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News des 30. November 2022

Mit den hohen Preislagen von GeForce RTX 4070 Ti & 4080 bringt nVidia den Grafikkarten-Markt in eine vergleichsweise "seltsame" Situation – in welcher bis auf das Spitzenprodukt in Form der GeForce RTX 4090 jedes Stück Mehrperformance gegenüber der vorherigen RT30-Serie extra zu löhnen ist. Bei der GeForce RTX 4090 geht deren hoher Preispunkt und demzufolge mageres Preis/Leistungs-Verhältnis (nur 80% des P/L-Niveaus einer GeForce RTX 3070) noch irgendwie in Ordnung, es handelt sich hierbei schließlich um das Spitzenprodukt und jenes trägt (wie üblich) seinen Haloprodukt-Preisaufschlag. Zudem kann sich die GeForce RTX 4090 sehr wohl in ihrer eigenen Produktklasse behaupten, das Preis/Leistungs-Verhältnis gegenüber der GeForce RTX 3090 ist um immerhin +60% höher (gemessen am Listenpreis, da es hier um den expliziten Generations-Vergleich geht und nicht um aktuelle Grafikkarten-Empfehlungen)

Liste 4K Perf. 4K P/L P/L im Generations-Vergleich Anmerkung
GeForce RTX 4090 $1599 640% 80% 3090→4090: +60% mehr P/L Haloprodukt-Preisaufschlag
GeForce RTX 4080 $1199 484% 81% 3080-10GB→4080: –14% weniger P/L (ungerechtfertigter) Haloprodukt-Preisaufschlag
GeForce RTX 4070 Ti $899 ~380% 84% 3070Ti→4070Ti: –7% weniger P/L (ungerechtfertigter) Haloprodukt-Preisaufschlag
GeForce RTX 3090 Ti $1999 408% 41% - Haloprodukt-Preisaufschlag
GeForce RTX 3090 $1499 376% 50% - Haloprodukt-Preisaufschlag
GeForce RTX 3080 Ti $1199 366% 61% - halber Haloprodukt-Preisaufschlag
GeForce RTX 3080 10GB $699 330% 94% - vergleichsweise "Normalpreis"
GeForce RTX 3070 Ti $599 271% 90% - vergleichsweise "Normalpreis"
GeForce RTX 3070 $499 250% 100% - alle P/L anhand dieser Karte normiert

Selbiges funktioniert bei GeForce RTX 4070 Ti und 4080 dann jedoch überhaupt nicht mehr: Deren Preis/Leistungs-Verhältnis steigt gegenüber der GeForce RTX 4090 nur noch marginal an, womit im Generations-Vergleich zu den jeweiligen RTX30-Vorgängern sogar leichte Minus-Werte herauskommen: Die GeForce RTX 4080 hat ein um –14% schlechteres Preis/Leistungs-Verhältnis gegenüber der GeForce RTX 3080 10GB, bei der GeForce RTX 4070 Ti liegt dieser Wert voraussichtlich um –7% gegenüber der GeForce RTX 3070 Ti (basierend auf einer Performance-Schätzung zur GeForce RTX 4070 Ti anhand früherer nVidia-Benchmarks zur GeForce RTX 4080 12GB). Bei der RTX40-Serie tragen somit GeForce RTX 4070 Ti & 4080 denselben Haloprodukt-Preisaufschlag wie die GeForce RTX 4090. Damit fehlt jedoch der typische Effekt einer neuen Grafikkarten-Generation, bei welcher das Preis/Leistungs-Verhältnis zumindest im Normalfeld deutlich nach oben gesetzt wird.

Oder anders formuliert: Aus Preis/Leistungs-Sicht heraus ist die RTX40-Serie nur eine Verlängerung der RTX30-Serie, für jedes Stück mehr Performance zahlt man auch entsprechend mehr (Ausnahme: GeForce RTX 4090). Dieser Punkt dürfte um so deutlicher werden, je kleinere RTX40-Grafikkarten nVidia herausbringt, denn jene reichen dann irgendwann an die Preispunkte der "normalen" RTX30-Beschleuniger heran. Selbst wenn nVidia mit diesen kleineren RTX40-Grafikkarten beginnt, dass ganze etwas zu "glätten" – der große Generations-Sprung im Preis/Leistungs-Verhältnis wird sich schwerlich auf dieser Ausgangslage (den hohen Preislagen von GeForce RTX 4070 Ti & 4080) erreichen lassen. Und leider kündigt sich bei AMD ähnliches an, wenn die kleinere Radeon RX 7900 XT kein deutlich besseres Preis/Leistungs-Verhältnis gegenüber der größeren Radeon RX 7900 XTX bietet. Auch hier zeigt sich wieder: Der Haloprodukt-Preisaufschlag wird übernommen ins weitere Portfolio.

Viel diskutiert wird derzeit ein (schon Anfang der Woche verlinkter) Test seitens der koreanischen Quasarzone (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) zur Leistungsfähigkeit der GeForce RTX 4090 mit geringeren Power-Limits oder alternativ mit Undervolting. Hiermit läßt sich gut erkennen, welches Optimierungs-Potential in der Karte steckt, gerade bezogen auf die Energieeffizienz. Undervolting erscheint dabei als die etwas zugkräftigere Maßnahme, wo eine stärkere Stromverbrauchs-Senkung bei gleichzeitig geringerem Performance-Verlust möglich ist. Jene Maßnahme ist allerdings etwas invasiver, bedeutet eine größere Vorsicht (zur System-Stabilität) und natürlich auch etwas Glück in der Silizium-Lotterie. Die Maßnahme des abgesenkten Power-Limits funktioniert hingegen durchgehend überall und zieht auch keine Stabilitäts-Fragen nach sich.

realer Chip-Takt Performance Stromverbrauch
GeForce RTX 4090 default 2726 MHz 100% 347W
@ Power-Limit 80% 2699 MHz 99,1% 326W  (-21W)
@ Power-Limit 70% 2602 MHz 97,8% 305W  (-42W)
@ Power-Limit 60% 2443 MHz 93,9% 268W  (-79W)
@ Undervolting 1000mV 2850 MHz 100,3% 323W  (-24W)
@ Undervolting 950mV 2745 MHz 98,8% 289W  (-58W)
@ Undervolting 900mV 2595 MHz 95,4% 252W  (-95W)
Auswahl der Meßergebnisse der Quasarzone unter 5 Spielen

Zu den seitens der Quasarzone notierten Stromverbrauchs-Werten wäre zu erwähnen, dass jene für eine GeForce RTX 4090 etwas niedrig aussehen, die Karte wurde zum Launch hingegen mit im Schnitt 418 Watt ausgemessen. Im Fall der Quasarzone-Messungen wird der Stromverbrauchs-Schnitt deutlich heruntergedrückt durch eine (relativ) hohe Zahl von Spieletitel mit geringer Auslastung der GeForce RTX 4090. Sinngemäß sollten andere Tests mit anderen Spielen natürlich trotzdem ähnlich ausgehen, die hier wirkenden Effekte gelten grundsätzlich. Selbst ausgehend von einem höheren Durchschnitts-Verbrauch sind somit durchaus (bei gutem Gelingen) 80-100 Watt Stromverbrauchsreduktion mit der GeForce RTX 4090 zu erreichen – nur eben nicht zwingend gleich auf unter 300 Watt, sondern bei anderer Spiele-Auswahl vielleicht "nur" auf unterhalb 350 Watt.