzen zu können. PS: Im 3DCenter-Forum gibt es eine andere Auswertungs-Form der Ergebnisse-Tabellen der ComputerBase – ausgewertet mit realen fps anstatt Prozentwerten.