Notebookcheck bringen vermeintliche Gerüchte zu den Hardware-Spezifikationen der Ada-Lovelace-Grafikkarten GeForce RTX 4060, 4070, 4080 & 4090 aus dem chinesischen Bilibili-Forum daher. Allerdings dürfte es sich hierbei anzunehmenderweise weniger um Gerüchte, als denn vielmehr eine Hochrechnung auf Basis bestehender Informationen handeln – wie es in fernöstlichen Foren gern geschieht und wegen der Sprach- & Mentalitäts-Barriere nicht ganz so einfach zu erkennen ist. Ein Hinweis darauf liefert die konkrete Ausgestaltung der einzelnen nVidia-Grafikkarten, wo bei der GeForce RTX 4090 die kürzlich genannten Hardware-Daten mit einer deutlichen Abspeckung des AD102-Chips benutzt wurden – für die anderen Karten hingegen durchgehend der Vollausbau des jeweiligen Grafikchips angesetzt wurde.

Dies ist allerdings zumindest beim AD103-Chip unwahrscheinlich, denn nVidia läßt gern mindestens 2 Shader-Cluster unbenutzt stehen, um gewisse Reserven zu haben und zudem die Chip-Ausbeute hochzuhalten. Je größer der jeweilige Grafikchip ist, um so interessanter ist insbesondere letzterer Punkt – womit es in jüngerer Vergangenheit kaum noch Grafikkarten im Vollausbau des jeweiligen Grafikchips im initialen Portfolio für eine neue nVidia-Generation gab. Aber auch davon abgesehen ergeben sich einige Fehler dieser Bilibili-Daten gegenüber bereits bekanntem Wissen – wie der fälschlichen Verwendung von GDDR6X-Speicher bei GeForce RTX 4060 & 4070 oder den viel zu genauen Daten zum wohl noch gar nicht durch den Tape-Out gegangenen AD106-Chip. Wie gesagt ist die Chance darauf hoch, dass dies "nur" eine wohlfeile Hochrechnung darstellt – was nun auch nichts verkehrtes ist, gänzlich falsch kann es auf Basis der bekannten Chip-Daten zur Ada-Lovelace-Generation gar nicht werden.

Laut Twitterer Kopite7kimi sollte man sich von der Intel CPU-Generation "Lunar Lake" nicht zu viel versprechen – es soll sich um ein experimentelles Produkt handeln, welches auch von der Hardware-Ausstattung her am unteren Rand des Produkt-Portfolios angesiedelt scheint. Dies erinnert ein wenig an "Cannon Lake", welches mal Intels erste 10nm-Generation sein sollte, allerdings nicht über den Status eines Pipecleaners zu diesem Fertigungsverfahren herausgekommen ist. Zudem gab es von "Cannon Lake" auch nur Prozessoren der Y-Klasse – nichts, womit man eine tatsächlich neue Prozessoren-Generation im Verkaufs-Maßstab begründen kann. Läuft dies bei "Lunar Lake" ähnlich, dann dürfte eher denn der Nachfolger "Nova Lake" die 16. Core-Generation geben (und "Lunar Lake" hierzu womöglich nur einzelne Modelle beisteuern).

Lunar Lake is just a little guy, an experimental product.
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 26. Mai 2022

Allerdings ist sowieso noch reichlich in der Schwebe, in welchem Verhältnis zueinander die vorher bei Intel erscheinenden CPU-Generationen "Meteor Lake" und "Arrow Lake" stehen werden. Teilweise wird hierzu berichtet, dass jene gleichzeitig existieren sollen, weil einer der beiden rein Mobile und nicht auch für Desktop-Bedürfnisse ausgerichtet sein – irritierenderweise ist damit mal Meteor Lake und mal Arrow Lake gemeint. Wenn nun jedoch "Lunar Lake" als direkter Nachfolger wegfällt, muß zumindest "Arrow Lake" in jedem Fall eine vollwertige Generation bilden – ansonsten wird die Zeitspanne bis zum einem Ersatz zu groß. Generell scheinen sich Meteor Lake und Arrow Lake auch gut zu eignen als "typisches Intel Sockel-Gepann" – sprich, zwei CPU-Generationen auf demselben Sockel, so wie es Intel seit einiger Zeit praktiziert. Dies würde dann allerdings nahelegen, dass Meteor Lake und Arrow Lake jeweils vollständige CPU-Generationen sind – jeweils sowohl für Mobile als auch Desktop.

Da es in der Diskussion zu den jüngsten nVidia-Geschäftszahlen angesprochen wurde, soll es hiermit geliefert werden – eine Gegenüberstellung der Umsatz-Entwicklung von AMD, Intel & nVidia in den letzten paar Jahren. Hierbei hat sich gewaltig etwas getan im Größenverhältnis der Firmen zueinander bzw. primär gegenüber Intel. Denn während Intel sich kaum großartig von der Stelle bewegt hat, haben AMD wie nVidia über die letzten vier Jahre hinweg massiv zulegen können. Besonders drastisch ist das Beispiel der Quartalsumsätze vom ersten Quartal 2018: AMD mit (gerundet) 1,6 Mrd. Dollar, Intel hingegen mit 16,1 Mrd. Dollar beim Zehnfachen. Inzwischen kommen AMD & nVidia wenigstens kumuliert (14,2 Mrd. $) schon in die Richtung von Intels Quartalsumsätzen (18,4 Mrd. $) – und wenn diese Entwicklung derart weitergeht, liegen beide Herausforderer in absehbarer Zeit (kumuliert) auch einmal vor "Chipzilla".

Umsatz-Entwicklung von AMD, Intel & nVidia 2018-2022