Die YouTuber von Hardware Unboxed und KitGuru haben in vielbeachteten Test die Performance-Wirkung des AMD-Patches in Windows 24 H2 untersucht, welche AMD bezüglich der mangelhaften Spiele-Performance von Ryzen 9000 herausgestrichen hatte. Und in der Tat kann sich hiermit eine durchschlagende Performance-Verbesserung ergeben: Ein Ryzen 7 9700X profitierte bei Hardware Unboxed im Schnitt von 43 Spiele-Benchmarks selbst unter durchschnittlichen Frameraten (unter FullHD) um immerhin +11%, was für die Spiele-Performance von Prozessoren fast eine ganze Welt darstellt. Allerdings ergibt sich damit nur eine minimale Verbesserung zwischen Zen 5 und Zen 4, denn ein Ryzen 7 7700X erzielte bei derselben Benchmark-Ansetzung einen Performance-Gewinn von +10%, Zen 5 gewinnt hiermit gegenüber Zen 4 nur einen mageren Performance-Punkt hinzu. Die deutlich kürzeren Benchmarks von KitGuru bestätigen diese Einschätzung im groben, wenngleich dort deutlich geringere absolute Performance-Gewinne erzielt wurden.

Zumindest bezüglich der besseren Positionierung von Ryzen 9000 gegenüber dem eigenen Vorgänger hilft dies AMD also wohl nicht wesentlich weiter, wenngleich man einen derartigen Performance-Gewinn (unter einzelnen Spieletitel im Feld von +30% und mehr) sicherlich gern mitnimmt. Die Frage, inwiefern dies auch auf Intel-Hardware zutrifft, konnte hingegen nur unzureichend beantwortet werden: Ein Core i5-14600K erreichte bei Hardware Unboxed im Schnitt +6%, lief aber nur exemplarisch unter 4 anstatt der ansonsten angesetzten 43 Benchmarks. Diesbezüglich sollte man besser noch einmal gründlich nachtesten: Mit allen Benchmarks für alle (wichtigen) Prozessoren und auch eine expliziten Auswertung der Minimum-Frameraten, um vor eventuellen Überraschungen gefeit zu sein. Die Tendenz dieser Benchmarks sagt allerdings aus, dass sich zwar AMD-intern kaum etwas bewegt, die AMD-Prozessoren mit diesem Windows-Update allerdings wohl doch leicht gegenüber Intel zugewinnen – was noch mittels erschöpfender Benchmarks zu beweisen wäre.

In der Frage der Ryzen 9000 Performance ist somit das letzte Wort noch nicht gesprochen. Rein bezüglich der absoluten Performance-Werte erscheint da noch so einiges möglich: Zum einen mit den Verbesserungen von Windows 11 24H2, zum anderen über den "Admin-Trick", welchen Microsoft auch noch in Mehrperformance ohne Benutzung des Admin-Modus überführen sollte. Wie viel davon relative Mehrperformance für Ryzen 9000 wird (sprich höherer Vorteil gegenüber anderen Prozessoren), ist noch weitgehend unklar, aber augenscheinlich ist dies nur ein Bruchteil der absoluten Mehrperformance. In der Summe mehrerer kleiner relativer Vorteile könnte sich allerdings auch hier eine optisch ansprechende insgesamte Verbesserung zwischen Zen 4 und Zen 5 ergeben. Dies müsste allerdings nach dem Vorliegen aller Patches sauber über komplette Benchmark-Felder ausgetestet werden, einzelne Tests ergeben letztlich nur Hinweise, aber keine echte Belastbarkeit der Performance-Aussage. Denkbarerweise wird dies alles erst beim Arrow-Lake-Launch (17. Oktober) passieren, bis dahin dürfte vieles zu dem Fall Stückwerk sein.

Von Twitterer TechEpiphany kommen die Grafikkarten-Verkaufszahlen der Mindfactory für die 34. Woche, welche einen leicht erholten Absatz & Umsatz zeigte, aber natürlich weiterhin im Sommerloch steckt. Zwischen AMD & nVidia bewegte sich sich etwas zugunsten von AMD, was wohl keinen echten Trend darstellt, jedoch zumindest wieder etwas weg führt von den schwachen AMD-Absätzen zur direkten Jahresmitte. Die Verkaufs-Topliste sieht nach einiger Zeit mal wieder die Radeon RX 7800 XT an der Spitze, auf allerdings absolut gesehen vergleichsweise schwachen Absatzzahlen und mit der Meute der "SUPER"-Grafikkarten direkt nachfolgend. Überraschend sind hingegen immer wieder die guten Absätze zur GeForce RTX 4060 Ti – wo man nur hoffen kann, dass hierbei die große Mehrzahl zugunsten der 16GB-Modelle ergeht (wird leider in der Statistik nicht aufgeschlüsselt). Bei AMDs Radeon RX 7600 (8GB) gegen 7600 XT (16GB) ergab sich in den letzten Wochen regelmäßig ein Gleichstand oder ein kleiner Absatz-Vorteil für die 16GB-Ausführung.

Ebenfalls von Twitterer TechEpiphany kommen die Prozessoren-Verkaufszahlen der Mindfactory für die 34. Woche, welcher in dieser einen sogar erheblichen Marktaufschwung sahen. Jener erging in der Praxis allerdings allein auf AMD-Seite, womit Intel derzeit bei nur noch 8,0% Absatz- und Umsatz-Marktanteil bei der Mindfactory angekommen ist. Dies basiert zum einen auf absolut schwachen Absatzzahlen, zum anderen aber auch einem auf Intel-Seite gesunkenem Durchschnittspreis (ASP), welcher nunmehr von AMD (marginal) überholt werden konnte. Auf Intel-Seite spielen hier natürlich die negative Berichterstattung über "Raptor Lake" sowie die eher positive Vorberichterstattung zu "Arrow Lake" eine Rolle, welche Intel-Käufer wohl schlicht abwarten läßt. Die guten AMD-Zahlen haben hingegen kaum etwas mit Zen 5 zu tun, die vier Ryzen-9000-Modelle liegen bei nur 5% Anteil am gesamten AM5-Absatz.