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News des 27. Februar 2025

VideoCardz berichten von der offiziellen Vorstellung der Radeon RX 9070 & 9070 XT in China, welche augenscheinlich einen Tag früher als im Rest der Welt stattfand. Wichtigste Information hiervon war der Preispunkt, welchen AMD mit 4499 bzw. 4999 RMB festgesetzt hat. Angesichts der Tatsache, dass der nVidia-Listenpreis der GeForce RTX 5070 Ti in China bei 6299 RMB steht (bei einem US-Listenpreis von 749 Dollar), ergibt sich damit eine ziemlich belastbare Vorhersage für den US-Listenpreis von Radeon RX 9070 & 9070 XT: 549 bzw. 599 Dollar müssten es eigentlich sein, dies passt sogar ziemlich perfekt auf die genannten Zahlen sowie das RMB/Dollar-Verhältnis bei der GeForce RTX 5070 Ti zu. Zumindest die größere Radeon RX 9070 XT würde damit sehr interessant ausgepreist sein, bei der kleineren Radeon RX 9070 ist wegen der gleichpreisigen GeForce RTX 5070 sowieso nicht viel höheres zu erwarten gewesen.

Radeon RX 9070 Radeon RX 9070 XT
Chipbasis AMD Navi 48 XT (?) AMD Navi 48 XTX
Hardware 56 Shader-Cluster @ 256-Bit-Interface, 64 MB "Infinity Cache" 64 Shader-Cluster @ 256-Bit-Interface, 64 MB "Infinity Cache"
Taktraten 2070/2520 MHz & 20 Gbps 2400/2970 MHz & 20 Gbps
Speicherausbau 16 GB GDDR6 16 GB GDDR6
TDP 220W 304W
Listenpreis vermutlich $549 vermutlich $599
Release offizielle Vorstellung am 28. Februar (14 Uhr), Launch-Reviews am 5. März (15 Uhr), Marktstart am 6. März (15 Uhr)

Um wirklich große Anteile kann man sich hierbei kaum noch irren, ein Preispunkt von 699 Dollar für die Radeon RX 9070 XT ist damit aus dem Rennen. Passen die Performance-Werte halbwegs zu den Prognosen und kann AMD vor allem liefern, würde man den Grafikkarten-Käufern des Frühjahrs 2025 einen erheblichen Vorteil anbieten: Anstatt eine GeForce RTX 5070 Ti für ca. 1000 Euro eine Radeon RX 9070 XT für ca. 700 Euro, anstatt eine GeForce RTX 5070 für (geschätzt) ca. 750 Euro eine Radeon RX 9070 für ca. 650 Euro. Im Fall der beiden größeren Grafikkarten würde AMD grob dieselbe Raster-Leistung mit einem gewissen (aber nicht mehr übermäßigem) RayTracing-Abschlag mit einem deutlich besseren Preispunkt verbinden. Im Fall der beiden kleineren Grafikkarten würde AMD eine etwas bessere Raster-Leistung zu vermutlich nur kleinem RayTracing-Nachteil mit einer besseren VRAM-Ausstattung sowie einem gewissen Preisvorteil verbinden. Dies hört sich erst einmal recht attraktiv an, bedingt aber natürlich die Bestätigung des Preispunkts (mittels AMDs offizieller Vorstellung) sowie der tatsächlich erzielten Performance (mittels der Launch-Reviews zum 5. März).

VRAM Listenpreis erwartb. Realpreis akt. Straßenpreis 4K Perf-Index
GeForce RTX 5090 32 GB $1999 / 2329€ ~$2300 / ~2600€ ~3500€ 885%
GeForce RTX 5080 16 GB $999 / 1169€ ~$1150 / ~1300€ ~1600€ 585%
GeForce RTX 5070 Ti 16 GB $749 / 879€ ~$900 / ~1000€ ~1200€ 500%
Radeon RX 9070 XT 16 GB vermtl. $599 idealerw. ~$600 / ~700€ ? ~470-510%
Radeon RX 9070 16 GB vermtl. $549 idealerw. ~$550 / ~650€ ? ~410-440%
GeForce RTX 5070 12 GB $549 / 649€ vermtl. ~$650 / ~750€ ? ~370-390%

VideoCardz liefern zudem die Liste der FSR4-Spiele, welche derzeit 35 Titel umfasst. Beachtenswert ist hier vor allem, dass (auf Basis entsprechender AMD-Unterlagen) nochmals betont wird, dass AMDs Upscaler "FSR4" allein von RDNA4-Beschleunigern unterstützt wird und AMD derzeit auch kein Wort über einen eventuell späteren FSR4-Support für ältere AMD-Beschleuniger verloren hat. Der primäre Vorteil von FSR4 soll in einem nunmehr ML-basierten Upscaling liegen, womit man also an der Bildqualität arbeitet und hofft, nVidia diesbezüglich gleichwertiges entgegenzusetzen. Denkbarerweise ist dies nur sinnvoll mit RDNA4-Hardware umzusetzen, dies könnte aber genauso auch nur ein bewußt gewähltes Produktabgrenzungs-Merkmal sein. Bei der Framegenerierung bleibt es hingegen beim Stand von FSR3, es gibt somit auch weiterhin "nur" eine einfache Framegenerierung bei FSR4.

Twitterer Ian Cutress (ex-AnandTech-Mitarbeiter) zeigt eine interessante Info-Grafik mit der Aufschlüsselung der nVidia-Umsätze nach Weltregionen. Einzurechen ist hierbei, dass nVidia natürlich nicht am Endkundenmarkt verkauft, sondern nur an Grafikkarten-Hersteller, Notebook-Hersteller und letztlich HPC/KI-Firmen – im letzteren Fall das einzige Geschäft, wo nVidia nicht nur die Chips zuliefert, sondern komplette Lösungen. Daraus erklärt sich zum einen, wieso der US-Absatz von nVidia derart gegenüber dem Stand von 2022/23 explodiert ist. Ein anderer bemerkenswerter Punkt ist die Absatz-Explosion von Singapur. Gerade wenn man es mit 2022/23 vergleicht, fällt auf, dass hier niemals reguläre Consumer-Ware dahinterstehen kann, sondern wenn dann nur HPC/KI-Beschleuniger. Für den Kleinstaat (6 Mio. Einwohner) ist diese Absatzmenge jedoch deutlich zu groß, da jetzt auch keine bedeutsamen HPC/KI-Unternehmen aus Singapur bekannt sind. Diese Statistik nährt somit die (vorher schon geäußerte) Vermutung, dass Singapur als Relais dient, um die US-Handelsbeschränkungen gegenüber China breit zu umgehen.

Die Steam-Webseite offeriert die Systemanforderungen für "Metal Gear Solid Δ: Snake Eater", dem Remake des 2004er PS2-Titels "Metal Gear Solid 3: Snake Eater". Das auf Basis der Unreal Engine 5 neu kreiierte Spiel soll erst am 28. August 2025 erscheinen und kommt mit verhältnismäßig maßvollen Systemanforderungen zumindest auf Prozessoren-Seite daher. Die RAM- und Festplatten-Anforderungen sind hingegen zeitgemäß, gleiches trifft auch auf die Grafikkarten-Anforderungen zu: GeForce RTX 2060 Super im Minimum sowie GeForce RTX 3080 in der Hardware-Empfehlung, welche wohl die FullHD-Auflösung mit hochklassiger Bildqualität meint. Beachtenswert ist die Notiz der Speichermenge zur genannten GeForce RTX 2060 Super im Minimum, was nahelegt, dass man diese 8 GB Grafikkartenspeicher dann auch von anderen Grafikkarten sehen will – bereits für das Minimum wie gesagt.

offizielle PC-Systemanforderungen für "Metal Gear Solid Δ: Snake Eater"
Minimum Empfehlung
System Windows 10/11 64-Bit, DirectX 12, 100 GB freier Festplatten-Platz (SSD durchgehend empfohlen)
CPU Core i5-8600 oder Ryzen 5 3600 Core i7-8700K oder Ryzen 5 3600
Speicher 16 GB RAM 16 GB RAM
Grafik GeForce RTX 2060 Super GeForce GTX 3080

Shortcuts: WCCF Tech berichten über Aussagen von nVidias CEO Jensen Huang, wonach nVidia weiterhin an der jährlichen Release-Kadenz im HPC/KI-Segment festhalten will. Damit ist in diesem Frühjahr (wohl zu nVidias Hausmesse GTC) die nächste Welle an HPC/KI-Beschleunigern zu erwarten, genannt wurden hierzu "Blackwell Ultra" und aber auch "Vera Rubin". Im Zuge der Analysten-Gesprächen zu den aktuellen nVidia-Quartalszahlen erklärte nVidia im übrigen das schwache Abschneiden der Gaming-Sparte mit einem "begrenzten Angebot an Blackwell- und Ada-GPUs". Dies bestätigt die schon geäußerte Auslegung, dass nVidia durch den diesesmal sehr zeitigen Rückzug der Alt-Beschleuniger und mangels Lieferbarkeit der Neu-Beschleuniger faktisch in einem "Liefer-Loch" sitzt, somit sehr wohl mehr hätte verkaufen können und nicht irgendwie durch eine (vermeintliche) Stärke der Konkurrenz an Marktanteilen verloren hat.