Einen handfesten Vorteil des Ryzen 7 5800X3D demonstriert YouTuber Tenpoundfortytwo mittels Benchmarks unter "Star Citizen". Das Weltraum-Spiel ist für seine teilweise unerfüllbaren Hardware-Anforderungen bekannt, insofern ist gerade hier jeglicher Performance-Boost willkommen. Der prozentuale Performance-Gewinn des Ryzen 7 5800X3D unter den langsam laufenden Planeten- und Innenraum-Szenen ist dabei nicht einmal besonders hoch, doch der Ryzen 7 5800X3D überschreitet hier als einzige CPU die Grenze zur flüssigen Spielbarkeit – welche bei Core i7-12700KF und Ryzen 9 5900X angesichts von Minimum-Frameraten unterhalb von 30 fps nicht wirklich gegeben ist. Noch größere Performance-Vorteile zeigen sich bei Weltraum-Szenen, wo es gleich +70-80% Mehrperformance gegenüber dem Ryzen 9 5900X gibt – dies dann allerdings auf schon dreistelligen Frameraten und somit weniger wirkmächtig als bei Benchmarks von langsam laufenden Szenen.

Wie (dankenswerterweise) im 3DCenter-Forum belegt, läuft auch der eigentlich schon seit Ende 2020 erhältliche Ryzen 5 5600X mit einem gegenüber der üblichen Formel abweichendem PPT aka realem Power-Limit: Nur 76 Watt anstatt der für 65W TDP normalerweise anstehenden 88 Watt. Damit gibt es nunmehr schon zwei Prozessoren, welche die bekannte Formel "PPT = TDP +35%" erwiesenermaßen durchbrechen – was die Vermutung zuläßt, dass da noch mehr Ryzen-5000-Prozessoren mit niedrigerem PPT existieren. Schaut man sich die maximalen Verbrauchswerte bei der ComputerBase an, dürfte auch der Ryzen 5 5600G hier hinzu gehören – im Gegensatz allerdings zum Ryzen 7 5700G. Möglicherweise existiert somit die folgende Aufteilung bei 65W-TDP-Modellen: Nur die 8-Kern-Spitzenmodelle bekommen 88W PPT (5700G), alles andere dagegen 76W PPT. Normalerweise sollte AMD allerdings solcherart Angaben offiziell niederschreiben, nicht dass man dies dann erst in der Praxis herausfinden muß.

Ganz interessant an der Warnmeldung über ein erneutes Auftreten des Erpressungs-Trojaners "Emoted" seitens Heise Security ist der dort vollständig beschriebene "Infektions-Weg". Casus knacksus ist hierbei die Benutzung eines VBS-Skripts seitens des Trojaners – vor welchem man sich allerdings folgenlos schützen kann durch Deaktivierung des Windows Scripting Hosts (WSH), wie hier beschrieben. Danach kann man den "bösen" Trojaner auch auf Mitbürger loslassen, welche unbedarft auf jeden eMail-Anhang klicken – die erste Stufe der Schadkomponente kann dann absolut nicht mehr ausgeführt werden. Damit entfällt auch das Beten dafür, dass der verwendete Antiviren-Schutz aktuell genug ist, um den Trojaner zu erkennen. Nebenwirkungen der WSH-Deaktivierung sind derzeit nicht bekannt, normale Software benutzt selbigen eigentlich nicht.

Zudem würde es auch auffallen, wenn der WSH für einen gewünschten Anwendungszweck fehlen sollte, weil jener dann umgehend eine Fehlermeldung auswirft. Jener Schutzweg ist krass effektiver als alle Antiviren-Programme und jede Mitarbeiter-Schulung. Hintergrund des ganzen ist, dass die Malware-Programmierer darauf vertrauen können, dass 99,8% der Windows-Systeme rund um die Welt mit jenen lächerlichen Sicherheitseinstellungen laufen, welche Microsoft default-mäßig ansetzt – und sich die Malware-Programmierer somit keine besseren Verbreitungs-Wege einfallen lassen müssen. Sicherlich spielen für Microsoft auch noch andere Dinge mit in diese Sicherheits-Entscheidungen hinein – beispielsweise ist der WSH eine vollkommen rechtmäßige Komponente und hat für gewisse Anwender auch seinen Nutzwert. Aber weil die Malware-Programmierer (wie alle anderen auch) den Weg des geringsten Aufwandes gehen, bieten solche Tricks & Kniffe weiterhin ein hohes Schutz-Potential für Sicherheits-bewußte "Normal-Anwender".