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News des 26. Februar 2007

Laut HKEPC trägt man sich bei AMD mit Planungen, CrossFire künfig für die Mainboard-Chipsätze aller Anbieter zu öffnen. Der Grund hierfür soll wohl in dem bisher geringen Markterfolg von CrossFire liegen – in der Tat liegt SLI bei den installierten Systemen extrem weit vorn (laut Valve mit 96 zu 4 Prozent), auch wenn CrossFire technisch inzwischen ähnlich ausgereift ist. Zudem entzieht die AMD/ATI-Übernahme den (nunmehr) AMD-Chipsätzen natürlich allmählich den Intel-Markt, was auch nicht gerade zur CrossFire-Ausbreitung beiträgt. Insofern scheint AMD hier wohl den richtigen Zug zu machen – was den Anwender freuen und langfristig wohl nVidia unter Druck bringen dürfte, gleiches bei SLI zu ermöglichen. Technisch ist die Realisierung von CrossFire und SLI auf den Mainboard-Chipsätze anderer Hersteller keine Sache, dies war immer nur ein lizenzrechtliches Problem.

Die Firma Novel Concepts will einen revolutionären Heatspreader namens IsoSkin entwickelt haben, welcher Wärme 20mal besser ableiten kann als das bisher für Heatspreader benutzte Kupfer. Damit ist aber nicht das Ende der Kühler und Lüfter eingeläutet, wie manche Berichterstattung zum Thema glauben lassen mag, da die bessere Weiterleitung der Wärme durch den IsoSkin-Heatspreader eigentlich überhaupt nichts mit der Ableitung der entstehenden Wärme an die Umgebungsluft zu tun hat. Ein Chip (ob CPU oder GPU) mit IsoSkin-Heatspreader wird also weiterhin denselben Kühler & Lüfter benötigen wie vorher, da die abzutragende Abwärme weiterhin genauso groß bleibt ...

... Der Vorteil durch einen IsoSkin-Heatspreader liegt vielmehr darin, dass die Wärme schneller vom Chip in den eigentlichen Kühler abgegeben wird. So lange also Kühler & Lüfter diesen schnelleren Wärmetransport auch bewältigen können (und nicht ihrerseits zu heiss werden), kann der Chip mittels des IsoSkin-Heatspreader also kühler gehalten und damit eventuell höher getaktet werden. Dabei könnte sich allerdings sogar der Effekt ergeben, dass Kühler & Lüfter leistungsfähiger sein müssen als heutzutage, da der IsoSkin-Heatspreader schließlich die im Chip entstehende Abwärme in einer kürzerer Zeit zur Kühler/Lüfter-Kombination befördert, womit diese gewungen wird, die ankommende Abwärme ebenfalls schneller im Kühler zu verteilen und mittels des Lüfters abzutragen.

Gemäß der PC Games Hardware hat der Speichermodul-Hersteller SuperTalent einen ersten DDR3-Speicher angekündigt, welcher dann wohl den Marktstart von DDR3 zusammen mit den kommenden Mainboard-Chipsätze der Bearlake-Familie von Intel begleiten wird. Allerdings wurde bislang nur ein Speicher der Sorte DDR3/800 angekündigt – was niemanden vom Hocker reissen dürfte, existiert (in der Pro/MHz-Leistung geringfügig schnellerer) DDR2-Speicher doch schon längst auf dieser Taktstufe und ist sogar bis zu DDR2/1250 schon lieferbar. Rein von den Taktfrequenzen her macht DDR3 somit eigentlich erst ab DDR3/1333 einen ersten, zaghaften Sinn. Schneller als mit DDR2/1250 dürfte man damit aber nicht kommen – ganz abgesehen davon, dass es bis zum DDR3-Marktstart eventuell auch schon DDR2/1333 zu kaufen geben könnte ...

... Damit wäre erst DDR3/1600 der Heilsbringer für DDR3 – welches es allerdings erst spät im Jahr 2008 geben soll, selbst DDR3/1333 wird wohl zum Marktstart von DDR3 noch nicht zur Verfügung stehen und ist derzeit irgendwann in der Nähe des Jahreswechsels 2007/08 zu erwarten. Noch schlimmer wird es für DDR3, wenn man sich anschaut, wieviel Speicher-Performance die weiterhin an einen FrontSideBus gekoppelten (und damit limitierten) Intel-Prozessoren überhaupt vertragen können: Wenn Intel mit der Core 2 Duo E6x50 Serie den FSB1333 zur Jahresmitte einführen wird, bedeutet dies, dass auf einem Mainboard-Chipsätze mit DualChannel-Speicherinterface genau DDR2/667 nötig wäre, um dieselbe Bandbreite wie bei FSB1333 auch speicherseitig zu erreichen ...

... Zweifellos kann man dann noch zur nächsthöheren Speichertaktung greifen, um ein paar noch vorhandene Restpunkte an Performance herauszuholen, ergo DDR2/800 (oder auch DDR3/800, wobei letzteres allerdings wie gesagt auf gleichem Takt etwas langsamer ist und anfänglich auch sicherlich etwas mehr kosten wird). Mit einer noch höheren Speichertaktung erreicht man dann aber bei Intels FSB1333-Prozessoren keinerlei weitere Mehrperformance, es limitiert dann der FrontSideBus. Um also die höheren DDR3-Taktungen wirklich ausnutzen zu können, müsste Intel den FrontSideBus seiner Prozessoren maßgeblich erhöhen: Für DDR3/1066 auf mindestens FSB1600 (besser FSB2133), für DDR3/1333 auf mindestens FSB2133 (besser FSB2666) ...

... Und da jene FSB-Erhöhungen derzeit noch nicht in den Intel-Roadmaps für Desktop-Prozessoren zu finden sind (der Xeon soll allerdings demnächst FSB1600 erreichen), darf der Sinn von DDR3-Speicher zumindestens für das Jahr 2007 ganz stark hinterfragt werden. Einen kleinen Ausweg hat Intel allerdings: Bei Mainboard-Chipsätzen mit integrierter Grafikeinheit, wo sich also der Grafikchip auch mit an der Bandbreite des Hauptspeichers bedient, bringt jede Erhöhung des Speichertaktes immer noch weitere Mehrleistung. Für die Allgemeinheit ist dies allerdings nicht relevant, diese wird durch DDR3-Speicher ohne weitere FSB-Erhöhung ein Leistungs-Placebo zum voraussichtlich sogar noch höheren Preis verkauft bekommen ...

... Und damit keiner sagen kann, wir würden uns generell gegen DDR3-Speicher oder technischen Fortschritt im allgemeinen aussprechen: DDR3-Speicher ist gut und sinnvoll! Aber nur, wenn es höhere Taktfrequenzen als bei DDR2 gibt und und bei Intels Prozessoren der FrontSideBus dementsprechend angepasst wird, dass man den höheren Takt von DDR3 auch ausnutzen kann – oder aber wenn man ähnlich AMD seinen Prozessoren ein integriertes Speicherinterface spendiert, welche mit den höheren DDR3-Taktungen umgehen kann. Nicht sinnvoll ist DDR3 nur dann, wenn entweder keine höheren Taktfrequenzen als bei DDR2 erreicht werden (sollte einleuchten) oder aber der FrontSideBus so niedrig liegt, dass die höhere Taktung von DDR3 nicht ausgenutzt werden können (halt eine technische Limitierung von Prozessoren mit FrontSideBus).

Die Macher des ARD-Magazins Panorama haben in ihrem eigenen Forum auf die seitens der Gamer-Szene geäußerten Vorwürfe über die Unkorrektheiten des TV-Beitrags von letzter Woche über sogenannte Killerspiele geantwortet. Dabei versuchen die Panorama-Macher einiges klarzustellen, wobei sich allerdings gerade deshalb der Eindruck einer stark tendenziellen Berichterstattung nochmals verstärkt: Wenn man sich überall nur die Extreme herauspickt, diese aber mehrheitlich als allgemeingültig darstellt, ist man sicherlich weit entfernt von einer journalistisch sauberen Arbeit. Dazu gehört auch der von uns angemängelte Punkt, das Spielziel von Call of Duty würde darin liegen "möglichst viele Menschen töten, je blutiger desto besser" ...

... Denn dies bezieht sich gemäß der nachträglichen Panorama-Klarstellungen auf Deathmatch-Modus des Spiels – wobei man in Bezug auf ausschließlich jenen Deathmatch-Modus der ersten Satzteil durchaus so stehenlassen kann (die Fragen, ob man in Spielen wirklich auf "Menschen" schiesst und diese damit dann auch "töten" kann, einmal dahingestellt). Der zweite Satzteil ist und bleibt aber natürlich schwerster Unsinn. Viel gewichtiger ist aber, dass es seitens Panorama nach wie vor keine Erklärung dazu gab, wieso man GTA: San Andreas als Spielziel ein "wer hier möglichst viele Frauen vergewaltigt, gewinnt" andichtete – selbst der von Panorama zur "Verteidigung" angeführte HotCoffee-Mode ermöglicht dies nicht im Ansatz ...

... Hier wird sich das ARD-Magazin auch nicht herausreden können und es bleibt zu hoffen, dass die Angelegenheit so oder so noch ein Nachspiel haben wird. Presserechtlich wird sich allerdings leider kaum etwas machen lassen, da der Deutsche Presserat unverständlicherweise keine Zuständigkeit für Rundfunk-Angebote besitzt. Trotdem probieren es wohl einige Call-of-Duty-Spieler, was allerdings auch nicht schaden kann. Zudem tut sich wohl endlich bei den Spieleherstellern etwas: Wie der Heise Newsticker berichtet, wollen der Verband der deutschen Internetwirtschaft sowie der Bundesverband der Entwickler von Computerspielen mittels eines "Arbeitskreis Games" das Ansehen von Computerspielen in Deutschland stärken.